Nordhausen (psv) „Mit dem Heuwagen in die Hölle - Zum 500. Todestag von Hieronymus Bosch“
wird
am Dienstag, dem 22. November 2016, um 19:30 Uhr, im Museum
Tabakspeicher die Veranstaltungsreihe „Kunst, Gott und die Welt“
fortgesetzt.
Walter Martin Rehahn aus Halle präsentiert die geheimnisvolle und zugleich verstörende Kunst des Malers Hieronymus
Bosch (um 1450 bis 1516).
Der
spanische König Philipp II., der zwei Generationen später lebte, war
ein leidenschaftlicher Sammler seiner
Werke. Und dies, obwohl der Künstler leicht hätte ins Visier der
Inquisition geraten können. Denn Bosch erschuf in seinen fantastischen
Gemälden
eine Welt voller Monster, Hybriden und Symbolen, deren
Enträtselung bis heute nicht vollends gelungen ist. Vielen
gilt er deswegen als ein Vater des Surrealismus. Andere bringen
ihn mit spätmittelalterlichen Ketzersekten in Verbindung, oder
spekulieren darüber, ob der Künstler bestimmte Bilder unter
Drogeneinfluss gemalt habe. Doch weist sein Werk, von dem leider
nur etwa 25 Gemälde erhalten sind, auch andere Seiten auf, so in den
sehr einfühlsamen Darstellungen der Passion Christi. Einzigartig ist
eine Altartafel, die wie eine Illustration von Nahtoderfahrungen der
Gegenwart wirkt. In seinem 500. Todesjahr lockten
zwei große Ausstellungen in s'-Hertogenbosch und Madrid viele tausend
Besucher aus aller Welt an. Im Vorfeld sind neue Forschungsergebnisse
bekannt geworden. Walter Martin Rehahn, freier Dozent und Autor mit
Lehrauftrag für Christliche Archäologie und Kirchliche
Kunst an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wird in seinem
Überblicksvortrag mit zahlreichen Detailaufnahmen auch darauf eingehen.
Der Eintritt pro Person beträgt 5 Euro.
Bildunterschrift:
Die Versuchung des Heiligen Antonius,
Triptychon, linker Flügel, Museu Nacional de Arte Antiga, Lissabon
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen