

Doch nun zum aktuellen Geschehen im
Theater Nordhausen: der Premiere der „Luisa Fernanda“ am Freitag, der eine systematische Vorbereitung vorausging: da gab es am 5.
November das Operettencafé, in das sich Chefdramaturgin
und Spanien-Fan Anja Eisner hochkarätige Mitwirkende der
Produktion ins Theaterrestaurant „Da Capo“ eingeladen hatte, um
mit ihnen bei Kaffee und Kuchen über die Zarzuela – eine spanische
Form der äußerst populären Gattung Operette –, das Stück und
die Arbeit an der Produktion zu plaudern.(Eintrag am 04.Nov.)
Es
folgte am 13. November die Theater-Kochshow „Küchenklatsch bei
Klajner“, in der sich unter der Moderation des Intendanten Daniel
Klajners der Regisseur der „Luisa Fernanda“ Alfonso Romero Mora, und die
begeisterte Spanien-Liebhaberin Susanne Hinsching, Leiterin des
Kunsthauses Meyenburg, zum Kochen und Plaudern trafen. Um gemeinsam
ein spanisches Menü zuzubereiten und dabei versuchten, ihr Publikum
auf die Premiere von „Luisa Fernanda“ einzustimmen.
Ob
es restlos gelang sei dahingestellt, denn ausverkauft war die
Premiere gestern nicht. Es tat dem Geschehen keinen Abbruch, der
Applaus am Ende der Aufführung schien nicht enden zu wollen, so groß
war die begeisterte Reaktion auf die Darbietung und Leistung von
(Gesangs-) Akteuren und Orchester. Nur Kastagnetten schienen zu
fehlen, die doch zum spanischen Flair gehören?
Die
Handlung spielt im Madrid des Jahres 1868, der Zeit der später
entmachteten Isabellas II. Eine unruhige Zeit, nicht nur in Spaniens
Hauptstadt. Vieles, das sich damals zutrug, klang in diesem
operettenhaften Ablauf an, meisterhaft inszeniert von Regisseur
Alfonso Romero Mora und ebenso gesanglich meisterlich dargeboten vom
Ensemble des Theaters, begleitet von Loh-Orchester Sondershausen. Dem
Programmheft ist zu entnehmen, dass es sich bei der Aufführung um
eine absolute Neuheit handelt. Erst vor kurzem sei das Werk aus dem
Spanischen übersetzt worden. Und in dieser Fassung wird es in
Nordhausen erstmals aufgeführt. Ich bin nicht qualifiziert genug, um
eine Rezension mit Einzelkritiken anzubieten, für mich war es eine
ausnahmslos hervorragende Aufführung.
Wenn
ich aber vorhin Anklänge erwähnte: alles aus Politik, aus
Revolution und Gesellschaft, was damals geschah, klingt in dieser
Aufführung natürlich lediglich an, nicht aber die Liebesbeziehungen
der AkteurInnen, die sich kompliziert, mitunter aber auch erheiternd
darstellten. Und nicht eben für Alle glücklich, aber doch immerhin versöhnlich endeten. Es war ja doch im Grunde eine Operette. Und
die – wie oben schon erwähnt – begeisterte. Ich denke, man
sollte sie gesehen haben.
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