Sonntag, 27. November 2016

Zur Bedeutung Sozialer Netzwerke zu Wahlzeiten

Da hatte ich doch bis vergangener Woche gemeint, bei meinen Überlegungen und Einträgen den Anschluss an das (Welt-)Geschehen wieder gefunden zu haben, da ertappe ich mich doch schon wieder, in vorherige Gewohnheiten verfallen zu sein: das Beschränken auf die Lektüre von Presseartikeln in einem Umfang, der mir dann keine Zeit lässt, eigene Gedanken und Überlegungen zu entwickeln. Es hat aber auch in den vergangenen Tagen und der Woche so viele Ereignisse und Vorgänge gegeben, die die Medien zu vermehrter Aktivität veranlassten. Wobei mein Eindruck einmal mehr war, dass man sich in Spekulationen, Mutmaßungen und Annahmen erging, als dass man sachlich recherchierte und Fakten anbot.

Mit gefiel unter vielen anderen Verlautbarungen, was ZEIT am 23. Nov. unter der Titelzeile: „Falschmeldungen: Lernt von den Fake News“ schrieb (Auszug): „Gibt es eine Flut von Fake News im Internet? Ja. Sollte man etwas dagegen tun? Natürlich. Aber bevor wir unsere Möglichkeiten prüfen, sollten wir uns ein paar Dinge klarmachen. Fake News, also Falschmeldungen, haben nicht Donald Trump gewählt – es sei denn, man ordnet viele seiner Tweets in diese Kategorie ein. Die Medien sind ebenso schuld am Ergebnis dieser Wahl wie alle anderen, weil der Journalismus in seiner Aufgabe versagt hat: die Öffentlichkeit zu informieren.“ (Ende des Auszugs).

Am gleichen Tag konnte man bei „Heise“ unter anderem lesen (Auszug): „Im Nachgang der US-Präsidentschaftswahl hat sich nicht nur in den USA eine Debatte um sogenannte Fake-News entsponnen, oft komplett erfundene oder zumindest stark verfälschte Veröffentlichungen im Internet, die von ihrer Aufmachung her Nachrichten entsprechen. Über soziale Netzwerke wie Facebook verbreiten sie sich rasant und überflügeln dort immer wieder klassische Meldungen. Nachdem die Internetriesen Google und Facebook Maßnahmen dagegen angekündigt haben, ist das Thema mit Merkels Äußerung vor dem Bundestag nun auch in Deutschland angekommen. Die Kanzlerin lobte in dem Rahmen auch das Vorgehen ihres Justiz- und Innenministers gegen Hate Speech im Internet.“(Ende des Auszugs).

Angesichts solcher Berichte wird mir erst einmal - und erneut - bewusst, dass mir als Abstinenzler der Sozialen Netzwerke vieles entgeht – oder auch erspart bleibt - was dort kommuniziert, publiziert oder auch „versaubeutelt“ wird. Und ich bin unsicher, ob ich dann in Unkenntnis dessen, was sich dort vollzieht, noch voll dem Zeitgeschehen verhaftet bin, oder ihm bestenfalls noch hinterher“hinke“? Denn offenbar ist der negative Trend in diesen Netzwerken – wie oben erkennbar - trotz aller Bemühungen nicht aufzuhalten. Und alle Medien regen ihre Nutzer auch noch an, ihnen nach dort zu folgen. Um mit ihnen auf deren gewohntem Niveau weiter zu kommunizieren. Und wenn es sich wirklich so verhält, wie die ZEIT schrieb, dann fürchte ich einmal mehr für den Wahlkampf in der Bundesrepublik, denn mit dem Lernen aus Fake News wird es nach allen bisherigen Erfahrungen mit Lernen aus schlechtem Umgang in den Sozialen Netzwerken nicht weit her sein.

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