Dienstag, 22. November 2016

Tablet statt Buch

Um digitales Lernen in der Schule ging es jetzt bei einem Informationsaustausch, zu dem der Landkreis Nordhausen Schulen im Rahmen des Modellprojekts „Bildung integriert“ eingeladen hat. „Die digitale Revolution ist längst im Bildungsbereich angekommen", sagte der 1. Beigeordnete des Landkreises Stefan Nüßle. "Hier stehen wir in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Einerseits müssen die Schulen technisch besser ausgestattet werden. Andererseits müssen sich aber auch die Schulkonzepte und Lehrinhalte an die technischen Ausstattungen anpassen. Wir wollen die Möglichkeiten und Chancen neuer Techniken diskutieren und dazu motivieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und den Grundstein für einen kommunalen Medienentwicklungsplan legen.“ Die rund 30 Gäste, darunter Schulleiter, Lehrer sowie Vertreter des Schulamtes und der Schulverwaltungen, erfuhren mehr über die nötigen Anforderungen an die IT-Infrastruktur sowie Vorschläge zu einer digitalen Unterrichtsgestaltung, beispielsweise durch die Bereitstellung von
Schulbüchern auf Tablets, über Klassennetzwerke zwischen Lehrern und Schülern oder Smartboards als Tafelersatz, die heute schon vielfach eingesetzt werden. Die jetzige Veranstaltung war der Startschuss für einen regionalen Prozess mit dem Ziel, die Medienkompetenz junger Menschen zu fördern, das Bewusstsein für einen adäquate Umgang mit der digitalen Welt zu schärfen und die Lehrkräfte entsprechend anzuregen, neue Medien im Unterricht aktiv zu nutzen.


Eine große Herausforderung in diesem Prozess ist die Finanzierung einer modernen  Ausstattung der Schulen. Bis vor wenigen Jahren konnten die Schulträger beispielsweise zur Anschaffung von Computertechnik noch EU-Förderprogramme nutzen. Zurzeit müssen Schulträger wie der Landkreis Nordhausen die Technik selbst finanzieren. Da eine solch moderne Ausrüstung der Schulen aufgrund der kommunalen Finanzausstattung bundesweit vielerorts kaum zu leisten ist, hat die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka jetzt im Digitalpakt ein 5-Milliarden-Euro-Programm zur digitalen Ausstattung der Schulen angekündigt. "Die Chancen, unsere Schulen in den nächsten Jahren mit Smart-Boards, Laptops oder Tablets auszustatten, stehen vor diesem Hintergrund gut", so Nüßle und rief die Schulen dazu auf, gemeinsam eine regionale Strategie zur Förderung der Medienkompetenz junger Menschen zu entwickeln. In den damit begonnenen Diskussionsprozess haben sich die Schulen sehr aktiv eingebracht und in den nächsten Monaten werden weitere Schritte im Prozess „Digitalisierung an Schule“ im Modellprojekt „Bildung integriert“ folgen.
Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen am 22.11.2016

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