Die gestrige „Kunst &
Kaffee-Veranstaltung des Kunsthaus-Meyenburg-Fördervereins war zwar
etwas verkürzt, dafür aber außerordentlich aufschlussreich dem
künstlerischen Schaffen Günter Grohs gewidmet. Susanne Hinsching,
Kunsthistorikerin und Leiter des Kunsthauses,
erläuterte nach der Begrüßung der Gäste unter Hinweis auf die jeweiligen im Erdgeschoß ausgestellten Bilder – Landschaften und Portraits – der aktuellen Ausstellung „Günter Groh in Farbe“ die Intention des Künstlers, ebenso wie seine Motive und die dabei angewendete Technik.
erläuterte nach der Begrüßung der Gäste unter Hinweis auf die jeweiligen im Erdgeschoß ausgestellten Bilder – Landschaften und Portraits – der aktuellen Ausstellung „Günter Groh in Farbe“ die Intention des Künstlers, ebenso wie seine Motive und die dabei angewendete Technik.
Ich habe die oft bis ins Detail
gehenden Ausführungen Susanne Hinschings mitgeschnitten, stelle
deren Wiedergabe aber zurück zugunsten ihrer Laudatio anlässlich
der Vernissage dieser Ausstellung am 27. September. In meinen
damaligen Eintrag hatte ich u.a. bemerkt: „Es
wäre wert, die Laudatio hier vollinhaltlich nach dem
Mitschnitt...wiederzugeben. Ich behalte mir das auch vor“.
Mir
scheint dies nun eine gute Gelegenheit, dürfte es doch das
(vorläufig) letzte Mal sein, dass Grohs künstlerisches Lebenswerk
in einer zusammenhängenden Ausstellung gezeigt wird. Die
Kunsthistorikerin hatte dort eingangs ihrer Ausführungen bemerkt
(Auszug): „Viele kennen Günter Groh als Lehrer für viele
Generationen von Nordhäusern oder aus dem Stadtbild: als malenden
Künstler, der mit seiner Staffelei unterwegs war und die Region um
Nordhausen in seinen Arbeiten festgehalten hat.“ - - - Und weiter:
„Die... Ausstellung gibt einen besonderen Einblick in das
künstlerische Schaffen von Günter
Groh über viele Jahrzehnte und zeigt damit auch einen Blick auf die Veränderungen in unserer Umgebung, aber auch den gesellschaftlichen Entwicklungen. Damit sind seine Arbeiten heute eigentlich auch Zeugnisse vergangener Zeiten. Günter Groh gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten in Nordhausen, der die Menschen und die Kunst in dieser Stadt in den letzten 6 Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. Sowohl als Kunsterzieher und Lehrer, aber auch als Künstler ist Günter Groh seinem Stil stets treu geblieben.“
Groh über viele Jahrzehnte und zeigt damit auch einen Blick auf die Veränderungen in unserer Umgebung, aber auch den gesellschaftlichen Entwicklungen. Damit sind seine Arbeiten heute eigentlich auch Zeugnisse vergangener Zeiten. Günter Groh gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten in Nordhausen, der die Menschen und die Kunst in dieser Stadt in den letzten 6 Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat. Sowohl als Kunsterzieher und Lehrer, aber auch als Künstler ist Günter Groh seinem Stil stets treu geblieben.“
Soweit
der damalige Auszug aus der Laudatio Susanne Hinschings. Und nun also
ihre weiteren damaligen Ausführungen, die ihren gestrigen
detaillierten Erläuterungen quasi in übergeordneter Weise
vorausgingen: „Er (Günter Groh) hat sich in der Kunst dem
Realismus verschrieben, denn ihm war die wahrheitsgetreue Abbildung
stets wichtiger als moderne Kunsttrends oder die Suche nach neuen
Medien.
Wenn man aber genau hinsieht, sind einige seiner Werke doch abstrahierter als man gemeinhin denkt, sowohl in der Farbigkeit als auch in der Formgebung.
Wenn man aber genau hinsieht, sind einige seiner Werke doch abstrahierter als man gemeinhin denkt, sowohl in der Farbigkeit als auch in der Formgebung.
Günter
Groh war der Impressionismus immer näher als der Expressionismus,
obwohl seine impressionistischen Landschaftszeichnungen doch sehr
expressiv sind – wie in der Ausstellung gut erkennbar ist.
Wir
sehen die Natur auf seinen Bildern im Wandel der Jahreszeiten, sehen
Bäume mit verschiedenfarbigem Laub, sehen Licht und Schatten und
erkennen die Schönheit und Einmaligkeit der Natur, aber auch ihre
Vergängnis, die nur durch Kunstwerke überwunden werden kann.
Seine
Zeichnungen – für die er zumeist Pastellkreide oder Kohle
verwendete – sind in der Natur entstanden. Günter Groh gehörte
noch zu der Generation von Freiluftmalern, die mit ihrer Staffelei
gezogen sind.
Die
Ausstellung zeigt aber nicht nur seine bekannten und beliebten
Landschaften und Stadtansichten, sondern auch einige seiner
fasznierenden Portrait-Zeichnungen. Darunter sehr eindrucksvolle
Darstellungen seiner Frau Eva.
Interessant
sind...auch die frühen Portraits von 1949 und 1953. Auch damals
schon war die Pastellkreide seine bevorzugte Technik. Es gibt aber
auch ein paar Studien in Öl – wie zu sehen ist.
Die
Technik des Pastells beherrschte Günter Groh perfekt. Er schaffte
es, in seinen Zeichnungen nicht nur besondere Lichtstimmungen
darzustellen, sondern auch Bewegungen – ziehende Wolken oder
schimmerndes Wasser zu suggerieren.
Seine
farbigen Striche verschmelzen zu einem emotionsvollen Kunstwerk und
lassen den Betrachter tief eintauchen und an der Empfindung
teilhaben.
Seine
farbigen Pastell-Zeichnungen sind gekennzeichnet durch fließende
Formen und weiche Übergänge in den typischen Naturtönen, die
manchmal aber auch durch kräftiges Rot oder knalliges Gelb gestört
werden, um aber trotzdem in der Gesamtkomposition wieder harmonisch
zusammen zu finden.
Auch
sein Blick fürs Detail und das manchmal Unscheinbare und
Unbedeutende machen häufig die Faszination seiner Werke aus.
In
dieser Ausstellung präsentieren wir 96 farbige Pastellzeichnungen,
das sind bei weitem nicht alle, die Günter Groh gemalt hat. Ich habe
bewusst auf seine nicht weniger beeindruckende Kohlezeichnungen in
dieser Ausstellung verzichtet, weil wir diese, oder doch einen Teil
davon, Ihnen 2015 in der Ausstellung „Günter, Eva und Rainer Groh“
anlässlich seines 90. Geburtstages bereits zeigten.
Ich
bin sehr glücklich, dass wir im vergangenen Jahr diese Ausstellung
gemeinsam mit Günter Groh und seinem Sohn Rainer hier im Kunsthaus
Meyenburg vorbereiten und zeigen konnten und erinnere mich gut daran,
wie glücklich und stolz Günter Groh bei der Vernissage war,
Sein
Tod ereilte ihn unvermittelt und hinterließ eine bestürzte
Fangemeinde.“
Soweit
in wesentlichen Teilen die Laudatio-Ausführungen Susanne Hinschings,
die damals gleichzeitig gegenüber Rainer Groh ihren Dank aussprach
für die Schenkung des künstlerischen Nachlasses seines Vaters mit
über 400 Arbeiten, die nun in der städtischen Kunstsammlung ihren
Platz gefunden haben. Und sie zeigte sich überzeugt, dass „wir
damit der Bedeutung von Günter Groh und seiner Kunst für unsere
Stadt auch besonders gerecht wurden“. Der ja bekanntlich noch kurz
vor seinem Tod Ehrenbürger der Stadt Nordhausen wurde.
Ich
habe hier also die Laudatio der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching
vom September anstatt der gestrigen Erläuterungen zu einem Teil der
Ausstellung wiedergegeben und meine, damit auch meinerseits die
Bedeutung Günter Grohs und seiner Kunst zum Ausdruck gebracht zu
haben.
„Kunst
& Kaffee“ klang dann auch gestern entsprechend seines Mottos
und recht unterhaltsam aus.
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