In den fünf Bundeländern, in denen
Allerheiligen Feiertag ist, gehen zumindest gläubige Menschen
vermehrt auf die Friedhöfe, um ihrer verstorbenen Angehörigen und
Verwandten zu gedenken. Und wo Allerheiligen kein Feiertag ist? Ich
war auf dem Friedhof und traf außer dort tätigen Mitarbeitern der
Friedhofsverwaltung denkbar wenig Besucher, jedenfalls nicht mehr als
an jeden normalen Werktag.
Für mich, der ich mein Arbeitsleben
längst hinter mir habe, immerhin doch Anlass, bei einem bedächtigen
Gang durch den Friedhof stellvertretend meiner Angehörigen zu
gedenken, die zum Teil weit verstreut in Österreich und Deutschland
begraben sind.
Und eben Gelegenheit zur geistigen
Einkehr. Kein Grund allerdings zu Klagen, zumal dann, wenn man
gedanklich noch mit Themen beschäftigt ist, die zurückreichen zur
Frankfurter Buchmesse. Dort wurde Carolin Emcke, Autorin des Buches
„Gegen den Hass“ mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
ausgezeichnet. Mich beschäftigt, wo Emcke die Gründe für diesen
Hass in verbreiteten Teilen der Gesellschaft (Pegida, AfD, bei
Facebook) sieht und was man dagegen tun kann. Und ich vermag eine
Verbindung zu den Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung des
Reformationsjahres 2017 in Eisenach und Berlin zu ziehen, bei den in
den dort gehaltenen Ansprachen viel über Menschenwürde,
Barmherzigkeit und Gnade ausgesagt wurde. Und das beschäftigt mich.
Und motiviert mich gleichzeitig, ohne aber für mich eine Möglichkeit
zu sehen, mich aktiv einzubringen, wie es zum Beispiel Carolin Emcke
in „Gegen den Hass“ für nötig hält. Ich muss weiter darüber
nachdenken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen