Mittwoch, 2. November 2016

Allerheiligen ist eine gute Gelegenheit zur geistigen Einkehr

In den fünf Bundeländern, in denen Allerheiligen Feiertag ist, gehen zumindest gläubige Menschen vermehrt auf die Friedhöfe, um ihrer verstorbenen Angehörigen und Verwandten zu gedenken. Und wo Allerheiligen kein Feiertag ist? Ich war auf dem Friedhof und traf außer dort tätigen Mitarbeitern der Friedhofsverwaltung denkbar wenig Besucher, jedenfalls nicht mehr als an jeden normalen Werktag.
Für mich, der ich mein Arbeitsleben längst hinter mir habe, immerhin doch Anlass, bei einem bedächtigen Gang durch den Friedhof stellvertretend meiner Angehörigen zu gedenken, die zum Teil weit verstreut in Österreich und Deutschland begraben sind.


Und eben Gelegenheit zur geistigen Einkehr. Kein Grund allerdings zu Klagen, zumal dann, wenn man gedanklich noch mit Themen beschäftigt ist, die zurückreichen zur Frankfurter Buchmesse. Dort wurde Carolin Emcke, Autorin des Buches „Gegen den Hass“ mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Mich beschäftigt, wo Emcke die Gründe für diesen Hass in verbreiteten Teilen der Gesellschaft (Pegida, AfD, bei Facebook) sieht und was man dagegen tun kann. Und ich vermag eine Verbindung zu den Feierlichkeiten anlässlich der Eröffnung des Reformationsjahres 2017 in Eisenach und Berlin zu ziehen, bei den in den dort gehaltenen Ansprachen viel über Menschenwürde, Barmherzigkeit und Gnade ausgesagt wurde. Und das beschäftigt mich. Und motiviert mich gleichzeitig, ohne aber für mich eine Möglichkeit zu sehen, mich aktiv einzubringen, wie es zum Beispiel Carolin Emcke in „Gegen den Hass“ für nötig hält. Ich muss weiter darüber nachdenken.

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