In allen Unterrichts-, Werk- und
Übungsräumen, in Turnhalle und Cafeteria pulsierte am Samstag in
der Geschwister-Scholl-Straße 14 wie auch an normalen
Unterrichtstagen das Leben. In der Vorschau zu diesem „Tag der
offenen Tür“ war in der hauseigenen Zeitung zu lesen, die Schüler
hätten verschiedene Aktionen zum Zuschauen und Mitmachen
vorbereitet. Passend zur Jahreszeit könnten im Werkraum
Osterüberraschungen angefertigt werden, Nach einer Proberunde
Rollstuhltischtennis bieten die Masseure Entspannung und Wellness an.
. .“
Für junge Menschen, die auf der Suche
nach einen geeigneten Beruf für sich sind, mag eine solche
Ankündigung Animation genug sein, um die Akademie zu besuchen. Meine
Motivation war eine andere, denn als körperlich behindeter und
betagter Mensch ist man noch immer verunsichert durch Medienberichte
aus jüngster Zeit, in denen von Misshandlungen hilfsbedürftiger
Menschen in Pflegeeinrichtungen die Rede war. Und in einer
berufsbildenden Schule für Pflegeberufe ist es wohl am ehesten
möglich, sich ein Bild von den Fachkräften zu machen, die demnächst
in Ausübung ihres Berufes mit hilfsbedürftigen Menschen zu tun
bekommen. Wobei wohl unbestritten ist, dass der Umgang mit
bettlägerigen alten und kranken Menschen Probleme mit sich bringen
kann. Das bekannt gute Image der „Profitianer“ legt also schon
die Frage nahe, wie dieses Image während und durch die Ausbildung in
der pro vita-Akademie vermittelt wird. Die drei Stunden, die dafür
zur Verfügung standen, und die Erläuterungen durch die Leiterin der
pro vita-Akademie, Uta Triebel, reichten dann knapp, um das
wenigstens annähernd zu ergründen.
In diesem Haus in der
Geschwister-Scholl-Straße 14 werden also vom Keller bis oben unterm
Dach jeweils bis zu 600 Schüler beiderlei Geschlchts und
unterschiedlichsten Alters in den Fächern der Altenpflege,
Physiotherapie und Sozialkompetenz bis auf akademisches Niveau
ausgebildet. Die pro vita-Akademie ist zugleich Berufsfachschule für
Masseur/in, med. Bademeister, Erzieher/in, HeilerziehungspflegerInnen
und Kinderpfleger/in. Nun fehlt mir zur Beurteilung der rein
fachlichen Ausbildung natürlich die Kompetenz – die aber längst
außer allem Zweifel steht – nicht aber zur pädagogischen,
psychologischen, gesellschaftsrelevanten und musischen Seite der
Ausbildung. Man begegnet also auf dem Gelände und der Akademie
selbst vielen jungen Menschen, höflich, zuvorkommend und
kommunikativ, was schon die Frage aufkommen lässt, wie dieses
Zusammenleben und die Verhaltensweise dieser SchülerInnen zustande
kommt.
Und erfährt – offen oder auf Umwegen - dass viele der SchülerInnen zu Beginn ihrer schulischen Ausbildung alles andere als freundschaftlich und/oder kollegial eingestellt oder gesonnen sind. Und sogar körperliche Auseinandersetzungen sind, wie zu hören war, anfangs nicht selten. Das Lehrpersonal ist also vom ersten Tag an gefordert, aus diesen vielen jungen Menschen erst einmal mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen eine Gemeinschaft werden zu lassen, die sich untereinander zusammenfinden und verstehen. Um dann weiter zu einer Einstellung in der Gesellschaft zu finden, die durch gegenseitige Achtung, Respekt und Höflichkeit gekennzeichnet ist. Zu vollwertigen Menschen im gesellschaftlichen Leben also. Und ganz ohne Zweifel bedarf es hervorragenden Lehrpersonals, das nicht nur vorgegebene Lehrpläne umsetzt, sondern auch in einer Weise psychologische Fähigkeiten besitzt und einsetzt, um diese jungen Menschen vom „ich“ zum „wir“ finden zu lassen.
Um sie dann – je nach Beruf - auf den Umgang mit ganz jungen (Kinderpflegerin) oder auch mit betagten und behinderten Menschen (Physiotherapeuten oder AltenpflegerIn) einzustimmen und für den von ihnen gewählten Beruf zu sensibilisieren und auszubilden. Sie lernen also auch mit ihrer beruflichen Ausbildung den Umgang mit Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen und – situationen, entwickeln Selbstbewusstsein und Urteilsvermögen und entdecken schließlich auch individuelle Neigungen (kulturell, künstlerisch, musikalisch) bei sich selbst. Um diese dann auch in geeigneter Weise – etwa in Theaterensembles oder musikalischen Interessengruppen - zu pflegen.
Das (Aus-)Bildungsprogramm ist also weit gefächert und setzt den Willen voraus, den Anleitung zu folgen und für sich fort zu entwickeln. Um eben „Profitianer“ zu werden. Zu denen es dann auch gehören kann, vor Publikum ( bei Theateraufführungen, Straßenfesten udgl.) aufzutreten.
Und erfährt – offen oder auf Umwegen - dass viele der SchülerInnen zu Beginn ihrer schulischen Ausbildung alles andere als freundschaftlich und/oder kollegial eingestellt oder gesonnen sind. Und sogar körperliche Auseinandersetzungen sind, wie zu hören war, anfangs nicht selten. Das Lehrpersonal ist also vom ersten Tag an gefordert, aus diesen vielen jungen Menschen erst einmal mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen eine Gemeinschaft werden zu lassen, die sich untereinander zusammenfinden und verstehen. Um dann weiter zu einer Einstellung in der Gesellschaft zu finden, die durch gegenseitige Achtung, Respekt und Höflichkeit gekennzeichnet ist. Zu vollwertigen Menschen im gesellschaftlichen Leben also. Und ganz ohne Zweifel bedarf es hervorragenden Lehrpersonals, das nicht nur vorgegebene Lehrpläne umsetzt, sondern auch in einer Weise psychologische Fähigkeiten besitzt und einsetzt, um diese jungen Menschen vom „ich“ zum „wir“ finden zu lassen.
Um sie dann – je nach Beruf - auf den Umgang mit ganz jungen (Kinderpflegerin) oder auch mit betagten und behinderten Menschen (Physiotherapeuten oder AltenpflegerIn) einzustimmen und für den von ihnen gewählten Beruf zu sensibilisieren und auszubilden. Sie lernen also auch mit ihrer beruflichen Ausbildung den Umgang mit Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen und – situationen, entwickeln Selbstbewusstsein und Urteilsvermögen und entdecken schließlich auch individuelle Neigungen (kulturell, künstlerisch, musikalisch) bei sich selbst. Um diese dann auch in geeigneter Weise – etwa in Theaterensembles oder musikalischen Interessengruppen - zu pflegen.
Das (Aus-)Bildungsprogramm ist also weit gefächert und setzt den Willen voraus, den Anleitung zu folgen und für sich fort zu entwickeln. Um eben „Profitianer“ zu werden. Zu denen es dann auch gehören kann, vor Publikum ( bei Theateraufführungen, Straßenfesten udgl.) aufzutreten.
In jedem Stockwerk und Unterrichtsraum
wurden Teile des Ausbildungsprogramms demonstriert, es wurde daneben
vorgelesen (Kasperl-)Theater nach eigenen Programmen und Texten
gespielt, musiziert, gemalt, gebastelt und zum Mitmachen angeregt.
Und in der Cafeteria Gäste bewirtet oder sich selbst verköstigt.
Die pro vita-Akademie ist eine (Ausbildungs-)Welt für sich in
beruflicher, aber auch persönlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.
Man wird eben „Profitianer“, und dieser Begriff ist sowohl
Programm als auch Verpflichtung. Als Besucher verließ ich die pro
vita-Akademie, selbst überzeugt vom Ruf dieser berufsbildenden
Schule im 21. Jahr ihrer freien Trägerschaft. Und beruhigt
hinsichtlich ihres künftigen Umgangs mit pflegebedürftigen
Menschen.
Sei noch angefügt, dass zum bisherigen
Ausbildungsgebäude ein weiteres auf der gegenüberliegenden Seite
(Nr.9) dazugekommen ist, das sich noch in der Umgestaltungsphase
befindet. Zu dem Areal gehört ein großer Garten, von dem es in der
Hauszeitung heißt: „Die Arbeit im Garten wird den
Hauswirtschaftsunterricht bereichern. Entsprechend der Jahreszeiten
ernten die Schüler die Früchte und verarbeiten sie zu leckeren und
gesunden Speisen. . .“ Die Geschwister-Scholl-Straße wird damit
von der pro vita-Akademie dominiert. Und zumindest zeitweise von
angehenden „Provitianern“ geradezu bevölkert. Zum jährlichen
Straßenfest zum Beispiel bei dem sich deren aller Kreativität in
allen ihren Erscheinungsformen zeigt. Sehr viel öfter und fast
täglich allerdings von jenen, die den Griff zum Glimmstengel nicht
lassen können. Und nachdem Rauchen innerhalb des Geländes der
Schule verpönt ist, ziehen deshalb öfter Rauchschwaden durch die
Geschwister-Scholl-Straße. Es ist wohl die einzige problematische
Gewohnheit, die die jungen Leute mitbringen um am hartnäckigsten
daran festzuhalten.
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