Ich meine den Förderverein Kunsthaus
Meyenburg e.V. Man kann das e.V. auch weglassen, nur meine ich, dass
die Klippen, die es bis zu diesem e.V. zu überwinden gilt,
rechtfertigen, es auch dazu zu setzen. Später, wenn sich alles
eingespielt hat, kann man es ja auch weglassen. Und im Falle diese
Fördervereins besteht ja der Hintergrund in der Tatsache, dass er
sich aus einer losen Interessengemeinschaft entwickelte(also ohne
E.V.), die sich jeweils auf Initiative und Anregung Dr. Wolfgang
Pientkas zusammenfand, um sich an wechselnden Standorten über ein
vorgegebenes Thema zu unterhalten bzw, zu diskutieren. Und irgendwann
im vergangenen Jahr entstand die Wandlung zu diesen Förderverein.
Ein Verein, dem ich viel Sympathie
entgegenbringe, schon weil er mich an eine Initiative zu Beginn der
neunziger Jahre erinnert, die sich auch zu einem Verein entwickelte,
der die Kultur auf einem ansprechenden Level pflegen wollte. Und sich
„Forum der Künste“ nannte. Dessen erster Vorsitzender ich war.
In der Rückschau muss ich zugeben, dass ich damals zu blauäugig war
und zu unbefangen an die Sache ging. Damit soll es hier sein Bewenden
haben.
Immerhin aber lässt mich diese
Erinnerung überlegen, was von einem Förderverein erwartet werden
kann, der gegründet wird, um eine Einrichtung oder Projekt zu
unterstützen oder zu flankieren. Ich denke zum Beispiel an den Park
Hohenrode, oder auch an das Theater, um zwei zu nennen, die ich für
meine Überlegungen für bemerkenswert halte. Und zwar deshalb, weil
sich der Park Hohenrode zunächst, d.h. nach der Wende selbst
überlassen war und total zu verwildern drohte. Bis eine Gisela
Hartmann sich seiner annahm, einen Förderverein gründete und mit
Energie, Beständigkeit und Hartnäckigkeit sowohl den Verein wachsen
ließ, als auch das Projekt Park Hohenrode voranbrachte. Im Sinne
eines Arboretums von Rang, der es einstens schon mal war.
Gisela Hartmann verstand es durch ihre
Initiative und Beständigkeit, Menschen um sich zu versammeln, die
sie unterstützen und sich das Projekt Park Hohenrode zu eigen
machten. Um auf den Kern zu kommen: das Projekt wird inzwischen von
Vielen getragen. Aber nach wie vor ist es Gisela Hartmann, mit der
sowohl der Förderverein, als auch das Projekt Park Hohenrode steht
und fällt. Ein Selbstläufer ist Beides bisher und wohl noch nicht.
Der Förderverein Theater Nordhausen
ist demgegenüber eine Geburt die mehr beiläufig entstand, dessen
erster Vorsitzender Dr. Dieter Bartholomäus war. Man traf sich
gelegentlich bei ihm in Leimbach zu Unterhaltungen, mehr aber war da
nicht. Schließlich wurde Vorsitzender Dr. Götz Ehrhardt, es
versammelten sich in diesem Förderverein Menschen, die sich mit dem
Theater verbunden fühlen. Der Förderverein unterstützte das
Theater vor Jahren mit Demonstrationen, als es um dessen Bestand
ging, aber wirkliche konstruktive Impulse gingen von ihm nie wirklich
aus. Man kennt den Förderverein vor allem ob seiner Präsentation
mit einem Verkaufsstand bei Premieren im Garderobenraum des Theaters.
Oder mit einem Verkaufsstand bei Advent- oder Weihnachtsmärkten.
Oder auch bei Theaterfesten und „Montag im Da capo“. Die jüngste
Vorstandswahl ließ erkennen, dass der Verein eine relaitiv breite
Basis hat, aber keine Spitze, die wirklich dominant ist. Ob neue, und
bemerkenswerte Impulse von der neuen Leitung mit Barbara Rinke
ausgehen werden, bleibt abzuwarten.
Zwei unterschiedliche Beispiele, die
man auf die eine oder andere Weise auf die anderen Fördervereine
übertragen kann, die es in Nordhausen gibt. Und dazu kommt also nun
der Förderverein Kunsthaus Meyenburg. Ich habe in der
Internet-Zeitung über die jüngsten (konstituierenden) Versammlungen
dieses Fördervereins berichtet. Bei denen zwar vielversprechende
Ansätze erkennbar wurden, aber wirkliche Strukturen (noch) nicht.
Richtig ist wohl, dass Dr. Wolfgang Pientka als Vorsitzender diesem
Verein seinen Stempel aufdrückt, durch seine recht verbindliche Umgangsform, die ihm eigen ist wie kaum einen anderen.. Und deshalb unverwechselbar. Das wirkt sympathisch und kommunikativ. Dass er
klare Vorstellungen zur Führung dieses Fördervereins hat, darf man
annehmen. Nur auf welche Weise ist noch offen, die nächsten
Veranstaltungen könnten darüber Aufschluss geben. Wenn der Verein
den Anspruch des Kunsthauses Meyenburg hinsichtlich seiner Bedeutung
in Nordthüringen unterstützen will, muss das wohl auf einer
breiteren Basis erfolgen als nur durch Flankierung von Ausstellungen.
Wenn demgegenüber Dr. Pientka versichert: „Wir sind Normalbürger,
weder Kunstwissenschaftler noch Kunsthistoriker, sondern einfach nur
Kunstliebhaber“, dann bleibt abzuwarten, welche Rolle dann
Kunsthistorikerin Susanne Hinsching als zweite Vorsitzende des
Vereins zukommt. Richtig ist zwar, dass auch sie recht verbindlich
und kommunikativ ist, aber als Leiterin des Kunsthauses hat sie eben
und zunächst genau den Anspruch der führenden künstlerischen
Bedeutung des Hauses zu vertreten. Ein Spagat, dem Rechnung zu tragen
sein wird. Es könnte also spannend werden. Und ich bin
zuversichtlich, dass die Leitung des Vereins einen Weg findet, der
allen Hoffnungen oder Erwartungen gerecht wird.
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