Samstag, 30. März 2013

Ein Förderverein in der Entfaltung


Ich meine den Förderverein Kunsthaus Meyenburg e.V. Man kann das e.V. auch weglassen, nur meine ich, dass die Klippen, die es bis zu diesem e.V. zu überwinden gilt, rechtfertigen, es auch dazu zu setzen. Später, wenn sich alles eingespielt hat, kann man es ja auch weglassen. Und im Falle diese Fördervereins besteht ja der Hintergrund in der Tatsache, dass er sich aus einer losen Interessengemeinschaft entwickelte(also ohne E.V.), die sich jeweils auf Initiative und Anregung Dr. Wolfgang Pientkas zusammenfand, um sich an wechselnden Standorten über ein vorgegebenes Thema zu unterhalten bzw, zu diskutieren. Und irgendwann im vergangenen Jahr entstand die Wandlung zu diesen Förderverein.

Ein Verein, dem ich viel Sympathie entgegenbringe, schon weil er mich an eine Initiative zu Beginn der neunziger Jahre erinnert, die sich auch zu einem Verein entwickelte, der die Kultur auf einem ansprechenden Level pflegen wollte. Und sich „Forum der Künste“ nannte. Dessen erster Vorsitzender ich war. In der Rückschau muss ich zugeben, dass ich damals zu blauäugig war und zu unbefangen an die Sache ging. Damit soll es hier sein Bewenden haben.

Immerhin aber lässt mich diese Erinnerung überlegen, was von einem Förderverein erwartet werden kann, der gegründet wird, um eine Einrichtung oder Projekt zu unterstützen oder zu flankieren. Ich denke zum Beispiel an den Park Hohenrode, oder auch an das Theater, um zwei zu nennen, die ich für meine Überlegungen für bemerkenswert halte. Und zwar deshalb, weil sich der Park Hohenrode zunächst, d.h. nach der Wende selbst überlassen war und total zu verwildern drohte. Bis eine Gisela Hartmann sich seiner annahm, einen Förderverein gründete und mit Energie, Beständigkeit und Hartnäckigkeit sowohl den Verein wachsen ließ, als auch das Projekt Park Hohenrode voranbrachte. Im Sinne eines Arboretums von Rang, der es einstens schon mal war.
Gisela Hartmann verstand es durch ihre Initiative und Beständigkeit, Menschen um sich zu versammeln, die sie unterstützen und sich das Projekt Park Hohenrode zu eigen machten. Um auf den Kern zu kommen: das Projekt wird inzwischen von Vielen getragen. Aber nach wie vor ist es Gisela Hartmann, mit der sowohl der Förderverein, als auch das Projekt Park Hohenrode steht und fällt. Ein Selbstläufer ist Beides bisher und wohl noch nicht.

Der Förderverein Theater Nordhausen ist demgegenüber eine Geburt die mehr beiläufig entstand, dessen erster Vorsitzender Dr. Dieter Bartholomäus war. Man traf sich gelegentlich bei ihm in Leimbach zu Unterhaltungen, mehr aber war da nicht. Schließlich wurde Vorsitzender Dr. Götz Ehrhardt, es versammelten sich in diesem Förderverein Menschen, die sich mit dem Theater verbunden fühlen. Der Förderverein unterstützte das Theater vor Jahren mit Demonstrationen, als es um dessen Bestand ging, aber wirkliche konstruktive Impulse gingen von ihm nie wirklich aus. Man kennt den Förderverein vor allem ob seiner Präsentation mit einem Verkaufsstand bei Premieren im Garderobenraum des Theaters. Oder mit einem Verkaufsstand bei Advent- oder Weihnachtsmärkten. Oder auch bei Theaterfesten und „Montag im Da capo“. Die jüngste Vorstandswahl ließ erkennen, dass der Verein eine relaitiv breite Basis hat, aber keine Spitze, die wirklich dominant ist. Ob neue, und bemerkenswerte Impulse von der neuen Leitung mit Barbara Rinke ausgehen werden, bleibt abzuwarten.

Zwei unterschiedliche Beispiele, die man auf die eine oder andere Weise auf die anderen Fördervereine übertragen kann, die es in Nordhausen gibt. Und dazu kommt also nun der Förderverein Kunsthaus Meyenburg. Ich habe in der Internet-Zeitung über die jüngsten (konstituierenden) Versammlungen dieses Fördervereins berichtet. Bei denen zwar vielversprechende Ansätze erkennbar wurden, aber wirkliche Strukturen (noch) nicht. Richtig ist wohl, dass Dr. Wolfgang Pientka als Vorsitzender diesem Verein seinen Stempel aufdrückt, durch seine recht verbindliche Umgangsform, die ihm eigen ist wie kaum einen anderen.. Und deshalb unverwechselbar. Das wirkt sympathisch und kommunikativ. Dass er klare Vorstellungen zur Führung dieses Fördervereins hat, darf man annehmen. Nur auf welche Weise ist noch offen, die nächsten Veranstaltungen könnten darüber Aufschluss geben. Wenn der Verein den Anspruch des Kunsthauses Meyenburg hinsichtlich seiner Bedeutung in Nordthüringen unterstützen will, muss das wohl auf einer breiteren Basis erfolgen als nur durch Flankierung von Ausstellungen. Wenn demgegenüber Dr. Pientka versichert: „Wir sind Normalbürger, weder Kunstwissenschaftler noch Kunsthistoriker, sondern einfach nur Kunstliebhaber“, dann bleibt abzuwarten, welche Rolle dann Kunsthistorikerin Susanne Hinsching als zweite Vorsitzende des Vereins zukommt. Richtig ist zwar, dass auch sie recht verbindlich und kommunikativ ist, aber als Leiterin des Kunsthauses hat sie eben und zunächst genau den Anspruch der führenden künstlerischen Bedeutung des Hauses zu vertreten. Ein Spagat, dem Rechnung zu tragen sein wird. Es könnte also spannend werden. Und ich bin zuversichtlich, dass die Leitung des Vereins einen Weg findet, der allen Hoffnungen oder Erwartungen gerecht wird.

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