Aus meiner Sicht natürlich, denn es gab an diesem Wochenende vieles, von dem ich noch nicht einmal etwas wusste. Und von denen ich Kenntnis hatte, ging auch das meiste „unerlebt“ an mir vorbei. Weil zum Beispiel die Museumsnacht ein so vielfältiges Programm bot, dass sich einfach manches überschnitt und man sich entscheiden musste. Und schließlich entschied ich mich für mein Bett, weil ich mir einfach keine „lange Nacht“ mehr leisten will.
Um aber zu dem zu kommen, das ich als ereignisreich empfand, erwähne ich also erst einmal die Berufsstartmesse, für deren 15. Auflage erneut der Kreissparkasse Nordhausen zu danken ist. In der „Thüringer Allgemeine“ war von Absichten und Überlegungen einiger jungen Leute zu lesen, die andere Ambitionen haben, als sich in Nordhausen oder der näheren oder weiteren Umgebung einen Ausbildungsplatz zu suchen. Und deshalb die Veranstaltung wohl nur der Kurzweil halber besuchten. Oder als Alibi. Was immer junge Leute in die Wiedigsburghalle führte, es war ein Marktplatz der Angebote an Lehr- und Ausbildungsplätzen, der von vielen Schulabgängern und deren Eltern besucht wurde, die sich über diese Möglichkeit der Orientierung freuten.
Nicht anders am Samstag im Herdergymnasium die Angebote für Abiturienten der 13 Fachhochschulen und Universitäten. Von Jena bis Clausthal-Zellerfeld (als einzige aus den alten Bundesländern, soweit ich feststellen konnte) und von Ilmenau bis Nordhausen waren wohl alle aus Thüringen und Sachsen-Anhalt vertreten. Ich weiß natürlich nicht, ob es unter den vielen Interessenten, die sich über deren Studienangebote informierten, auch welche gab, die es in Großstädte oder anderswohin zog (siehe TA), mir fiel aber erneut der Rat von Prof. Wolfgang Löwer (Uni Bonn) ein, den er dort kürzlich sinngemäß in Richtung Abiturienten gab: Mein Rat an die Abiturienten in NRW ist eindeutig: Überwindet eure Trägheit, studiert in den neuen Ländern. Da gibt es moderne Unis in Städten, denen ihre Studenten wichtig sind. Und in denen, ganz nebenbei, die Chance auf erschwingliche WG-Zimmer größer ist als in Bonn, Frankfurt/M. oder München – und das sogar mitten in der Stadt. Er führte auch eine ganze Reihe an Gründen an, die die Studienfächer und auch das gesellschaftliche Klima im Osten Deutschlands betreffen. Deren Aufzählung ich mir versage. Aus Gründen des Urheberrechts der infrage kommenden Zeitungen, die darüber berichteten.
Soweit also die Berufsstartmesse am Freitag und Samstag. Und dann also fand ich noch die Eröffnung der „Zwiesprache“-Ausstellung im Kunsthaus mit dem einführenden Vortrag des Geschäftsführers der Ernst Barlach-Stiftung Hamburg, Dr. Jürgen Doppelstein, höchst bemerkenswert. Weil ich seine Ausführungen hochinteressant, wenn auch etwas zu ausführlich fand.
Auch der zweite Künstler dieser Ausstellung, Alexander Dettmar, stellte sich den Besuchern in recht volkstümlicher, redegewandter Art vor, die er etwas später in einer ersten Führung durch die Ausstellung fortsetzte. Wobei man eher zu der Hoffnung gelangen konnte, seine imaginären Zwiegespräche mit Ernst Barlach müssten inhaltsvoller (gewesen) sein. Noch einmal aber muss ich auch die musikalische Umrahmung dieser Vernissage durch den Bariton Gustavo Zahnstecker - begleitet am Piano von Ayako Matuschka - erwähnen, von der ich begeistert war. Ich verließ die Ausstellung vorzeitig aus oben erwähntem Grund, werde sie aber morgen noch einmal besuchen. Um meinerseits Zwiesprache mit den ausgestellten Bildern und Skulturen zu halten. Die ja in mehrfacher Hinsicht dazu anregen. Ich freue mich deshalb auch auf die Führung durch die Leiterin des Kunsthauses, Kunsthistorikerin Susanne Hinsching am 21.03.um 19.00 Uhr, die sicher recht aufschlussreich verlaufen wird.
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