Noch immer bin ich dabei, einiges
aus der jüngsten Vergangenheit aufzuarbeiten. Und dabei stieß ich
auf eine Geschichte, die mein ungeteiltes Interesse fand: danach
müssen sich Leser, die in der „New York Times“ kommentieren
wollen, neuerdings einigen Restriktionen unterwerfen.
Um nur ja jede Unvorsichtigkeit
hinsichtlich Urheberrecht zu vermeiden, will ich lediglich und
allgemein anmerken, dass die NYT dazu übergegangen ist,
Leserkommentatoren einer Art Prüfung zu unterziehen. Und will damit
ein besseres Niveau in der Kommentierung erreichen. Das wäre – so
schreibt zum Beispiel sinngemäß die taz - für hiesige
Gepflogenheiten völlig neu, nach denen ja jeder Psychopath beliebig
über ein behandeltes Thema oder einen Autor herfallen und ihn mit
einem wirren Shitstorm überziehen kann. Und wörtlich (Auszug):
„Zweifellos sind deutsche Online-Kommentarspalten auch eine süchtig
machende Zeitverbrennungsmaschine. Lachen, staunen, ärgern – die
ganze Palette der Empfindungen wird bedient und hält von der Arbeit
ab...“ (Ende des Auszugs). Immerhin, so heißt es sinngemäß
weiter, entbindet das hierzulande vorherrschende Kommentarverhalten
den Autor von der lästigen Pflicht, über sachliche Einwände
seitens der Leser nachzudenken. Die sind nämlich mit der Lupe zu
suchen.
Man kann darüber natürlich
unterschiedlicher Meinung sein, ich stehe dem Versuch der NYT –
mehr kann es ja wohl (noch) nicht sein – durchaus aufgeschlossen
gegenüber. Hierzulande aber ist noch nicht einmal zu erwarten, dass
je auch nur ein Versuch in eine solche Richtung gemacht wird. Und das
bedauere ich.
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