Freitag, 1. März 2013

„Kunsthaus Meyenburg Förderverein e.V.“: Kultur hat viele Facetten

Und legt man diesen Begriff ganz weit aus, könnte man sogar die Erfordernisse dazu zählen, die die Behörden vor die Funktionsfähigkeit eines gemeinnützigen Kulturvereins gesetzt haben. Und vielleicht auch die Geduld, die jemand aufbringen muss, um diesen Erfordernissen zu genügen.

Es geht also hier um den „Kunsthaus Meyenburg Förderverein“ e.V., der gestern im Kellerkaffee des Kunsthauses seine erste ordentliche Mitgliederversammlung abhielt. Nachdem er im Juli 2012 gegründet wurde und sich sein Vorsitzender, Dr. Wolfgang Pientka, zunächst einmal bemühte, jene Erfordernisse zu erfüllen, die der Gesetzgeber vor die Aufnahme des praktischen Vereinsbetriebes gesetzt hat. Die Erzählung darüber zu Beginn seines Tätigkeitsberichtes klang dabei sogar unterhaltsam, vorgetragen also mit Esprit, der ja dem Vorsitzenden eigen ist und auszeichnet. Und ja in besonderen Maße Bestandteil der Kultur ist.

Den Auftakt zu dieser Mitgliederversammlung bildete die Begrüßung der gekommenen Mitglieder
durch Susanne Hinsching, Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses, die dabei mit einem spritzigen Schluck „Rotkäppchen“-Sekt auf den Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden eingestimmt wurden. Dann war es also Dr. Wolfgang Pientka, der – wie bemerkt - erst einmal schilderte, welcher Formalien es bedurfte, um den Verein funktionsfähig werden zu lassen. Man ist penibel bei den Behörden, vor allem dem Finanzamt, wenn es um die Anerkennung der Gemeinnützigkeit eines Vereins geht.

Diesem einführenden Teil folgte als weitere Formalie die Vorstellung der Vorstandsbesetzung, die für die zukünftigen Aktivitäten viel erwarten lässt. Dr. Pientka hat als Vorsitzender neben sich Susanne Hinsching, Wolfgang Asche, Hannelore Haase, Dr. Cornelia Klose, Lars Tietje, um nur einige Namen in Vorstand und Beirat zu nennen. Und wenn es in der Satzung heißt, dass der Verein mit seiner Arbeit „auch“ die Bedeutung und Rolle der Stadt Nordhausen als kultureller und touristischer Mittelpunkt der Südharzregion unterstützen und fördern will, dann dürfte das schon durch die genannten Namen gewährleistet werden. Wobei mir bei meiner Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen immer wieder die Präsenz – aktive oder sondierende – von Wolfgang Asche und Hannelore Haase auffällt, die damit ihre persönliche Verbundenheit zu Kultur, eigenes Engagement und Verbindung zu Wirtschaft und Kommune erkennen lassen. Auch dass sich der jüngste Förderverein nun an der Seite der schon teils sehr viel länger bestehenden sieht (Theater Nordhausen, Park Hohenrode, Tabakspeicher, Flohburg) und anderen Einrichtungen und Institutionen (Musikschule, Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein, Jugendkunstschule u.a.), steht für das Bestreben eines guten und konstruktiven Miteinander. Und was sich inhaltlich aus diesem ersten Tätigkeitsberichtes des „Kunsthaus Meyenburg Förderverein“ e.V. abzeichnet, könnte im besten Sinne Basis des gesamten Spektrums gehobener Kultur in Nordhausen werden.
Gehörte doch schon zu den bisherigen Aktivitäten die Unterstützung der Sonderausstellung „Abstarktion und Realismus“ mit Führungen durch die Ausstellung (August 2012), Bericht zu „Miro“ (Schuljahrbeginn August 2012)bei „Tinte“ der „Thüringer Allgemeine“, und die im November begonnene Veranstaltungsreihe „Kunst & Kaffee“ (u.a. mit „Wei(h)nachten und andere Pannen“ im Dezember).

Als zu den grundlegenden Erfordernissen des regieführenden Dr. Pientka gehörend bezeichnete der Vorsitzende die Öffentlichkeitsarbeit des Fördervereins, um ihn ganz allgemein – und natürlich mit seinen Aktivitäten - der Öffentlichkeit vorzustellen und bekannt zu machen. Dabei sah er Anlass, sich während der Ausstellung von Miro, Picasso, Barlach, Ernst u.a. schriftlich an die „Thüringer Allgemeine“ zu wenden, um sein Bedauern über die Ignoranz der TA gegenüber dieser Ausstellung im August 2012 zu äußern. Hier soll ein Auszug dieses Briefes wiedergegeben werden, den ich für bemerkenswert halte:
„. . .Ich kann verstehen, dass über jedes Schützenfest – und sei es in einer noch so kleinen Gemeinde - ausführlich berichtet wird und dass auch die diversen Vereine nicht zu kurz kommen. Auch kann man nicht von den Reportern der „Thüringer Allgemeine“, die für den regionalen Teil zuständig sind, erwarten, dass sie eine solche Kunstschau entsprechend würdigen. Letztendlich gibt es aber Kritiker unserer Zeitung, die sehr fundiert sich ein Urteil bilden können. Vielleicht aber folgt doch noch eine Kommentierung aus berufenem Munde oder besser noch eine Würdigung der Entwicklung unseres Kunsthauses, die es in den letzten Jahren genommen hat. Die Ausstellung ist noch bis 9. September zu sehen und man darf weiter gespannt sein.“ (Ende des Auszugs). Die TA reagierte, nachhaltig aber war es nicht, wie sich in der Zwischenzeit zeigte.

Zu den künftigen Vorhaben schließlich gehört als nächstes die Beteiligung an der „Museumsnacht“ am 09. März, (die mit der Ausstellung „Zwiesprache“ Ernst Barlach und Alexander Dettmar) im Kunsthaus eröffnet wird. Über die weiteren Vorhaben werde ich in zeitgerechten Einträgen berichten. Es zeichnet sich jedenfalls ein abwechslungsreiches und niveauvolles Programm mit Führungen, Seminaren, Lesungen, Konzerten, Kooperationen u.a.m. ab. Daneben soll der Kontaktpflege zur Stadt Nordhausen als Trägerin des Kunsthauses, ebenso wie zu Institutionen und Unternehmen besondere Bedeutung zukommen, Image und Bekanntheitsgrad des Fördervereins erhöht und um Mitglieder geworben werden. Und die bisherigen Aktivitäten, über die ja die nnz jeweils berichtete, lässt erwarten, dass der „Kunsthaus Meyenburg Förderverein“ e.V. dabei den erhofften Erfolg haben wird.  

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