Samstag, 24. November 2012

Zur Kommunikation in der Bürgergesellschaft (Teil 2)


Ursprünglich wollte ich als Titel „Von Experten umzingelt“ wählen, besann mich dann aber eines anderen  aufgrund eines Bildes zum Thema „Thüringer Mediengespräch“ in den Online-Zeitungen, das die Bildunterschrift trägt: „Experten unter sich. . .“. Also kann ich schon als kurzzeitiger Teilnehmer dieser Veranstaltung nicht umzingelt gewesen sein. Sondern angesichts der Namen dieser Experten höchstens beeindruckt oder auch verwundert, wenn ich noch hätte miterleben können, was da diskutiert worden ist. Da aber saß ich schon in einer anderen Veranstaltung, in der es nach meiner Einschätzung um ein wirklich zeitrelevantes, gesellschaftspolitisches Thema ging (siehe vorhergehenden Eintrag).

Vom Verlauf dieses Thüringer Mediengesprächs las ich tags darauf in der nnz. Im Mittelpunkt der Diskussionen sollten ja die Veränderungen von Kommunikation in der Bürgergesellschaft und die Reaktion von Bürgermedien, lokaler/regionaler Politik sowie lokaler/regionaler Medien stehen. Was die „Experten unter sich“ darüber meinten, war dem Bericht allerdings nicht wirklich konkret zu entnehmen, dafür aber hieß es in dem Bericht umso klarer (Auszug): „Viel Lob erfuhren in der Diskussion immer wieder die Angebote und die Mitarbeiter des Offenen Kanals in Nordhausen, der sich zu einem unverzichtbaren Zentrum sozialer Kontakte und einer wichtigen regionalen Informationsquelle entwickelt hat.. .“(Ende des Auszugs). Das mag so gewesen sein, nur erhält diese Feststellung ein „G'schmäckle“, wenn man den Namen des Autors dieses Berichtes liest: Olaf Schulze. Und weiß, dass er der Leiter dieses „viel gelobten“ OKN-Teams ist. Und daran zeigt sich für mich wieder einmal, dass ein unmittelbar Betroffener nicht Autor eines solchen Berichtes sein sollte, um den Verdacht der Selbstbeweihräucherung zu vermeiden. Möglich aber, dass die Experten darüber anderer Meinung sind. Nun schließt der Bericht in der Hoffnung (Zitat):“. . . dass diese Art von Mediengesprächen weiter geführt wird und dass die Informationen über eine solche Veranstaltung nicht in der Flut täglich auf uns einprasselnder Nachrichten untergeht – wie das in einer Tageszeitung schon mal passieren kann.“ (Ende des Zitats). Soweit mir bekannt, hat allerdings nur die nnz (vermutlich und natürlich auch der OKN) darüber berichtet.

Das lässt mich nun wieder überlegen, warum die einzige, hier erscheinende Printzeitung, weder mit einen Redakteur an diesem „Thüringer Mediengespräch“ teilnahm – zumindest konnte ich keinen ausmachen – und auch nicht darüber berichtete. Und das wiederum lässt mich überlegen, welche Bedeutung zum Beispiel einem OKN zum Beispiel in der kommunalpolitischen Berichterstattung zukommt? Ich will gar nicht die Frage nach einem rechtlichen Auftrag eines Senders wie dem OKN und der rechtlichen Stellung seiner Mitarbeiter stellen, sondern mich auf die Frage beschränken, ob er überhaupt im Medienbereich, etwa neben der „Thüringer Allgemeine“ wenigstens lokal eine (rechtliche) Aufgabe zu erfüllen hat, oder nach Belieben Programm gestaltet? Man könnte mir empfehlen, den Kanal einzuschalten, auf dem OKN sendet. Nur bin ich der Auffassung, dass ich nicht noch mehr Informationsquellen brauche, wenn ich mit den von mir genutzten ausreichend versorgt bin. Ich sehe bei bemerkenswerten Veranstaltungen, die ich besuche, auch höchst selten einen Vertreter, den ich dem OKN zurechnen kann.

Im übrigen stieß ich gerade heute – allerdings im überregionalen Bereich – in der taz auf einen Bericht von Steffen Klusmann, Chefredakteur der FTD, in dem er für das Ende seiner Zeitung u.a. die „schöpferische Zerstörungskraft des Internet" verantwortlich macht. Das ist eine höchst bemerkenswerte Einschätzung, die dem Internet „schöpferische . . .kraft“ zugesteht. Inwieweit das Internet diese Kraft weiter konstruktiv und sinnvoll zu nutzen vermag und nicht nur zerstörerisch auf die Printmedien wirkt , bleibt abzuwarten. Regional wie überregional. Bliebe noch die Organisation dieser Internetmedien und deren Finanzierung zu erfragen. Dazu aber zu gegebener Zeit mehr.
Ich würde mich mit dieser Thematik übrigens nicht beschäftigt haben, wenn mir dieses „Thüringer Mediengespräch“ in Nordhausen nicht des Besuches wert erschienen wäre. Dem ich dann nur kurzzeitig folgen konnte.

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