Sonntag, 18. November 2012

Perspektiven für Pflegekräfte


Als Anfang November die Nordhäuser Agentur für Arbeit zu einer Pressekonferenz in die K&S-Residenz in der Stolberger Straße einlud, folgte ich gern dieser Einladung, um mich als Senior bei dieser Gelegenheit über das Wohnen in dieser Residenz informieren zu lassen. Und dem Pflegepersonal mal kurz „über die Schulter zu gucken“. Bei diesen Gesprächen wurde u.a. auch auf einen Aktionstag der Agentur für Arbeit hingewiesen, der am 17. November stattfinden würde.
Gestern besuchte ich diesen „Aktionstag Gesundheits- und Pflegeberufe“ im BIZ der Agentur für Arbeit in Nordhausen, um mich auch über die Berufe im Pflegebereich und die Ausbildung dazu informieren zu lassen. Und verließ das BIZ in der Vorstellung, dass Nordhausen für angehende Pflegekräfte ausgezeichnete Möglichkeiten in den berufsbildenden Schulen und einschlägigen Einrichtungen bietet. Und die Agentur für Arbeit dieser Berufsausbildung besonderes Augenmerk widmet.
Das brachte der Leiter der Arbeitsagentur, Karsten Froböse, zu Beginn des Aktionstages auch deutlich zu Ausdruck, als er sich über die Zahl der an dem Aktionstag teilnehmenden Bildungsstätten und Pflegeeinrichtungen freute und deren Qualität hervorhob. Nach ihm appellierte Landrätin Birgit Keller unter Hinweis auf die Pflegestätten im Landkreis an die Auszubildenden, doch hier „in unserem schönen Südharz“ zu bleiben und nicht in andere Gegenden abzuwandern.
Bevor sich die Besucher nach der Begrüßung durch den Chef der Arbeitsagentur dem eigentlichen Geschehen zuwendeten, hatten sie Gelegenheit, einige Auftritte von Tanz- und Schauspielgruppen des Jugendsozialwerkes zu sehen und zu bewundern. Die auch mit einigen wirklich sehenswerten Szenen aufwarteten, Freude unter die Zuschauer brachten und so diesen Aktionstag einleiteten.
Und dann also stellten sich die etwa zehn teilnehmenden berufsbildenden Schulen, Institute, Pflegeheime und entsprechende Einrichtungen den angehenden Schülern, ihren Eltern und an einer Umschulung Interessierten vor. Hatten die meisten von ihnen einen Stand innerhalb der BIZ-Räume, stellte sich die pro-vita-Akademie in einem Zelt vor der Arbeitsagentur mit ihrem umfangreichen Ausbildungsprogramm vor und demonstrierte einiges aus dem Lehrprogramm in ausgesprochen kreativer Weise mit Fertigkeitsspielen, Gedächtnistraining, Alterssimulationsvorführungen und einigem anderen mehr. Und sorgten für Kurzweil durch gymnastischen Vorführungen vor dem Zelt. Die vorstellenden Einrichtungen gaben sich im Grunde zwar auch große Mühe, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – dass es manchen von ihnen besser gelang als anderen, könnte auch an den Lernprogrammen und den Inspiationen des Lehrpersonals liegen.
Insgesamt bestätigte sich jedenfalls, dass die Region des Südharzes ausgezeichnete Ausbildungsmöglichkeiten bietet. Wenn demgegenüber Landrätin Keller in ihrer Ansprache in Richtung Absolventen der Ausbildungseinrichtungen appellierte, doch in der Region zu bleiben, dürfte sie damit einen Umstand gemeint haben, der im Rahmen dieses Aktionstages nicht angesprochen wurde, nämlich die Verdienstmöglichkeiten der Pflegekräfte. Wenn die sich nämlich, in dieser Hinsicht orientieren und danach ihre Entscheidungen treffen, könnte es leicht sein, dass sie andernorts bessere Verdienstmöglichkeiten vorziehen als eine Beschäftigung „im schönen Südharz“. In dieser Hinsicht scheint grundsätzlich einiges der Verbesserung zu bedürfen, wurde doch gerade zu Beginn des Monats eine Problematik im Gesundheits- und Pflegebereich in dem Medien aufgezeigt, die die weitere demografische Entwicklung im Zusammenhang mit der Altenpflege problematisch erscheinen lässt.

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