Der 1085. Geburtstag der Stadt Nordhausen liegt inzwischen Tage zurück und es ist nicht anzunehmen, dass über die bisherige Berichterstattung der Zeitungen hnaus – Print- oder Internet- noch ein weiterer Bericht darüber angeboten wird. Und so bleibt einerseits zu resumieren, dass danach dieser von den Bürgern ausgedehnt und ausgiebig gefeierte Geburtstag vom Bahnhof bis zum Rathaus im wesentlichen eine unterhaltsame Angelegenheit war. Dass es da auch noch ein Bühnenprogramm gab, erfuhr der interessierte Leser der Printzeitung in einem vergleichsweise kurzem Absatz. Und noch lapidarer wurde ganz zum Schluss erwähnt, dass „Wem der Trubel auf dem Markt irgendwann zu viel wurde... fand in der neuen Ausstellung im Rathaus zu Otto I sowie dessen Eltern Heinrich und Mathilde das Passende.“ Und das war's dann aber auch schon. Über Biertischgarnituren und Kaffee-trinkende Bürgersleute wurde dagegen ausgiebig in Wort und Bild berichtet.
Und so ändern sich die Zeiten: ganz früher wären zu einem solchen Anlass Handwerker- und Gesangsvereine mit ihren Fahnen ausgerückt (Bilder zu solchen Anlässen sieht man ja noch gelegentlich) und im verbrecherischen Hitler-Reich wären SA und Hitlerjugend aufmarschiert, um auch derartige Anlässe propagandistisch zu nutzen (eine hier erscheinende Printzeitung berichtet ja in der gleichen Ausgabe vom Montag gleich eine Seite weiter analog von einer „Steinernen Propaganda“). Und heute begeht man einen solchen von der Stadt angeregten Geburtstag mit einer ausgedehnten Straßenparty. Dass es da auch noch eine geschichtliche Ausstellung zu diesem Geburtstag gab, erfährt man gerade mal in einen abschließenden Nebensatz zu diesem Jubiläum. Es scheint nicht einmal der Stadt selbst wert zu sein, diese Ausstellung mit Text und Bildern zu beschreiben. Obwohl doch ein Vertreter der Stadt an der Eröffnung teil nahm und auch in Bildern festhielt, wie ich hörte!?
Ich sah mir die Ausstellung am Montag an – nachdem ich am Sonntag den Vorbereitungen des Parkfestes im Park Hohenrode den Vorzug gegeben hatte – und stellte für mich fest, dass diese außerordentlich gut zusammengestellte Ausstellung geschichtlich wirklich aufschlussreich und anschaulich in Wort und Bild ist.Wäre dieser 1085te Geburtstag nicht schon am Sonntag und Montag in den Zeitungen in der geschilderten Art „abgehandelt“ worden, würde ich dieser Ausstellung noch einen ausführlichen Bericht widmen. Möglich aber auch, dass man in den Redaktionen dem Anspruch der Leser zu diesem Jubiläum hinreichend entsprochen hat.
Ähnlich konzentrierte sich ja das Parkfest weitgehend – dafür aber bilderreich – in der Berichterstattung auf das festliche und unterhaltsame Geschehen vor der Parkvilla und an, bzw. auf der Verlobungsbrücke. Immerhin las man in der Internetzeitung von den Vorbereitungen zu diesem Fest, dem (erneuten) Engagement der Jursas für den Park Hohenrode, diesmal mit einer in Holz geschnitzten und überdachten Parkordnung am Stufenaufgang zum Park. Die inzwischen übrigens aus Gründen der Sicherheit durch eine Kopie ersetzt wurde (Bild). Ich besuchte am Montag noch einmal den Park und ging dem Bemerken der Vorsitzenden des Fördervereins Park Hohenrode, Gisela Hartmann, in ihrer Begrüßungsansprache vom Sonntag nach: oben, nahe des Warttürmchens wurde doch das Bankensemble „insgeheim“ und soweit wie möglich „sitzfähig“ gemacht. Während die Betonauflager entlang des anschließenden Weges zum Pavillion offensichtlich weiter auf einen ähnlichen Spender der Sitzhölzer und Rückenlehnen warten. Gisela Hartmann wies aber auch auf die bisherigen umfangreichen Arbeiten im Park selbst hin, die dem Park ein zunehmend systemgerechtes und gefälliges Aussehen geben. Nirgendwo sieht man mehr eine ausgewachsene Pflanze des Riesenbärenklaus, allerdings – und das wird wohl noch lange so sein – drängen junge Triebe nach (Bild) und bedürfen weiter der Bekämpfung.
Schließlich beschrieb die Vereinsvorsitzende aber auch die Fortschritte bei der Sanierung der Villa selbst, für die ich zwar kein Bild anzubieten vermag, die aber doch kontinuierlich Fortschritte machen. Darauf hatte übrigens auch Bürgermeister Matthias Jendricke in seinem Grußwort am Sonntag bei der offiziellen Eröffnung hingewiesen. Und keinen Zweifel an dem Umstand gelassen, dass die weitere Finanzierung dieser Sanierung nicht einfach sein würde. Aber auch kleine Schritte führen bekanntlich irgendwann zum Ziel.
Ja, das also ist meine ganz persönliche Sicht zu diesem 1085. Geburtstag der Stadt Nordhausen und des Parks Hohenrode, dessen diesjähriges Parkfest ja Teil dieses Stadtjubiläums war.
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