. . . und ich sitze da und überlege, ob ich für mich selber so tun soll, als würde mich interessieren, wer da heute Abend Fußball spielt, um was es dabei geht und wie das Match ausgeht!? Ersteres weiß ich zwar, weil ja schon im Vorfeld genügend darüber berichtet wird. Und wie es ausgegangen ist, werde ich morgen erfahren, ob ich das will oder nicht.
Dabei hänge ich noch einigermaßen meinem Erleben an Christi Himmelfahrt nach: nichts aufregendes, aber doch nachhaltig für mich.
Am Mittwoch, also am Tag vor Himmelfahrt, bekam ich den ersten Probesatz Hörgeräte. Und als ich mich an Himmelfahrt ganz früh auf einen meiner gewohnten Wege machte, wurde mir auf dem Weg durch den Wald nach Harzrigi erst so richtig bewusst, was ich in jüngerer Zeit nicht mehr so richtig wahrgenommen hatte. Allerdings höre ich mich selber damit am lautesten. Und das müsste ja nun wirklich nicht sein. Es wird also noch einiger Anpassung bedürfen.
Und dann traf ich an diesem wunderschönen klaren Tag (Bild) auf meinem weiteren Weg – im Gegensatz zu sonst – doch recht viele Menschen, in Gruppen oder auch allein, die an diesem Himmelfahrtstag aus der Gumpe in Richtung Rüdigsdorf wanderten, es ist ja auch sonst ein beliebter (Sonntags-)Wanderweg. Ich fand das unterschiedliche Verhalten der Entgegenkommenden interessant: manche winkten schon von weitem, andere gaben sich freundlich und gaben Anlass, sich einen guten (Weiter-)Weg zu wünschen. Es gab aber auch welche, die auf den eigenen Gruß nicht einmal eine Antwort gaben. Was mir aber ganz allgemein auffiel: Zuvorkommenheit oder Rücksichtnahme kennt man nicht. Der Weg mag noch so schmal oder beengt sein, statt einander den Vortritt zu lassen, drängt man sich aneinander vorbei. Und nachdem ich in dieser Einsicht versuchte, mit meiner Malaise Möglichkeit zu finden, um auszuweichen, geht man vorbei ohne ein Wort oder eine Geste des Dankes. Mit Höflichkeit ist es nicht weit her.
Da hob sich dann doch eine Begegnung mit einer Wandergruppe von dieser stoischen Art ab, die mich freute: Detlev Kiel gehörte ihr an (Bild) und wie man mir erzählte, trifft man sich seit „Hochbau-Zeiten“ zu solchen Wanderungen. Viele solcher Gemeinschaften aus früheren Zeiten scheint es allerdings nicht (mehr) zu geben. Wir trennten uns nach kurzer Unterhaltung und setzten unseren entgegengesetzten Weg mit guten Wünschen fort. Die nächste Gruppe, die ich traf, war dann schon in feuchtfröhlicher Stimmung, obwohl es doch noch früh am Tag war. Alles das gehört halt zum Himmelfahrtstag, den jeder nach seiner Art verbringt.
Und nun hat Bayern München verloren. Was ein Pech.
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