In meinem vorhergehenden Eintrag hatte ich überlegt, wie man die Ausstellung des Martin Höfer im Kunsthaus Meyenburg unter künstlerischen Gesichtspunkten einschätzen kann. Eine gewisse Antwort darauf kann der folgende Bericht in der nnz zum Internationalen Museumstag geben, an dem sich das Kunsthaus beteiligte:
Es wird jeweils viel hineininterpretiert in diesen jährlich wiederkehrenden Internationalen Museumstag, der gestern seine 35. Auflage erlebte. In Nordhausen beteiligte sich das Kunsthaus Meyenburg daran. Und das aktuelle Zugpferd war sicher Martin Höfer.
Wenn Thüringens Kultusminister Christoph Matschie anlässlich dieses Internationalen Museumstages meint, dass Museen Schatzkammern des Wissens sind und Welten eröffnen, die uns verschlossen bleiben (siehe nnz von gestern), dann könnte man über eine solche Aussage diskutieren. Ob sie geeignet war, zum Besuch eines Museums an diesem Museumstag anzuregen, mag bezweifelt werden. Im Kunsthaus Meyenburg in Nordhausen jedenfalls war es weniger jene Aussage Matschies, als vielmehr die am Freitag eröffnete Sonderausstellung „60 … und alles wie immer“ des Martin Höfer anlässlich seines 60. Geburtstages, der diesen Tag im Kunsthaus recht lebhaft verlaufen ließ.
Nach Aussage der Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, war es nicht vorgefasste Absicht, diese Ausstellung gerade zum diesjährigen Museumstag ins Ausstellungsprogramm zu setzen. Vielmehr stand dafür der 60. Geburtstag Martin Höfers in der vergangenen Woche im Vordergrund. Unter dem Gesichtspunkt, einer interessierten Öffentlichkeit kreatives, zeitgenössisches Gestalten als bürgernahe Kunstform nahe zu bringen und vom „Verursacher“ selbst erklären zu lassen, gewinnt diese Höfer-Ausstellung aber doch willkommene zusätzliche Bedeutung, die dem Museumstag sogar angemessen war. Die gestrige Resonanz auf die öffentliche Einladung bestätigte die Richtigkeit der Überlegung. Und die musikalische Einführung zu diesem erklärenden Teil des gestrigen Tagesprogramms im Kunsthaus durch den inzwischen allseits bekannten Matthias Weicker am Violoncello hob das Geschehen zumindest nicht weniger auf angemessenes Niveau.
nnz hatte bereits am Samstag ausführlich zu dieser Ausstellung berichtet. Und es traf zu, dass Höfer durch „seine“ Ausstellung in einer Art führte, die aufschlussreich und auch unterhaltsam war. Und Zusammenhänge und Hintersinniges offenbarte, das sonst in vielen seiner Bilder übersehen werden könnte, zumindest aber längeres Betrachten und Überlegen nötig macht. Die Zuhörer folgten interessiert seinen Erklärungen und dankten ihm mit Beifall.
Sei allerdings angesichts dieses Beitrags ganz allgemein festgestellt, dass diese Ausstellung natürlich nur ein Ausschnitt dieses Museumtages im Kunsthaus war, allerdings wohl der aktuellste. Denn wie schon in der Ankündigung am 18. Mai mitgeteilt, beherbergt das Kunsthaus Meyenburg, das ja gerade auch sein 10-jähriges Bestehen nach seinem Umbau begeht, neben der städtischen Kunstsammlung auch die Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung. Und die Besonderheit der Ausstellungen des Kunsthauses ja auch in der ungewöhnlichen Verbindung der Ausstellungsobjekte besteht. So werden den zeitgenössischen Kunstwerken und Exponaten in den Räumen historisches Mobiliar aus dem 14. bis 19.Jahrhundert gegenübergestellt, das gestern zumindest auch in Teilen besichtigt werden konnte.Und schließlich darf auch der Hinweis auf den gepflegten Park des Kunsthauses Meyenburg nicht vergessen werden, der den Besuchern auch ausreichend Möglichkeit zum Flanieren, Ausruhen und zu Gesprächen über das Gesehene und Gehörte bot. Und Besuchern auch sonst offen steht.
Sei abschließend auch noch der heutige Lesemarathon vor dem Nordhäuser Rathaus erwähnt, an dem sich Martin Höfer beteiligen und Auszüge aus seinen beiden Büchern „Meines Großvaters Geschichten“ und „Meines Großvaters Betrachtungen lesen wird. Vorgesehen ist sein Beitrag ab 18.30 Uhr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen