Mittwoch, 16. Mai 2012

Gastronomie kehrt nach NDH-Nord zurück


Lange, sehr lange hat man in Nordhausen-Nord auf eine Nachfolge des einst gutbürgerlichen Restaurants „Rosengarten“ gewartet. Und gehofft, dass der schließliche Nachfolger an die Art des gastronomischen Angebots anschließen würde. Ganz so kontinuierlich erfüllten sich diese Hoffnungen allerdings nicht.

Zwei Jahre hoffte man in der Kreissparkasse (KSK) Nordhausen, für den „Rosengarten“ einen „geeigneten“ Pächter zu finden, der die Gastronomie in Nord für die KSK in seriöser und für die Bürger in anspruchsvoller Weise wieder aufnehmen und in ansprechender Weise fortführen würde. Hier über die Schwierigkeiten berichten zu wollen, die sich damit verbanden, würde den Rahmen dieser Betrachtung bei weitem überschreiten. Es mag die Feststellung genügen, dass man zwar sehr leicht Wirt werden kann, zur Führung eines Restaurants aber doch sehr viel mehr gehört als eine mehrstündige Unterweisung durch die IHK.

Die nunmehrige Lösung stellt im Verhältnis zu dieser Problematik ein Ergebnis dar, wie es besser und anspruchsvoller eigentlich nicht hätte sein können: ein italienischer Gastronom übernahm den „Rosengarten“ und verspricht ihn in einer Art zu führen, die gepflegtem Niveau entspricht. Und dafür kann er eine Referenz vorweisen, die absolut überzeugt: Toni Hyseni, der nun Betreiber des „Rosengarten“ist, hat in Bad Langensalza seit 2004 ein kleines, gastronomisches Imperium unter dem Namen „Villa Italia“ erstehen lassen, zu dem insgesamt vier Restaurants gehören, die in der Kur- und Rosenstadt ob ihrer Gastlichkeit und ihres gepflegten Niveaus einen ausgezeichneten Ruf genießen. Und mögliche letzte Zweifel räumte gestern die in Bad Langensalza beheimatete Landtagsabgeordnete Annette Lehmann (CDU) aus, die sich unter den Gästen des gestrigen Empfangs anlässlich der heutigen Neueröffnung des „Rosengarten“ befanden.

Ab heute offeriert also nun der „Rosengarten“ wieder gepflegte Gastlichkeit in einem neu gestalteten Ambiente. Potentielle Gäste, die unter „gutbürgerlich“ eine betont deutsche Küche verstehen, werden damit also ihre Vorstellungen dem allgemeinen Trend anpassen müssen. Und der zeigt nun einmal hierzulande eine südeuropäische Tendenz. Letztendlich aber dürfte es wichtiger sein, italienische Gastlichkeit genießen zu können, als überhaupt keine, wie in den vergangenen zwei Jahren. Und wenn also Toni Hyseni mit seiner Familie und seinem Serviceteam im Rosengarten gleiches an Küche und Service bietet wie in Bad Langensalza, kann das eigentlich jeden Gast nur freuen. Und schon in der Einladung zum gestrigen Empfang stellte Hyseni in Aussicht, dass „Villa Italia „ mit dem „Rosengarten“ einen Zuwachs in Gastlichkeit und hervorragenden Service erhält.

Davon konnten sich denn auch die Gäste des gestrigen Empfangs überzeugen. Zugestanden: ich vermisste neben der MdL Lehmann weitere nennenswerte Vertreter aus der Politik, von denen Nordhausen ja doch einige bemerkenswerte Persönlichkeiten vorzuweisen hat. Und ebenso hätte ich auch gern noch die Spitzen des Nordhäuser Unternehmerverbandes gesehen. Es fehlten aber auch Persönlichkeiten aus dem nördlichen Stadtteil Nordhausens, - wenn man mal von Helmut Peter und seiner Lebensgefährtin absieht - deren Teilnahme danach immerhin zu mündlichen Empfehlungen (Mundpropaganda) hätte führen können. Und geeignet gewesen wäre, etwa bestehende oder aufkommende Ressentiments etwa auf Grund der Häufung italienischer Restaurants in Nordhausen abbauen zu helfen. Insoweit bliebe die Überlegung, nach welchen Gesichtspunkten die Einladungen erfolgten. Davon abgesehen aber waren es doch beachtlich viele und gewichtige Vertreter aus Wirtschaft, Hochschule und Gesellschaft, die der Einladung gefolgt waren. Natürlich neben den Direktionsvertretern der Kreissparkasse, die Genugtuung darüber zeigten, dass nun ein Gastronom den Rosengarten übernommen hat, der neben Seriosität auch nachgewiesene Führungsqualitäten in der Leitung von Restaurants besitzt, und aus dem „Rosengarten“ eine erste Adresse in Gastlichkeit und Service zu machen vermag. Selbst der ursprüngliche Initiator des „Rosengarten“- Entwicklung, Lothar Lüer, zeigte Genugtuung über die nunmehr gebotene Gastronomie.

Sei schließlich auch bemerkt, dass die am gestrigen Abend gebotenen kulinarischen Genüsse durchaus geeignet waren, einen Vorgeschmack auf das zu geben, was die Gäste dieses Restaurants in Zukunft erwartet. Samt dem Service, der einem derartigen Angebot angemessen ist. Ein Blick in die umfangreiche Speisekarte könnte ja auch mit sich bringen, dass dazu noch in dem einen oder anderem Falle eine individuelle Beratung wünschenswert ist.

Alle Anzeichen lassen also eine gedeihliche gastronomische Entwicklung erwarten. Es fehlt nur noch der Zuspruch der Nordhäuser Bürger, die sich eine gepflegte Gastronomie erhofften.

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