„Frieden und Gerechtigkeit, Freiheit und Menschlichkeit zeugen von wahrhafter Frömmigkeit“
Grußbotschaft zum islamischen Fastenmonat Ramadan
Der
Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx,
richtet auch in diesem Jahr eine Grußbotschaft an die Muslime in
Deutschland, um ihnen zum
Beginn des Fastenmonats Ramadan und zum Fest des Fastenbrechens die
Segenswünsche der Bischöfe und der deutschen Katholiken zu übermitteln:
„Verehrte muslimische Gläubige, Sie mühen sich in der 30-tägigen
Fastenzeit, den göttlichen Willen zu ergründen und
sich für Gottes Stimme besonders zu öffnen. Möge der barmherzige Gott
Ihren Ruf erhören, Sie und Ihre Familien in dieser Fastenzeit begleiten
und Ihnen beistehen. Ich wünsche Ihnen im Namen der katholischen
Christen in unserem Land eine gesegnete Fastenzeit
und ein glückliches Fest zum Ende des Ramadan.“
In
seiner Grußbotschaft lenkte Kardinal Marx den Blick auf Europa und die
Unterzeichnung der Römischen Verträge vor 60 Jahren: „Heute ist der
Prozess der Einigung Europas
harten Rückschlägen und Anfeindungen ausgesetzt. Missverständnisse und
populistische Demagogie prägen manche Debatten – auch in Deutschland.
Deshalb sollten wir uns erneut bewusst machen: Die europäische
Integration, wie sie vor allem in der Europäischen Union
Gestalt angenommen hat, stellt das erfolgreichste Friedens- und
Freiheitsprojekt dar, das die Menschen in unserer Weltgegend je gesehen
haben.“ Dieses Projekt beruhe auch auf der Entschlossenheit der Völker,
die Voraussetzungen für ein friedliches, für alle
bereicherndes Zusammenleben von Menschen verschiedener Herkunft, Kultur
und religiöser Überzeugung nicht nur auf der nationalen, sondern auch
auf der staatenübergreifenden Ebene zu garantieren und abzusichern.
Die
Achtung und der Schutz von Freiheit, Menschenwürde und Menschenrechten,
Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und der Gleichheit aller Staatsbürger
ungeachtet ihres religiösen
Bekenntnisses – dies alles seien universale Werte, die untrennbar mit
der Idee Europas verbunden seien. „Deshalb, liebe muslimische Schwestern
und Brüder, appelliere ich auch an Sie: Helfen Sie mit, dass diese Idee
Europas lebendig bleibt! Sie trägt dazu bei,
Gesellschaften aufzubauen, in denen Fremde und Einheimische, Gläubige
und Nichtgläubige gleichermaßen in Frieden, Freiheit und gegenseitiger
Achtung miteinander leben können.“ Kardinal Marx betont, dass wir keine
Anstrengungen scheuen dürften, die wahrhaft
religiösen Werte und Überzeugungen in den Mittelpunkt zu rücken.
„Frieden und Gerechtigkeit, Freiheit und Menschlichkeit zeugen von
wahrhafter Frömmigkeit. Als religiöse Menschen tragen wir eine besondere
Verantwortung für unsere Jugendlichen. Sie haben das
Recht, eine Erziehung auf der Grundlage dieser Werte und Überzeugungen
zu erhalten, ein Rüstzeug für ihren ganzen Lebensweg.“
Hinweis:
Die Grußbotschaft von Kardinal Marx ist als pdf-Datei im Anhang sowie unter
www.dbk.de verfügbar.
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