Nun
also am Donnerstag die Vernissage zu „Nordhausen vor der Zerstörung
bis heute“. Nachdem die gehaltenen Ansprachen der Nordhäuser
Bürgermeisterin Jutta Krauth und des Impulsgebers zu dieser
Ausstellung, Dr. Dirk Schmidt (Aumühle) weitgehend mit den
Vorschauen übereinstimmen, verzichte ich auf die Wiedergabe der
Mitschnitte und beschränke mich auf Auszüge dieser Vorschauen.
Es
sind historische Großfotos und aktuelle Abbilder von Alt-Nordhausen,
die in dieser Ausstellung gut 70 Jahre nach der Zerstörung
Nordhausens zu sehen sind. Die Anregung zu dieser spannenden Schau
kam von Dr. Dirk Schmidt aus Aumühle und wurde vom Nordhäuser
Geschichts- und Altertumsverein unter Hans-Jürgen Grönke gern
aufgenomen, der diese Idee in Zusammenarbeit mit der Flohburg | Das
Nordhausen Museum mit viel Engagement in die Realität umsetzte. Dr.
Schmidt bemerkte deshalb auch in seiner Ansprache, dass eigentlich
nicht er, sondern Hans-Jürgen Grönke vor's Mikrofon gehörte. Zur
Begründung seiner nicht ganz logischen Initiative bot der 87 jährige
Dr. Schmidt persönliche Erinnerungen als Schüler am Gymnasium an
der Morgenröte und im Humboldt-Gymnasium. Bekannt ist ja in
interessierten Kreisen, dass er sich schon seit
Jahren um die
Geschichte Bleicherodes verdient macht, Auch der „Förderverein
Alte Kanzlei Bleicherode“ trug zu dieser Ausstellung
bei.Bürgermeisterin Jutta Krauth hatte zuvor schon zu einen „virtuellen Spaziergang“ durch die Ausstellung angeregt und sinngemäß gemeint, dass ja noch zahlreiche Nordhäuser leben, die sich noch aus ihrer Kindheits- und Jugendzeit an das einstige Bild der Stadt erinnern. Sicher würden bei ihnen viele Reminiszenzen wach und können so an Jüngere weitergegeben werden.
Für heutige wie auch künftige Generationen ist der in der Ausstellung beispielhaft mögliche Vergleich von Straßenmotiven von damals und heute anhand der überlieferten mit aktuellen Fotografien bedeutsam und lehrreich. Stadtgeschichte und Städtebau können konkret nachvollzogen und vom selben Standpunkt der Fotografen beurteilt werden. Wurde der zerstörte Großteil Nordhausens ja doch nach dem II. Weltkrieg vollkommen und mit immensem Aufwand umgestaltet. Darüber wird die ab Ende Mai 2017 im Bürgerhaus zu sehende Sonderausstellung zum „Planungsstab Friedrich W.A. Stabe“ umfassend informieren. Nach dem Krieg hat die zentrale Stadtplanung – namentlich jene des „Planungsstabes Stabe“ die Mitte der Stadt völlig neu strukturiert. Die alten Straßenzüge sind verschwunden, die frühere Anpassung der Bebauung an die Landschaft der Stadtfläche ist durch Planierung und Beseitigung (z. B. Lesserstiege, Bahnhofstraße, Vor dem Vogel, Rautenstraße, Kornmarkt, Töpferstraße usw.) teilweise nicht mehr erkennbar.
Damit leisten praktisch beide – wenn gleich sehr unterschiedliche – Ausstellungen gemeinsam einen einzigartigen Beitrag zum 1090. Gründungsjubiläum der Stadt im Jahre 927 und die Alt-Nordhausen-Schau mit dem Verweis auf Wohnstätten von „Luthers Freunden im Südharz“ zugleich auch zum 500. Reformationsjubiläum.
„Die Ausstellung ist nur mit Unterstützung von Sammlern und Förderern möglich geworden“, erklärte die Leiterin der Nordhäuser Museen, Susanne Hinsching, die schon eingangs der Ausstellung die Gäste begrüßt und den Cellisten des Loh-Orchesters Sebastian Hennemann, vorgestellt hatte, der die Ausstellung musikalisch auf seinem Instrument eindrucksvoll bereicherte. Und – so Hinschin weiter - gilt unser Dank auch und ausdrücklich dem Förderverein Alte Kanzlei Bleicherode e.V., der Stiftung Kreissparkasse Nordhausen und dem Humboldt-Gymnasium. Dr. Wolfram Theilemann, Leiter des Stadtarchivs Nordhausen - der auch für die Festschrift „Nordhusiana“ anlässlich des 1090 Stadtjubiläums verantwortlich zeichnet - und andere Leihgeber stellten Bildvorlagen zur Verfügung.“
Die
Ausstellung ist nun bis zum 3. September im Museum Flohburg, Die-So,
von 10 bis 17 Uhr, zu sehen.
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