Staatliche Fachhochschulen haben in manchen
Fächern und Regionen große Probleme, Professorinnen und Professoren zu
gewinnen. Schwierigkeiten gibt es besonders häufig in den
Ingenieurwissenschaften. Die Hälfte aller Berufungsverfahren konnte in
dieser Fächergruppe in der ersten Ausschreibungsrunde nicht erfolgreich
abgeschlossen werden. Dies belegt die vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung geförderte Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul-
und Wissenschaftsforschung "Bewerberlage bei Fachhochschulprofessuren",
die heute veröffentlicht wurde. Gravierende Probleme gibt es zudem in
den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie im
Gesundheitswesen mit 40 Prozent oder mehr unabgeschlossenen Verfahren
nach der ersten Runde.
"Der Bewerbermangel für Fachhochschulprofessuren ist alarmierend, gerade in den Ingenieurwissenschaften. Gut die Hälfte aller Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland macht den Abschluss an einer Fachhochschule. Neben ihrer wichtigen Funktion der Fachkräftequalifizierung sind Fachhochschulen sehr erfolgreich in der wissenschaftlichen Weiterbildung und wirken durch ihre Forschungszusammenarbeit mit Unternehmen in ihrer Region als Innovationsmotoren. Gutes Personal ist für diese Aufgaben unverzichtbar", sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung. "Der Bund will die Fachhochschulen bei ihrer Personalgewinnung unterstützen. Der Wissenschaftsrat hat hierzu bereits Empfehlungen formuliert. Ausgehend davon prüfen wir gerade mit den Ländern, wo es einen gemeinsamen Handlungsbedarf gibt und inwiefern ein Bund-Länder-Programm den Fachhochschulen helfen kann."
Differenziert nach Ländern stellen sich die Herausforderungen bei der Besetzung von Professuren laut der Studie unterschiedlich dar. Besonders problematisch ist die Lage in Baden-Württemberg. Hier reichte in 48 Prozent der Verfahren eine Ausschreibung allein nicht aus. Auf Deutschland insgesamt bezogen haben periphere Regionen größere Probleme als Ballungszentren.
Dass die Bewerberlage schwierig ist, zeigt sich auch daran dass, der Studie zufolge in 49 Prozent der Verfahren keine Liste mit drei potentiellen Kandidaten aufgestellt werden kann, was in Berufungsverfahren der Regelfall sein soll. 29 Prozent aller Bewerber scheiden aus formalen Gründen gemäß Landeshochschulgesetz aus, darunter mit einem Anteil von 47 Prozent überproportional häufig wegen unzureichender außerhochschulischer Praxiserfahrung. "Praxiserfahrung ist das Herzstück der Qualifikation von Fachhochschulprofessoren. Wichtig ist, dass die Fachhochschulen auch angesichts einer schwierigen Bewerberlage an ihren hohen Qualitätsstandards festhalten", sagte Ministerin Wanka.
Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung hat für seine Studie alle staatlichen deutschen Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (ohne Verwaltungshochschulen) zur Mitwirkung eingeladen. 41 von ihnen stellten Daten zu 773 Berufungsverfahren zur Verfügung, bei denen die Stelle zwischen Juli 2013 bis einschließlich Juni 2015 ausgeschrieben war.
Weitere Informationen:
http://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201703.pdf
https://www.bmbf.de/de/forschung-an-fachhochschulen-543.html
https://www.bmbf.de/de/innovative-hochschule-2866.html
https://www.bmbf.de/de/ich-werde-kaempfen-3858.html
http://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_01_2017.pdf
Mitteilung des BMBF am 30.05.2017
"Der Bewerbermangel für Fachhochschulprofessuren ist alarmierend, gerade in den Ingenieurwissenschaften. Gut die Hälfte aller Ingenieurinnen und Ingenieure in Deutschland macht den Abschluss an einer Fachhochschule. Neben ihrer wichtigen Funktion der Fachkräftequalifizierung sind Fachhochschulen sehr erfolgreich in der wissenschaftlichen Weiterbildung und wirken durch ihre Forschungszusammenarbeit mit Unternehmen in ihrer Region als Innovationsmotoren. Gutes Personal ist für diese Aufgaben unverzichtbar", sagte Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung. "Der Bund will die Fachhochschulen bei ihrer Personalgewinnung unterstützen. Der Wissenschaftsrat hat hierzu bereits Empfehlungen formuliert. Ausgehend davon prüfen wir gerade mit den Ländern, wo es einen gemeinsamen Handlungsbedarf gibt und inwiefern ein Bund-Länder-Programm den Fachhochschulen helfen kann."
Differenziert nach Ländern stellen sich die Herausforderungen bei der Besetzung von Professuren laut der Studie unterschiedlich dar. Besonders problematisch ist die Lage in Baden-Württemberg. Hier reichte in 48 Prozent der Verfahren eine Ausschreibung allein nicht aus. Auf Deutschland insgesamt bezogen haben periphere Regionen größere Probleme als Ballungszentren.
Dass die Bewerberlage schwierig ist, zeigt sich auch daran dass, der Studie zufolge in 49 Prozent der Verfahren keine Liste mit drei potentiellen Kandidaten aufgestellt werden kann, was in Berufungsverfahren der Regelfall sein soll. 29 Prozent aller Bewerber scheiden aus formalen Gründen gemäß Landeshochschulgesetz aus, darunter mit einem Anteil von 47 Prozent überproportional häufig wegen unzureichender außerhochschulischer Praxiserfahrung. "Praxiserfahrung ist das Herzstück der Qualifikation von Fachhochschulprofessoren. Wichtig ist, dass die Fachhochschulen auch angesichts einer schwierigen Bewerberlage an ihren hohen Qualitätsstandards festhalten", sagte Ministerin Wanka.
Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung hat für seine Studie alle staatlichen deutschen Fachhochschulen und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (ohne Verwaltungshochschulen) zur Mitwirkung eingeladen. 41 von ihnen stellten Daten zu 773 Berufungsverfahren zur Verfügung, bei denen die Stelle zwischen Juli 2013 bis einschließlich Juni 2015 ausgeschrieben war.
Weitere Informationen:
http://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201703.pdf
https://www.bmbf.de/de/forschung-an-fachhochschulen-543.html
https://www.bmbf.de/de/innovative-hochschule-2866.html
https://www.bmbf.de/de/ich-werde-kaempfen-3858.html
http://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_01_2017.pdf
Mitteilung des BMBF am 30.05.2017
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