Vielfach und vielversprechend
angekündigt wurde ja dieses „Kammerkonzert im Kunsthaus“ am
Donnerstag. Wie es hieß „als Auftakt einer neu ins Leben gerufenen
Veranstaltungsreihe des Fördervereins Kunsthaus Meyenburg in
Kooperation mit dem Theater Nordhausen.“ Ohne hier meine eigene
Kenntnis anzuführen oder polemisieren zu wollen bin ich doch etwas
irritiert über eine so formulierte Ankündigung, stieß ich doch
beim Durchblättern meines Archivs u.a. auf eine Ankündigung des
Vorsitzenden des Fördervereins, Dr. Wolfgang Pientka, vom Mai
vergangenen Jahres, in der es heißt (Auszug): „ Es hieße Eulen
nach Athen tragen und wäre wahrscheinlich eine Untertreibung, wenn
man anmerken wollte, dass die seit nunmehr drei Jahren im Kunsthaus
Meyenburg bestehende
Reihe „Kammermusik im Kunsthaus“ eine
Bereicherung des Angebotes für Freunde dieses Genres darstellt.“
(Ende des Auszugs aus TA). Immerhin wurde diesmal seitens des
Theaters Nordhausen betont, dass Musiker des Loh-Orchesters speziell
für diesen Abend ausgewählte Kammermusik präsentieren und
Museumsleiterin Susanne Hinsching zu einer Bildbetrachtung bei einem
Glas Wein einlädt: „Ein Museumsbesuch der ganz besonderen Art!“
wurde
in der Vorschau ausdrücklich betont. Und um hier noch einmal
zu Dr. Pientka und seiner Kammerkonzert-Ankündigung vom Mai
vergangenen Jahres zurückzukehren, stellte er damals fest (weiterer
Auszug): „Ständig ausverkaufte Konzerte und eine Vielzahl von
Beschwerden über eine nicht ausreichende Anzahl an Plätzen stellen
einerseits Lob für die Veranstalter dar, sind aber auch Beweis für
einen Bedarf an dieser Art der musikalischen Darbietung. Verblüffend
ebenfalls die Bandbreite dessen, was man unter Kammermusik verstehen
kann. . . Ruhe und Spaß an dieser Musik – wollen die
Kammerkonzerte in dieser oft hektischen Zeit bieten. Auch an diesem
Abend gibt es in der Pause eine Bildbetrachtung mit der Leiterin des
Kunsthauses, Susanne Hinsching, und ein Glas Rotwein. (Ende der
damaligen Ankündigung).
Auch diesmal nahmen zahlreiche Besucher
an diesem Kammerkonzert-Abend teil, von dem ich anschließend auf
eine Würdigung in der Presse hoffte, bisher freilich vergeblich.
Obwohl es die Interpretation der aufgeführten Musikstücke durch die
Musiker verdient hätte. Jede(r) für sich ein(e) Meister auf ihrem
(seinem) Instrument. Von dem ich – auch zum gesamten Programm –
einräumen muss, dass ich nicht befähigt bin, eine solche Würdigung
zu formulieren. Schon deshalb nicht, weil meine Hörhilfen zwar den
Musikstücken Franz Schuberts und Ludwig van Beethovens „gewachsen“
waren, nicht jedoch der Musik
von Christoph Ehrenfellner, und auch nicht der Christian Diemers, die
doch gerade im Mittelpunkt dieser Veranstaltung als dem „Duell
zweier Komponisten“ standen. Wobei ich freimütig zugebe, dass
meine musikalischen Kenntnisse auch bei gesundem Gehör bei deren
zeitgenössischer Musik
vermutlich an ihre Grenze gestoßen wären.
Und das, obwohl doch Christian Diemer und Intendant Daniel Klajner
sehr anschaulich durchs Programm führten. Und letzterer den
abwesenden Christoph Ehrenfellner (natürlich) sehr gut
nachvollziehbar und ergänzend zur Musik vertrat.
Und
hinsichtlich der Bildbetrachtung der Lithographie „Ruhende Kühe“
von Emil Nolde aus der gegenwärtigen „Talanx“-Ausstellung
während der Musikpause des Konzertes war es eine andere
Einschränkung, die meinem unmittelbaren Zuhören Grenzen setzte: als
ich die Stufen in die Ausstellungsräume im oberen Stockwerk
„geschafft“ hatte, war die angesagte Beschreibung der
expressionistischen Landschaft
(gemalt 1926) durch die
Kunsthistorikerin und Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching,
schon fast beendet. Immerhin konnte ich sie noch bei ihren
abschließenden Erklärungen im Bild festhalten.
Insgesamt
gesehen und gehört war dieser Kammermusik-Abend auch für mich trotz
aller Einschränkungen ein beeindruckendes Erleben, das der
Förderverein in der Pause der Veranstaltung durch ein
außerordentlich ansprechendes Weinangebot sehr anregend zu gestalten
wusste. Man machte ganz offensichtlich rege Gebrauch davon. Hier
schließlich war mein möglicher Zuspruch durch keine
Beeinträchtigung eingeschränkt. Trotzdem: Die abschließende
Diskussion und Gegenüberstellung von zeitgenössischen und
traditionelleren musikalischen Formen, zu der nach dem Musikteil
Gelegenheit geboten wurde, fand ohne mich als Zuhörer statt: man
hätte dazu die Musik der beiden zeitgenössischen Komponisten auch
wirklich hören müssen und beurteilen können. Ich konnte es nicht.
Dafür werde ich morgen am Jubiläums-Sektempfang im Kunsthaus
Meyenburg
und an der anschließenden Ausstellung teilnehmen.
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