Freitag, 11. November 2016

Überlegungen zu Krankenhaus-Notaufnahmen und stationären Behandlungen

Die „Nordhäuser Allgemeine“ (NA) berichtete am Dienstag unter anderen über Pläne des Südharz-Klinikums, im kommenden Jahr seine Notaufnahme umzubauen, wohl besser als Modernisierung gemeint. Der Bericht schildert für einen Laien anschaulich die gegenwärtige Situation und die Erwartungen, die mit dem beabsichtigten Umbau verbunden sind.
Mein Interesse an diesen Absichten der Geschäftsführung des Klinikums hat zwei Gründe: einen sehr persönlichen, begründet durch die Tatsache, dass ich mehrmals schon die Notaufnahme auf dem Weg zur stationären Behandlung durchlief . Nie aber bisher über die Rettung. Und nicht ausschließe, dass das irgendwann erneut passiert. Und dann vielleicht schon durch eine modernisierte Notaufnahme. Obwohl man Räumlichkeit und Einrichtung als Notfallpatient während der Wartezeiten lediglich beiläufig zur Kenntnis nimmt.
Der zweite Grund ist ein mehr sachlicher: in der WELT erschien am 23.10. unter anderen unter dem Titel: „Notaufnahme: Krankenhäuser schicken Patienten ohne Grund auf die Station“ ein Bericht, in dem es u.a. hieß (Zitat): „In deutschen Kliniken füllen Ärzte die Krankenhausbetten zunehmend selbst mit Patienten – indem sie Besucher der Notaufnahmen weiter stationär behandeln, obwohl dies gar nicht notwendig wäre. Nach Recherchen der „Welt am Sonntag“ geschieht dies vor allem in solchen Krankenhäusern, die Probleme haben, ihre Stationen zu füllen.“ (Ende des Zitats).

Das war einige Zeit vor meinem vorläufig letzten Durchlauf durch die Notaufnahme und ich gebe zu, dass mir einen Moment lang die Überlegung kam, ob auch ich nur die Station zeitlich füllen würde. Mein Vertrauen aber in das Klinikum und die mich behandelnden Ärzte ist so groß, dass ich diesen Gedanken schnell verwarf. Ich hätte aber gewünscht, als Reaktion auf diesen Bericht in der WELT eine Stellungnahme eines Krankenhauses lesen zu können, in der „Welt am Sonntag“ zu einer Nennung gemeinter Krankenhäuser aufgefordert worden wäre.
Aber auch diese Erwartung verwarf ich wieder, konnte man doch allein in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von allgemein gehaltenen Krankenhausreports lesen, die geeignet waren, unbefangene Menschen gegenüber Krankenhäusern misstrauisch werden zu lassen.

Zwei Beispiele: „Jährlich sterben in Deutschland laut Schätzungen bis zu 40.000 Menschen an Infektionen, die sie sich im Krankenhaus zuziehen, bis zu eine Million erkranken. Oft steht die Krankenhausreinigung im Verdacht, mitverantwortlich zu sein für die Verbreitung von Erregern, gegen die kein Antibiotikum hilft. Doch bislang fehlt es an Studien dazu, wie gut in Kliniken wirklich geputzt wird.“ (Auszug ots am 10.08.16)

„Führend ist Deutschland vor allem bei den Operationen. Ob Herzerkrankungen, Knieprothesen oder Eingriffe an der Wirbelsäule: Nirgendwo wird so viel operiert wie in Deutschland. Und dabei ist nicht jede OP medizinisch notwendig. Innerhalb von fünf Jahren hat sich zum Beispiel die Zahl der Wirbelsäulenoperationen mehr als verdoppelt, doch zwei Drittel dieser Operationen sind medizinisch nicht unbedingt nötig. (NDR am 16.04.13). Berichte dieser Art mehren sich. Und ich frage mich, ob damit bestimmte Interessenträger dahinter stecken!?

Und muss oder darf ich mich angesichts derartiger Berichte mit meinen wiederholten stationären Behandlungen und meinen künstlichen Knie und Hüften freuen, noch zu leben und auch noch laufen zu können?

Ohne polemisch werden zu wollen: schon als potentieller Patient sammelte ich über das MVZ Erfahrungen mit den mich behandelnden Ärzten in der Südharzklinik und während der stationären Aufenthalte. Und ich habe zu ihnen - wie bemerkt - großes Vertrauen, was sich bisher stets bestätigte. Ich könnte das nur allgemein empfehlen und Berichte wie denen in den Beispielen genannten, mit hoffentlich gesund gebliebenen kritischem Verstand begegnen.

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