Mein Interesse an diesen Absichten der Geschäftsführung des Klinikums hat zwei Gründe: einen sehr persönlichen, begründet durch die Tatsache, dass ich mehrmals schon die Notaufnahme auf dem Weg zur stationären Behandlung durchlief . Nie aber bisher über die Rettung. Und nicht ausschließe, dass das irgendwann erneut passiert. Und dann vielleicht schon durch eine modernisierte Notaufnahme. Obwohl man Räumlichkeit und Einrichtung als Notfallpatient während der Wartezeiten lediglich beiläufig zur Kenntnis nimmt.
Der zweite Grund ist ein mehr
sachlicher: in der WELT erschien am 23.10. unter anderen unter dem
Titel: „Notaufnahme: Krankenhäuser schicken Patienten ohne Grund
auf die Station“ ein Bericht, in dem es u.a. hieß (Zitat): „In
deutschen Kliniken füllen Ärzte die Krankenhausbetten zunehmend
selbst mit Patienten – indem sie Besucher der Notaufnahmen weiter
stationär behandeln, obwohl dies gar nicht notwendig wäre. Nach
Recherchen der „Welt am Sonntag“ geschieht dies vor allem in
solchen Krankenhäusern, die Probleme haben, ihre Stationen zu
füllen.“ (Ende des Zitats).
Das war einige Zeit vor meinem
vorläufig letzten Durchlauf durch die Notaufnahme und ich gebe zu,
dass mir einen Moment lang die Überlegung kam, ob auch ich nur die
Station zeitlich füllen würde. Mein Vertrauen aber in das Klinikum
und die mich behandelnden Ärzte ist so groß, dass ich diesen
Gedanken schnell verwarf. Ich hätte aber gewünscht, als Reaktion
auf diesen Bericht in der WELT eine Stellungnahme eines Krankenhauses
lesen zu können, in der „Welt am Sonntag“ zu einer Nennung
gemeinter Krankenhäuser aufgefordert worden wäre.
Aber auch diese Erwartung verwarf ich
wieder, konnte man doch allein in den vergangenen Monaten eine ganze
Reihe von allgemein gehaltenen Krankenhausreports lesen, die geeignet
waren, unbefangene Menschen gegenüber Krankenhäusern misstrauisch
werden zu lassen.
Zwei Beispiele: „Jährlich sterben in
Deutschland laut Schätzungen bis zu 40.000 Menschen an Infektionen,
die sie sich im Krankenhaus zuziehen, bis zu eine Million erkranken.
Oft steht die Krankenhausreinigung im Verdacht, mitverantwortlich zu
sein für die Verbreitung von Erregern, gegen die kein Antibiotikum
hilft. Doch bislang fehlt es an Studien dazu, wie gut in Kliniken
wirklich geputzt wird.“ (Auszug ots am 10.08.16)
„Führend ist Deutschland vor allem
bei den Operationen. Ob Herzerkrankungen, Knieprothesen oder
Eingriffe an der Wirbelsäule: Nirgendwo wird so viel operiert wie in
Deutschland. Und dabei ist nicht jede OP medizinisch notwendig.
Innerhalb von fünf Jahren hat sich zum Beispiel die Zahl der
Wirbelsäulenoperationen mehr als verdoppelt, doch zwei Drittel
dieser Operationen sind medizinisch nicht unbedingt nötig. (NDR am
16.04.13). Berichte dieser Art mehren sich. Und ich frage mich, ob
damit bestimmte Interessenträger dahinter stecken!?
Und muss oder darf ich mich angesichts
derartiger Berichte mit meinen wiederholten stationären Behandlungen
und meinen künstlichen Knie und Hüften freuen, noch zu leben und
auch noch laufen zu können?
Ohne polemisch werden zu wollen: schon
als potentieller Patient sammelte ich über das MVZ Erfahrungen mit den mich
behandelnden Ärzten in der Südharzklinik und während der
stationären Aufenthalte. Und ich habe zu ihnen - wie bemerkt -
großes Vertrauen, was sich bisher stets bestätigte. Ich könnte das
nur allgemein empfehlen und Berichte wie denen in den Beispielen
genannten, mit hoffentlich gesund gebliebenen kritischem Verstand
begegnen.
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