Bundesministerin Schwesig und Bundesminister de Maizière eröffnen ersten gemeinsamen Demokratiekongress
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig und der Bundesminister des Innern, Dr. Thomas de Maizière, haben heute (Dienstag) einen gemeinsamen Demokratiekongress der beiden Bundesprogramme „Demokratie leben!“ und „Zusammenhalt durch Teilhabe“ feierlich eröffnet. Unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten“ kamen in Berlin Vertreter aller Projektträger der beiden Programme zusammen, um sich auszutauschen und zu vernetzen.
Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig und der Bundesminister des Innern, Dr. Thomas de Maizière, haben heute (Dienstag) einen gemeinsamen Demokratiekongress der beiden Bundesprogramme „Demokratie leben!“ und „Zusammenhalt durch Teilhabe“ feierlich eröffnet. Unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten“ kamen in Berlin Vertreter aller Projektträger der beiden Programme zusammen, um sich auszutauschen und zu vernetzen.
„Ob
auf der Straße, im Sportverein oder im Supermarkt: rassistische und
menschenfeindliche Parolen nehmen zu - und auch die Zahl der Angriffe
gegen Minderheiten, Geflüchtete und Engagierte. Diese
Radikalisierung gefährdet den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“,
betonte Bundesfamilienministerin
Manuela Schwesig.
„Die Bundesregierung setzt mit diesem Demokratiekongress ein klares
Signal: Präventionsarbeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Mit der Aufstockung und Weiterentwicklung unseres Bundesprogramms
‚Demokratie leben!‘ geben wir der Zivilgesellschaft weitere
Instrumente an die Hand. Ich freue mich hier zu sehen, wie viele
Menschen sich in ganz Deutschland tagtäglich für unsere Demokratie
einsetzen. Ihnen gilt mein besonderer Dank und Respekt. Demokratie
lebt nicht von der schweigenden Mehrheit, die zu Hause auf dem Sofa
sitzt. Demokratie lebt vom Mitmachen“, so Manuela
Schwesig
weiter.
„Demokratie
ist nicht nur ein Verfahren, das sich alle paar Jahre wiederholt,
sondern zuallererst eine Haltung, die man hat und zeigt. Zu einem
demokratischen Denken kann man nur begrenzt erziehen, aber unbegrenzt
ermutigen. Demokratie bedeutet nicht, dass auch der Letzte zugestimmt
hat. Vor lauter Minderheitsschutz darf man nicht vergessen, dass in
der Demokratie die Mehrheit entscheidet. Demokratie bedeutet immer
Debatte, Streit, Auseinandersetzung. Bei Hass und Gewalt hört die
demokratische Debatte aber auf. Auch Demokratie hat eine Würde. Ein
überzeugter Demokrat streitet über und für seine Überzeugungen.
Aber zivilisatorische Errungenschaften wie Freiheit und Rechtsstaat
stellt er nicht in Frage“, sagte Bundesinnenminister
Dr. Thomas de Maizière.
Die
Regierungsparteien hatten sich im Koalitionsvertrag darauf
verständigt, die Anstrengungen des Bundes bei der
Extremismusprävention und der Demokratieförderung weiter zu bündeln
und zu optimieren. Mit der Verabschiedung der „Strategie der
Bundesregierung zur Extremismusprävention und Demokratieförderung“
im Juli dieses Jahres wurden diesbezüglich Leitplanken vorgegeben.
Der Demokratiekongress und das Vernetzen der Projektträger sind ein
wichtiger Schritt zur Umsetzung der Strategie.
Mit
dem Bundesprogramm
„Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und
Menschenfeindlichkeit“
(Laufzeit: 2015 -2019, Haushaltsmittel 2015: 40,5 Mio. Euro;
2016: Erhöhung auf 50,5 Mio. Euro, 2017: voraussichtliche Erhöhung
auf 104,5 Mio. Euro) fördert das Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend ziviles Engagement und demokratisches
Verhalten auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Unterstützt
werden Vereine, Projekte und Initiativen, die sich der Förderung von
Demokratie und Vielfalt widmen und gegen Rechtsextremismus,
Rassismus, Antisemitismus, islamistischen Extremismus und andere
Formen von Demokratie- und Menschenfeindlichkeit arbeiten. Gefördert
werden außerdem Kommunen als lokale „Partnerschaften für
Demokratie“, in den Bundesländern Landes-Demokratiezentren,
bundeszentrale Träger in ihrer Strukturentwicklung sowie
Modellprojekte zu ausgewählten Phänomenen gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit und zur Radikalisierungsprävention in den
Bereichen Rechtsextremismus, islamistischer Extremismus und linke
Militanz, in den Themenbereichen Rassismus und rassistische
Diskriminierung sowie Antidiskriminierung und Frühprävention im
Vorschulalter.
Mehr
Informationen unter: http://www.demokratie-leben.de/
Mit
dem Bundesprogramm
„Zusammenhalt durch Teilhabe“
(Fördervolumen: bis 2015 6 Mio. Euro jährlich, ab 2016 12 Mio.
Euro) fördert das Bundesministerium des Innern Projekte für
demokratische Teilhabe und gegen Extremismus besonders in ländlichen
oder strukturschwachen Regionen, in denen extremistische Tendenzen
Wirkung entfalten. Zur Zielgruppe gehören in erster Linie haupt- und
ehrenamtlich Aktive in landesweit tätigen Vereinen und Verbänden,
die als Demokratieberaterinnen und Demokratieberatern ausgebildet und
für das Erkennen antidemokratischer Haltungen sensibilisiert werden,
um in Konfliktfällen mit extremistischem Hintergrund beraten und die
Entwicklung von Präventionsstrategien begleiten zu können. Die
Projekte setzen an den Potenzialen an, die vor allem in den Vereins-
und Verbandsstrukturen des Amateursports, der freiwilligen
Feuerwehren, der ehrenamtlichen Gliederungen des Technischen
Hilfswerks (THW) und anderer zivilgesellschaftlicher Organisationen
regional bereits vorhanden sind. Zusätzlich werden die Vereine und
Verbände in Modellprojekten durch Angebote im Bereich des
interkulturellen Lernens bei der Bewältigung von Herausforderungen
infolge der Migrationsbewegungen unterstützt.
Mehr
Informationen unter: http://www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de/
Mitteilung
des BMFSFJ am 08.11.2016
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