Ost- und Westindienfahrer im 18. Jh. aus Nordhausen und Umgebung
Nordhausen
(psv) Aus Anlass der aktuellen Sonderausstellung „Pleiten, Pech und Glücksfälle der Nordhäuser Stadtgeschichte“, entführt Kurator Dr. Peter
Kuhlbrodt
interessierte Zuhörer in ein bisher völlig unbekanntes Kapitel aus der
Geschichte Nordhausens und des Südharzes in einem Bilder-Vortrag am
Dienstag, dem 19. Juli, um 19:30 Uhr, in der Flohburg.
Im
18. Jahrhundert suchten Männer aus Nordhausen, Ellrich, Ilfeld,
Bleicherode und Wolkramshausen ihr
Glück auf fernen Kontinenten, vor
allem in Ostasien.
Getrieben
von dem Wunsch, der Armut und der Not zu entfliehen und dem drohenden
Kriegsdienst zu entkommen, waren die Gründe dafür, in den Dienst der
Vereinigten
Ostindischen Companie der Niederlande (VOC) zu treten. Diese
Gesellschaft besaß das Monopol am Ostindienhandel. Nur die wenigsten der
Abenteurer erkannten das wahre Ausmaß der Gefahren und Strapazen einer
solchen Unternehmung. Allein die Fahrt von Holland
bis zur Insel Java dauerte mindestens acht Monate! So gingen die Männer
zumeist als Soldaten für den vermeintlich großzügigen Monatssold von 9
Gulden großen Wagnissen entgegen. Nur ein Drittel der Glücksjäger kehrte
zwischen 1700 und 1730 zurück. Um 1750 war
es nur noch jeder zehnte. Wirklich reich geworden ist lediglich ein
Sohn einer in Nordhausen lebenden Familie. Ihm gelang es, sich in der
niederländischen Kolonie Surinam als Plantagenbesitzer zu etablieren. Um
sein Millionenerbe wurde noch im 20. Jahrhundert
gestritten.
Der Eintritt beträgt pro Person 5 €, ermäßigt 3 €.
Abbildung: Schiff der Vereinigten Ostindischen Companie (VOC)
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