Mittwoch, 12. Juni 2013

Von den Ereignissen überholt

Anfang diesen Monats, nach dem Vortrag des Leipziger Uni-Professors Dr. Ekkehard Schulz am 30.Mai in der Kreissparkasse Nordhausen zum Thema „Der Nahe Osten im Aufbruch – Wohin? hatte ich begonnen, diesen Vortrag hier möglichst wortnah nach dem Mitschnitt wiederzugeben. Und wollte einen zweiten Teil davon nachliefern. Was ich nun nicht mehr tun werde, wofür ich um Verständnis bitte, sofern das jemand erwartet haben sollte.


Der Grund liegt unter anderen in den inzwischen in der Türkei ausgebrochenen Unruhen. Die zwar erkennen lassen, dass auch die Türkei als Teil des Nahen Osten im Aufbruch (oder Aufruhr) ist, aber das „Wohin?“ bislang ebenso wenig zu erkennen ist wie die Antwort auf die Frage, wer hinter diesen Unruhen ursächlich steckt. Und was letztlich wirklich damit bezweckt wird. Prof. Ekkehard Schulz hatte in seinem Vortrag erkennen lassen, dass die Vorgänge im gesamten Nahen Osten nach Ursache, Absicht und Zielsetzung vom Westen nur teilweise – wenn überhaupt – begriffen und richtig eingeschätzt werden. Der Nahost-Kenner hatte zum Beispiel dargelegt, warum die Versicherung des Deutschen Verteidigungsministers de Maizière gegenüber Afghanistan, „man werde dieses Land nicht im Stich lassen“, Unsinn ist. Und hatte das auch stichhaltig begründet (siehe Text vom 5. Juni). Dass nun Außenminister Guido Westerwelle an gleicher Stelle wie der Verteidigungsminister im April – im afghanischen Masar-i-Scharif – eine ähnliche Erklärung abgibt, nämlich das Versprechen weiterer deutscher Unterstützung auch nach dem Abzug der Bundeswehr- Kampftruppen hinaus, dann ist das nach dem, was Prof. Schulz ausführte, unverständlich. Man kann also nur gespannt sein, was danach wirklich passieren wird. Schließlich aber war der abschließende Teil des Vortrags des Prof. Schulz so dicht mit den gebeamten Landkarten und seinen detaillierten Hinweisen und Erklärungen dazu verzahnt, dass eine rein textliche Wiedergabe den Sinn seiner Ausführungen nur unvollständig erkennen lassen würde. Ich verzichte also darauf und bin neugierig über die tatsächliche weitere Entwicklung im Nahen Osten.

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