Anfang diesen Monats, nach dem Vortrag
des Leipziger Uni-Professors Dr. Ekkehard Schulz am 30.Mai in der
Kreissparkasse Nordhausen zum Thema „Der Nahe Osten im Aufbruch –
Wohin? hatte ich begonnen, diesen Vortrag hier möglichst wortnah
nach dem Mitschnitt wiederzugeben. Und wollte einen zweiten Teil
davon nachliefern. Was ich nun nicht mehr tun werde, wofür ich um
Verständnis bitte, sofern das jemand erwartet haben sollte.
Der Grund liegt unter anderen in den
inzwischen in der Türkei ausgebrochenen Unruhen. Die zwar erkennen
lassen, dass auch die Türkei als Teil des Nahen Osten im Aufbruch
(oder Aufruhr) ist, aber das „Wohin?“ bislang ebenso wenig zu
erkennen ist wie die Antwort auf die Frage, wer hinter diesen Unruhen
ursächlich steckt. Und was letztlich wirklich damit bezweckt wird.
Prof. Ekkehard Schulz hatte in seinem Vortrag erkennen lassen, dass
die Vorgänge im gesamten Nahen Osten nach Ursache, Absicht und
Zielsetzung vom Westen nur teilweise – wenn überhaupt –
begriffen und richtig eingeschätzt werden. Der Nahost-Kenner hatte
zum Beispiel dargelegt, warum die Versicherung des Deutschen
Verteidigungsministers de Maizière gegenüber Afghanistan, „man
werde dieses Land nicht im Stich lassen“, Unsinn ist. Und hatte das
auch stichhaltig begründet (siehe Text vom 5. Juni). Dass nun
Außenminister Guido Westerwelle an gleicher Stelle wie der
Verteidigungsminister im April – im afghanischen Masar-i-Scharif –
eine ähnliche Erklärung abgibt, nämlich das Versprechen weiterer
deutscher Unterstützung auch nach dem Abzug der Bundeswehr-
Kampftruppen hinaus, dann ist das nach dem, was Prof. Schulz
ausführte, unverständlich. Man kann also nur gespannt sein, was
danach wirklich passieren wird. Schließlich aber war der
abschließende Teil des Vortrags des Prof. Schulz so dicht mit den
gebeamten Landkarten und seinen detaillierten Hinweisen und
Erklärungen dazu verzahnt, dass eine rein textliche Wiedergabe den
Sinn seiner Ausführungen nur unvollständig erkennen lassen würde.
Ich verzichte also darauf und bin neugierig über die tatsächliche
weitere Entwicklung im Nahen Osten.
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