Zunächst ging aus der mir zugegangenen
Einladungen zu einer Gesamtmitgliederversammlung in den Ratskeller,
die gestern stattfand, und die Unterschrift Alexander Scharffs trug
nicht eindeutig hervor, ob es sich um eine
Gewerkschaftsveranstaltung, oder eine solche der Linkspartei handeln
würde. Bekanntlich ist
Scharff ja in beiden Verbänden recht aktiv.
Und erst das Rednerpult brachte mir die Gewissheit, dass ich mich
bei den Linken befand. Zumal ich früh kam und erst wenige mir
bekannte Mitglieder präsent waren. Und diese Einladung kam recht
kurzfristig, man ging wohl davon aus, dass ich ebenso kurzfristig
Zeit haben würde. Dabei zeigte sich dann, dass einige der erwarteten
Vorständler des Kreisverbandes entschuldigt fehlten, sie waren wohl
anderweitig engagiert. Die Veranstaltung war jedenfalls gut
vorbereitet, wie sich zeigte, und verlief programmgemäß. Nun könnte
man die Zahl von 35 wahlberechtigten Mitglieder, die in den
Nordhäuser Ratskeller gekommen waren, als wenig bezeichnen im Wissen
um die weit mehr als 200 Mitglieder dieses Kreisverbandes. Bei der
leicht erkennbaren Altersstruktur der gekommenen Mitglieder –
allein die „natürlichen“ Ausfälle an Mitgliedern im vergangenen
Jahr sprechen für sich - verbieten eine solche Überlegung. Zeigt
aber das größte Manko dieser Partei, das ja nicht auf den
Kreisverband beschränkt ist.
Wenn man aber von der so gearteten
Basis absieht und sich an dem Rechenschaftsbericht des
Kreisvorsitzenden Alexander Scharff orientiert, dem TOP 3 des
gestrigen Regieplanes und Kernstück der gesamten Veranstaltung, dann
hat der Kreisverband schon allein mit seinen im Vorstand tätigen,
und seinen ehrenamtlich aktiven Mitgliedern ein Aktionsteam, das
nicht nur parteiintern und -politisch, sondern auch kommunalpolitisch
erfolgreich operiert. Das trifft für den Kreisvorsitzenden ebenso
zu wie für die Nordhäuser Landrätin Birgit Keller, der zweiten
Beigeordneten der Stadtverwaltung Nordhausen, Hannelore Haase, der
stellvertretenden Vorsitzenden Angela Hummitsch bis zu Matthias
Mitteldorf im Büro der Linken. Alexander Scharff erwähnte sie alle
, nachdem zuvor Susanne Henning, stellvertretende Landesvorsitzende
der Linken, die Grüße des Landesvorstands überacht hatte.
Scharff also würdigte und dankte allen
seinen VorstandskollegInnen um ihn und den zahlreichen Helfern für
ihr bisheriges Engagement. Im Falle Birgit Keller drückte er seine
Anerkennung ob ihrer bisherigen Amtsführung als Landrätin aus,
während er Hannelore Haase bescheinigte, ihr Aufgabengebiet als
zweite Beigeordnete gegenüber den früheren Zuständigkeiten
beträchtlich erweitert, und innerhalb des personellen
Verwaltungsgefüges überwiegend Anerkennung gefunden zu haben. Und
wer die Arbeit der Genannten in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen
aus eigenem Erleben kennt, weiß, dass Scharff nicht übertrieb.
Während seines Rechenschaftsberichtes
traf die Bundestags-Kandidatin des hiesigen Wahlkreises (189), Sigrid
Hupach ein und wurde von Scharff herzlich begrüßt, bevor er in
seiner verbreiteten Laudatio fortfuhr. Und dann überleitete zu einem
geäußerten Bedauern, dass es bisher nicht gelang, in der
Jugendarbeit nennenswete Fortschritte zu erzielen. Und auch bei den
Bemühungen im Hochschulbereich bisher auch kaum Erfolge zu
verzeichnen waren. Während also in der Werbung um jüngere
Mitglieder die Bemühungen eher stagnieren, schreitet die
demographische Entwicklung bei den Mitgliedern weiter fort. So sank
deren Zahl im Kreisverband seit 2011 um 24, vornehmlich durch
Ableben, nämlich von 277 auf 253. Ließ also die personelle Seite
der Mitgliederentwicklung Wünsche offen, verbesserte sich dagegen
die Arbeit des Kreisverbandes in organisatorischer Hinsicht und die
Auftritte in den Sozialen Netzwerken, wie etwa bei Facebook in
erfreulicher Weise. Daneben ist man bemüht, die Verbindung zu den
Medien und die Pressearbeit weiter zu verbessern.
Scharff nutzte dann aber auch
angesichts der Präsenz Sigrid Hupachs die Gelegenheit, um sich
selbst mit seinen Bundestags-Kandidatur-Chancen im Jahre 2009 in ein
Verhältnis zu den jetzigen von Sigrid Hupach zu setzen. Während er
damals auf der Kandidatenliste unter „ferner liefen“ rangierte,
besitzt Hupach mit ihrer Position (Listenplatz) auf Platz 5 im
September die nahezu sichere Chance, in den Bundestag einziehen zu
können.
Der Rechenschaftsbericht des
Kreisvorsitzenden wies ihn als hoch qualifizierten Kommunalpolitiker
aus, der auch als Redner jederzeit den richtigen Ton gegenüber
seinen zum überwiegenden Teil weit älteren Zuhörern traf. Und
rhetorisch versiert ist. Er hätte verdient, dass in der Diskussion
auch eines der Mitglieder ans Rednerpult getreten wäre, um ihn für
sein Engagement in den beiden letzten Jahren zu danken. Immerhin
erhielt er anerkennenden Beifall und – wie der gesamte Vorstand –
die verdiente Entlastung. Wobei erwähnenswert ist, dass der Bericht
des Schatzmeisters ergab, dass die Finanzen des Kreisverbandes gut
und geordnet sind und es nur einige wenige Mitglieder gibt, die mit
ihren Beiträgen nennenswert im Rückstand sind. Insgesamt gesehen
also ein solides Gesamtbild.
Es war im gesamten Verlaufe der
Mitgliederversammlung unüberhörbar, dass der Bundestagswahlkampf
auch hier in die heiße Phase kommt. Dazu trug ein Bericht vom jüngst
stattgefundenen Bundesparteitag in Dresden bei und ebenso von der
gerade stattgefundenen Regionalkonferenz in Sondershausen. Und
Matthias Mitteldorf schließlich gab sich Mühe, die Mitglieder zur
aktiven Werbung im Vorfeld des 22. September zu gewinnen. Und die
folgende Neuwahl des Vorstandes zeigte, dass der Kreisverband
geschlossen hinter seinen bisherigen Vorständlern steht. Wie gestern
schon mitgeteilt, brachte diese Wahl ein eindeutiges Votum für den
bisherigen Vorstand. Die Ergebnisse im einzelnen:
Scharff
Alexander, Kreisvorsitzender 91,42%
Hummitsch Angela, stellv. Kreisvorsitzende 97,14%
Bahn
Dietrich, Schatzmeister 94,28%
Kaap
Carmen, stellv. Schatzmeisterin 100,00%
Haase
Hannelore, Kreisvorstandsmitglied 93,93%
Keller
Birgit, Kreisvorstandsmitglied 100,00%
Scharff
Ilona, Kreisvorstandsmitglied 96,96%
Mohr
Michael, Kreisvorstandsmitglied 94,11
Schulmann Thomas, Kreisvorstandsmitglied 94,11
Der Kreisverband hat also
uneingeschränktes Vertrauen zu seinem Vorstand und dessen
zukünftiger Arbeit.
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