Sonntag, 23. Juni 2013

Große Geschlossenheit bei den Linken

Zunächst ging aus der mir zugegangenen Einladungen zu einer Gesamtmitgliederversammlung in den Ratskeller, die gestern stattfand, und die Unterschrift Alexander Scharffs trug nicht eindeutig hervor, ob es sich um eine Gewerkschaftsveranstaltung, oder eine solche der Linkspartei handeln würde. Bekanntlich ist
Scharff ja in beiden Verbänden recht aktiv. Und erst das Rednerpult brachte mir die Gewissheit, dass ich mich bei den Linken befand. Zumal ich früh kam und erst wenige mir bekannte Mitglieder präsent waren. Und diese Einladung kam recht kurzfristig, man ging wohl davon aus, dass ich ebenso kurzfristig Zeit haben würde. Dabei zeigte sich dann, dass einige der erwarteten Vorständler des Kreisverbandes entschuldigt fehlten, sie waren wohl anderweitig engagiert. Die Veranstaltung war jedenfalls gut vorbereitet, wie sich zeigte, und verlief programmgemäß. Nun könnte man die Zahl von 35 wahlberechtigten Mitglieder, die in den Nordhäuser Ratskeller gekommen waren, als wenig bezeichnen im Wissen um die weit mehr als 200 Mitglieder dieses Kreisverbandes. Bei der leicht erkennbaren Altersstruktur der gekommenen Mitglieder – allein die „natürlichen“ Ausfälle an Mitgliedern im vergangenen Jahr sprechen für sich - verbieten eine solche Überlegung. Zeigt aber das größte Manko dieser Partei, das ja nicht auf den Kreisverband beschränkt ist.

Wenn man aber von der so gearteten Basis absieht und sich an dem Rechenschaftsbericht des Kreisvorsitzenden Alexander Scharff orientiert, dem TOP 3 des gestrigen Regieplanes und Kernstück der gesamten Veranstaltung, dann hat der Kreisverband schon allein mit seinen im Vorstand tätigen, und seinen ehrenamtlich aktiven Mitgliedern ein Aktionsteam, das nicht nur parteiintern und -politisch, sondern auch kommunalpolitisch erfolgreich operiert. Das trifft für den Kreisvorsitzenden ebenso zu wie für die Nordhäuser Landrätin Birgit Keller, der zweiten Beigeordneten der Stadtverwaltung Nordhausen, Hannelore Haase, der stellvertretenden Vorsitzenden Angela Hummitsch bis zu Matthias Mitteldorf im Büro der Linken. Alexander Scharff erwähnte sie alle , nachdem zuvor Susanne Henning, stellvertretende Landesvorsitzende der Linken, die Grüße des Landesvorstands überacht hatte.

Scharff also würdigte und dankte allen seinen VorstandskollegInnen um ihn und den zahlreichen Helfern für ihr bisheriges Engagement. Im Falle Birgit Keller drückte er seine Anerkennung ob ihrer bisherigen Amtsführung als Landrätin aus, während er Hannelore Haase bescheinigte, ihr Aufgabengebiet als zweite Beigeordnete gegenüber den früheren Zuständigkeiten beträchtlich erweitert, und innerhalb des personellen Verwaltungsgefüges überwiegend Anerkennung gefunden zu haben. Und wer die Arbeit der Genannten in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen aus eigenem Erleben kennt, weiß, dass Scharff nicht übertrieb.

Während seines Rechenschaftsberichtes traf die Bundestags-Kandidatin des hiesigen Wahlkreises (189), Sigrid Hupach ein und wurde von Scharff herzlich begrüßt, bevor er in seiner verbreiteten Laudatio fortfuhr. Und dann überleitete zu einem geäußerten Bedauern, dass es bisher nicht gelang, in der Jugendarbeit nennenswete Fortschritte zu erzielen. Und auch bei den Bemühungen im Hochschulbereich bisher auch kaum Erfolge zu verzeichnen waren. Während also in der Werbung um jüngere Mitglieder die Bemühungen eher stagnieren, schreitet die demographische Entwicklung bei den Mitgliedern weiter fort. So sank deren Zahl im Kreisverband seit 2011 um 24, vornehmlich durch Ableben, nämlich von 277 auf 253. Ließ also die personelle Seite der Mitgliederentwicklung Wünsche offen, verbesserte sich dagegen die Arbeit des Kreisverbandes in organisatorischer Hinsicht und die Auftritte in den Sozialen Netzwerken, wie etwa bei Facebook in erfreulicher Weise. Daneben ist man bemüht, die Verbindung zu den Medien und die Pressearbeit weiter zu verbessern.

Scharff nutzte dann aber auch angesichts der Präsenz Sigrid Hupachs die Gelegenheit, um sich selbst mit seinen Bundestags-Kandidatur-Chancen im Jahre 2009 in ein Verhältnis zu den jetzigen von Sigrid Hupach zu setzen. Während er damals auf der Kandidatenliste unter „ferner liefen“ rangierte, besitzt Hupach mit ihrer Position (Listenplatz) auf Platz 5 im September die nahezu sichere Chance, in den Bundestag einziehen zu können.

Der Rechenschaftsbericht des Kreisvorsitzenden wies ihn als hoch qualifizierten Kommunalpolitiker aus, der auch als Redner jederzeit den richtigen Ton gegenüber seinen zum überwiegenden Teil weit älteren Zuhörern traf. Und rhetorisch versiert ist. Er hätte verdient, dass in der Diskussion auch eines der Mitglieder ans Rednerpult getreten wäre, um ihn für sein Engagement in den beiden letzten Jahren zu danken. Immerhin erhielt er anerkennenden Beifall und – wie der gesamte Vorstand – die verdiente Entlastung. Wobei erwähnenswert ist, dass der Bericht des Schatzmeisters ergab, dass die Finanzen des Kreisverbandes gut und geordnet sind und es nur einige wenige Mitglieder gibt, die mit ihren Beiträgen nennenswert im Rückstand sind. Insgesamt gesehen also ein solides Gesamtbild.

Es war im gesamten Verlaufe der Mitgliederversammlung unüberhörbar, dass der Bundestagswahlkampf auch hier in die heiße Phase kommt. Dazu trug ein Bericht vom jüngst stattgefundenen Bundesparteitag in Dresden bei und ebenso von der gerade stattgefundenen Regionalkonferenz in Sondershausen. Und Matthias Mitteldorf schließlich gab sich Mühe, die Mitglieder zur aktiven Werbung im Vorfeld des 22. September zu gewinnen. Und die folgende Neuwahl des Vorstandes zeigte, dass der Kreisverband geschlossen hinter seinen bisherigen Vorständlern steht. Wie gestern schon mitgeteilt, brachte diese Wahl ein eindeutiges Votum für den bisherigen Vorstand. Die Ergebnisse im einzelnen:

Scharff Alexander, Kreisvorsitzender 91,42%
Hummitsch Angela, stellv. Kreisvorsitzende 97,14%
Bahn Dietrich, Schatzmeister 94,28%
Kaap Carmen, stellv. Schatzmeisterin 100,00%
Haase Hannelore, Kreisvorstandsmitglied 93,93%
Keller Birgit, Kreisvorstandsmitglied 100,00%
Scharff Ilona, Kreisvorstandsmitglied 96,96%
Mohr Michael, Kreisvorstandsmitglied 94,11
Schulmann Thomas, Kreisvorstandsmitglied 94,11


Der Kreisverband hat also uneingeschränktes Vertrauen zu seinem Vorstand und dessen zukünftiger Arbeit.

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