Samstag, 8. Juni 2013

Rechtacek: Nichts von Bedeutung soll vergessen sein

Zwei Ausstellungen zum Gedenken an Lothar Rechtacek habe ich in dieser Woche besucht. Und durch die Laudatien sowohl in der Kreissparkasse Nordhausen viel über dem Künstler erfahren, von dem ich bis dahin nichts oder nur wenig wusste. Es gab dabei Überschneidungen in den Ausführungen der Kunsthistorikerin Susanne Hinsching im Kunsthaus gegenüber der Laudatio des Künstlers Jürgen Rennebach zuvor in der Vernissage in der Kreissparkasse, die sich aber eher ergänzten.

Zwei Tatsachen oder Umstände fielen mir dabei besonders auf: einmal der Hinweis Susanne Hinschings auf die von Rechtacek zu DDR-Zeiten geschaffene und gestaltete Gedenksäule aus Beton gegenüber den Restaurant „Rosengarten“ in NDH-Nord. Von der die Kunsthistorikerin meinte, dass sie die meisten Nordhäuser kennen würden. Wahrscheinlich ist das so. Das Wissen aber, dass sie von Lothar Rechtacek geschaffen wurde, und vor allem, für was sie steht, scheint mir nicht so sicher. Im allgemeinen wird ja wohl angenommen, sie sei dem Todesmarsch der KZ-Häftlinge im Jahre 1945 gewidmet. Dafür aber steht doch ganz sicher die Gedenktafel etwa 50 Meter weiter vor dem großen SWG-Wohnblock!? Ich finde es gut, dass Susanne Hinsching auf diese von Rechtacek gestaltete Gedenksäule aufmerksam machte und will mich nun kundig machen, wem sie wirklich gewidmet ist.

Ein anderes, von Rechtacek geschaffenes Denkmal allerdings wurde in keiner der Laudatien erwähnt:das den Müttern anlässlich der Vertreibung aus der Heimat im Osten gewidmete Denkmal in Niedersachswerfen. Erika Hesse aus NSW machte mich während der Vernissage in der Kreissparkasse darauf aufmerksam. Und so suchte ich es tags darauf auf und war nicht nur von der Figur der Mutter mit Kind angetan, sondern auch von dem Blumenschmuck vor dem Denkmal. Von dem mir Erika Hesse schon erzählt hatte, dass es eine Frau in NSW gibt, die sich um stets frischen Blumenschmuck kümmert. Und ich denke, auch an dieses Denkmal sollte erinnert werden, das gleichermaßen auch an Lothar Rechtacek erinnert, der es schuf.


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