Samstag, 15. Juni 2013

Rolandfest 2013: Vielfalt allein ist nicht alles

Das 45. Nordhäuser Rolandfest nimmt also nach dem gestrigen Eröffnungstag seinen Fortgang: sehr unterhaltsam und überaus abwechslungsreich. Gestern hatte ich dazu geschrieben, dass mit dem Programm auf der Theaterbühne alles seinen Anfang nahm, noch bevor auf der Bühne vor dem Rathaus die offizielle Eröffnung stattfand. Und es interessierten Besuchern nicht leicht fallen dürfte, sich angesichts dieser dicht gedrängten Programmfolge auf den verschiedenen Bühnen während der Dauer dieses Festes die Übersicht zu behalten. Die Organisatoren jedenfalls haben ganze Arbeit geleistet, um die noch zu Beginn des Jahres nicht sichere Veranstaltung zu einem Event werden zu lassen, das innerhalb dieser drei Tage einmal mehr zeigt, dass Nordhausen den Titel „Stadt der Vielfalt“ zu Recht trägt. Zwar in sehr gedrängter Form, aber eben mit einer erstaunlichen Programmpalette.

Nun drängt sich mir aber doch ganz persönlich und zunehmend die Frage auf, ob mit diesem Programm der Vielfalt nicht doch etwas überhastet und etwas zuviel getan wurde?

Neulich bediente ich mich im Kunsthaus Meyenburg der dort ausliegenden Programm-Flyer zum Rolandfest in der Annahme, es handele sich um das offizielle Programm dieses Festes (Bild). Um bei näherem Hinsehen zu lesen, dass es sich um „Veranstaltungshighlights“ handelt. Die offizielle Eröffnung des Festes mit Schlüsselübergabe des OB Klaus Zeh an die Rolandgruppe gehörte offenbar nicht dazu, denn die ist in dem Flyer gar nicht vermerkt. Und ebenso wenig der Auftakt des Festes auf der Theaterbühne mit gleich zwei Seemannschören unmittelbar hintereinander. Die ich ebenso für ein Highlight des Rolandfestes halte, wie eben auch die offizielle Eröffnung. Auf die sich ja das Interesse der (Bild-)Reporter nahezu ausschließlich konzentriert hatte. Dass beide Gesangsgruppen unerwähnt blieben, hat wohl dazu beigetragen, dass die beiden Chöre vor nahezu leeren Stuhlreihen sangen. Die sonst bei ihren Auftritten vor hunderten Zuhörern singen. Sie dürften über diese geringe Resonanz in Nordhausen enttäuscht gewesen sein.

Nun kann man zwar auf die „Sonderbeilage der Zeitungsgruppe Thüringen“ (also der „Thüringer Allgemeine“) verweisen, in der das Programm wohl vollständig ausgedruckt ist, doch sehe ich in dieser Verbindung eher eine Werbung für die TA, als ein unabhängiges Programmangebot dieses 45. Rolandfestes.


Ich halte jedenfalls diese „Veranstaltungshighlights Rolandfest 2013 in erwähntem Flyer für eine ausgesprochen schwache Leistung der verantwortlichen Autoren (ebenfalls ein Produkt der TA), denn abgesehen von dem „Eröffnungshighlight“ boten beide Seemannschöre mit ihren maritimen Liedgut hervorragendes Unterhaltungsniveau. Und das würde ich gfls. auch begründen.

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