Das 45. Nordhäuser Rolandfest nimmt
also nach dem gestrigen Eröffnungstag seinen Fortgang: sehr
unterhaltsam und überaus abwechslungsreich. Gestern hatte ich dazu
geschrieben, dass mit dem Programm auf der Theaterbühne alles seinen
Anfang nahm, noch bevor auf der Bühne vor dem Rathaus die offizielle
Eröffnung stattfand. Und es interessierten Besuchern nicht leicht
fallen dürfte, sich angesichts dieser dicht gedrängten
Programmfolge auf den verschiedenen
Bühnen während der Dauer dieses Festes die Übersicht zu behalten.
Die Organisatoren jedenfalls haben ganze Arbeit geleistet, um die
noch zu Beginn des Jahres nicht sichere Veranstaltung zu einem Event
werden zu lassen, das innerhalb dieser drei Tage einmal mehr zeigt,
dass Nordhausen den Titel „Stadt der Vielfalt“ zu Recht trägt.
Zwar in sehr gedrängter Form, aber eben mit einer erstaunlichen
Programmpalette.
Nun drängt sich
mir aber doch ganz persönlich und zunehmend die Frage auf, ob mit
diesem Programm der Vielfalt nicht doch etwas überhastet und etwas
zuviel getan wurde?
Neulich bediente
ich mich im Kunsthaus Meyenburg der dort ausliegenden Programm-Flyer
zum Rolandfest in der Annahme, es handele sich um das offizielle
Programm dieses Festes (Bild). Um bei näherem Hinsehen zu lesen,
dass es sich um „Veranstaltungshighlights“ handelt. Die
offizielle Eröffnung des Festes mit Schlüsselübergabe des OB Klaus
Zeh an die Rolandgruppe gehörte offenbar nicht dazu, denn die ist in
dem Flyer gar nicht vermerkt. Und ebenso wenig der Auftakt des
Festes auf der Theaterbühne mit gleich zwei Seemannschören
unmittelbar hintereinander. Die ich ebenso für ein Highlight des
Rolandfestes halte, wie eben auch die offizielle Eröffnung. Auf die
sich ja das Interesse der (Bild-)Reporter nahezu ausschließlich
konzentriert hatte. Dass beide Gesangsgruppen unerwähnt blieben, hat
wohl dazu beigetragen, dass die beiden Chöre vor nahezu leeren
Stuhlreihen sangen. Die sonst bei ihren Auftritten vor hunderten
Zuhörern singen. Sie dürften über diese geringe Resonanz in
Nordhausen enttäuscht gewesen sein.
Nun kann man zwar
auf die „Sonderbeilage der Zeitungsgruppe Thüringen“ (also der
„Thüringer Allgemeine“) verweisen, in der das Programm wohl
vollständig ausgedruckt ist, doch sehe ich in dieser Verbindung eher
eine Werbung für die TA, als ein unabhängiges Programmangebot
dieses 45. Rolandfestes.
Ich halte
jedenfalls diese „Veranstaltungshighlights Rolandfest 2013 in
erwähntem Flyer für eine ausgesprochen schwache Leistung der
verantwortlichen Autoren (ebenfalls ein Produkt der TA), denn
abgesehen von dem „Eröffnungshighlight“ boten beide
Seemannschöre mit ihren maritimen Liedgut hervorragendes
Unterhaltungsniveau. Und das würde ich gfls. auch begründen.
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