PRESSEMITTEILUNG
Spendenaufruf: Möbel für ukrainische Flüchtlinge
Städtische Wohnungsbaugesellschaft sucht für Erstausstattung von Wohnungen Sachspenden. Extra Onlineseite wird ab Montag freigeschaltet
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft (SWG) Nordhausen will geflüchteten Menschen aus der Ukraine schnell möblierten Wohnraum anbieten. Dies konnte mit dem Aufsichtsrat und der Gesellschafterin Stadt Nordhausen abgestimmt werden. „Wir können mehrere Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Wir starten mit 20 möblierten Wohnungen und wollen dann Zug um Zug weitere Wohnungen fertig stellen“, kündigt SWG-Chefin Inge Klaan in einer Pressemitteilung an. Die Wohnungen sollen dem Nordhäuser Landratsamt gemeldet werden, das aktuell die Verteilung der Flüchtlinge koordiniert. Erste Mietverträge sind bereits abgeschlossen. „Wir unterstützen als Stadt die Initiative der SWG. Unsere kommunalen Unternehmen und die Stadtverwaltung bringen sich mit ihren jeweiligen Stärken und den zur Verfügung stehenden Ressourcen in die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Integration der Geflüchteten ein. Das übergeordnete Ziel ist es, den Geflüchteten in unserer Stadt ein größtmögliches Maß an Sicherheit und eine adäquate Unterbringung anzubieten. Erst dies ermöglicht das Ankommen in Nordhausen,“ so der Oberbürgermeister Herr Buchmann.
Einbauküchen besonders gesucht
Um
temporär möbliert vermieten zu können, geht die SWG einen
unkonventionellen Weg, auch weil eine Komplettmöblierung von vielen
Wohnungen die finanzielle Kraft des Wohnungsvermieters übersteigen
würde. „Gerade jetzt, wo uns schon die steigenden Baupreise an
unsere Grenzen bringen“, sagt Klaan. Die SWG setzt für die
Erstausstattung der Wohnungen auf gut erhaltene Sachspenden: „Unsere
Erfahrung zeigt, dass bei einem Wohnungswechsel viele Möbel und
andere Dinge auf dem Sperrmüll landen, die noch in einem guten
Zustand sind und weitergenutzt werden könnten“, sagt Klaan.
Gesucht werden insbesondere Einbauküchen, Tische, Stühle, Betten,
Geschirr, Besteck, Sitzmöbel und Elektrogeräte, wie Kühlschränke,
Herde und Waschmaschinen.
Sachspenden online melden
Alle
Mieter, die kündigen, werden ab sofort in einem Schreiben darauf
hingewiesen, dass sie gut erhaltene Möbel und auch Einbauküchen der
SWG überlassen können. Um die Sachspenden zu koordinieren, schaltet
die SWG ab dem 29. März, eine extra Onlineseite unter swg-ndh.de
frei. Dort gibt es ein Onlineformular, auf dem man ein Foto der
Spende obligatorisch hochladen muss und weitere Details angeben kann.
„Wir melden uns auf jeden Fall bei jedem, der uns über die Seite
ein Spendenangebot schickt und klären die Einzelheiten“, sagt
IT-Administrator Marcel Kratzing. Inge Klaan hat noch eine Bitte:
„Bringen Sie uns bitte keine Spenden unaufgefordert in unsere
Geschäftsstelle. Wir sichten die Fotos und entscheiden danach, was
wir für die Wohnungen benötigen. Wir wollen nichts zwischenlagern,
den Platz haben wir gar nicht. Im Idealfall holen wir die Spenden ab
und bringen sie sofort weiter in die entsprechende Wohnung.“
Grundsätzlich richtet sich der Sachspendenaufruf an die Mieterschaft
und an Menschen in Nordhausen. „Für eine gut erhaltene Einbauküche
würden wir aber auch bis nach Herrmannsacker fahren“, macht Klaan
deutlich. „Ich freue mich über die bereits aus der Nordhäuser
Wirtschaft angebotene Transportleistung und Manpower zum Aufbau der
Möbel. Gut zu wissen, dass man Partner an seiner Seite hat in so
ungewöhnlichen Zeiten.“
Möblierte Vermietung ist für die SWG ein neues Segment. In Nordhausen haben das laut der SWG-Chefin bisher andere Vermieter umgesetzt. „Das ist in Nordhausen historisch so gewachsen. Aber die aktuelle Situation erfordert, schnell zu handeln, um den Frauen und Kindern aus der Ukraine unkompliziert und zügig zu helfen“, ist Klaan überzeugt. Wie die Flüchtlingsverteilung momentan in Berlin laufe, mache sie fassungslos, so Klaan. Humanitäre Hilfe könne man nicht dem Ehrenamt überlassen. „Als kommunales Unternehmen ist es deshalb jetzt unsere Aufgabe mitzuhelfen“, sagt Klaan. Die SWG-Chefin geht davon aus, dass viele ukrainische Flüchtlinge länger in Deutschland bleiben werden. „Wenn ich mir die Bilder von den zum Teil völlig zerstörten Städten anschaue, dann kann dort niemand so schnell wieder leben“, ist Klaan überzeugt. Sie habe in den vergangenen Tagen mit einigen ukrainischen Frauen gesprochen, die ihr signalisiert hätten, rasch arbeiten zu wollen. Viele seien gut ausgebildet; für Klaan auch eine Chance dem Fachkräftemangel in vielen Branchen in der Region zu begegnen.
Foto: Marcel Kratzing und Inge Klaan besprechen letzte Einzelheiten der neuen Onlineseite, auf der ab Montag Sachspenden unkompliziert gemeldet werden können. Foto: Susanne Schedwill/SWG
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen