Als
Präsidentschaftskandidat war er Komiker, als Präsident immerhin
Schauspieler
Eine bezeichnende
Berichterstattung zur Präsidentschaftswahl in der Ukraine boten
die Medien in Deutschland: über die Zeit seiner
Präsidentschaftskandidatur wurde Wolodymyr Selenskyj in den
deutschen Medien nahezu ausnahmslos als Komiker bezeichnet. Und im
allgemeinen Begriffsverständnis ist ein Komiker bekanntlich eine
Person, die es sich zum Ziel oder Beruf gemacht
hat, Mitmenschen mimisch,
gestisch
oder
sprachlich
zum
Lachen zu bringen. Es gibt daher in allen künstlerischen Gattungen
Komiker, auch in der Musik oder Malerei, ganz sicher aber nicht in
der Politik. Einen Kandidaten für ein politisches Präsidentenamt
permanent als Komiker zu bezeichnen, halte ich deshalb gewollt (oder
auch ungewollt) für tendenziös.
In dieser
Auffassung finde ich mich bestätigt, nachdem Selenskkyj als nun
gewählter Präsident plötzlich in der Berichterstattung der
gleichen Medien nicht mehr als Komiker, sondern als Schauspieler
bezeichnet wird. Es geht mir hier nicht um Wortspielereien oder
Begriffsinhalte, sondern um Vorstellungen und Absichten, die
derartige Begriffe bewirken (sollen).
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