Dienstag, 16. April 2019

Die Hochschule Nordhausen im Wandel durch Innovation

Nordhausen (HSPN) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startete im letzten Jahr das Förderprogramm „WIR! Wandel durch Innovation in der Region“, welches sich für Regionen mit besonderen Herausforderungen im Strukturwandel einsetzt. Ziel ist es, neue Impulse und Perspektiven für den Strukturwandel zu eröffnen und das Profil der Region zu stärken. Die förderfähigen Bereiche reichen von technologische Entwicklungen, Produktinnovationen über neue Geschäftsmodelle bis hin zu sozialen Innovationen.

Auch die Hochschule Nordhausen reichte ihr Förderprojekt „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“ bei dem Bundesforschungsministerium ein und landete unter den 32 überzeugendsten Bewerbern. Die Förderperiode bezieht sich auf fünf Jahre, in denen der Hochschule Nordhausen knapp acht Millionen Euro zur Umsetzung des Innovationsprojektes zur Verfügung stehen. Das Projekt wird in einem Verbund von Hochschule Nordhausen, Bauhaus-Universität Weimar und dem Gipsunternehmen Casea durchgeführt.
Ansatzpunkt für die Entwicklung der Idee des Gipsrecyclings ist, dass Gipsprodukte heutzutage zur Hälfte aus Naturgips und REA-Gips bei der Kohlenverstromung entstehen. Der Anteil an Recyclinggips ist dabei sehr gering. Hinzu kommt, dass die Reserven an Naturgips nicht unbegrenzt verfügbar sind und der weitere Abbau umstritten ist. Die Industrie benötigt somit zunehmend recycelten Gips für ihre Produkte. Große Potenziale bieten hier vor allem Gipskartonplatten sowie bestehende Halden, bei denen im Abraum noch Naturgips enthalten ist, beispielsweise im naheliegenden Kohnstein bei Niedersachswerfen. Die Funktion der Hochschule Nordhausen liegt innerhalb dieses Prozess darin, die Rückführung, den Transport und die Logistik der Gipsabfälle zu organisieren. Darüber hinaus soll eine App entwickelt werden, die es ermöglicht den Bedarf an Gips während eines Hausbaus direkt an den Lieferanten zu melden.

Starten soll das Projekt „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“ spätestens im Sommer.

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