Nordhausen
(HSPN) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startete im
letzten Jahr das Förderprogramm „WIR! Wandel durch Innovation in
der Region“, welches sich für Regionen mit besonderen
Herausforderungen im Strukturwandel einsetzt. Ziel ist es, neue
Impulse und Perspektiven für den Strukturwandel zu eröffnen und das
Profil der Region zu stärken. Die förderfähigen Bereiche reichen
von technologische Entwicklungen, Produktinnovationen über neue
Geschäftsmodelle bis hin zu sozialen Innovationen.
Auch
die Hochschule Nordhausen reichte ihr Förderprojekt „Gipsrecycling
als Chance für den Südharz“ bei dem Bundesforschungsministerium
ein und landete unter den 32 überzeugendsten Bewerbern. Die
Förderperiode bezieht sich auf fünf Jahre, in denen der Hochschule
Nordhausen knapp acht Millionen Euro zur Umsetzung des
Innovationsprojektes zur Verfügung stehen. Das Projekt wird in einem
Verbund von Hochschule Nordhausen, Bauhaus-Universität Weimar und
dem Gipsunternehmen Casea durchgeführt.
Ansatzpunkt
für die Entwicklung der Idee des Gipsrecyclings ist, dass
Gipsprodukte heutzutage zur Hälfte aus Naturgips und REA-Gips bei
der Kohlenverstromung entstehen. Der Anteil an Recyclinggips ist
dabei sehr gering. Hinzu kommt, dass die Reserven an Naturgips nicht
unbegrenzt verfügbar sind und der weitere Abbau umstritten ist. Die
Industrie benötigt somit zunehmend recycelten Gips für ihre
Produkte. Große Potenziale bieten hier vor allem Gipskartonplatten
sowie bestehende Halden, bei denen im Abraum noch Naturgips enthalten
ist, beispielsweise im naheliegenden Kohnstein bei Niedersachswerfen.
Die Funktion der Hochschule Nordhausen liegt innerhalb dieses Prozess
darin, die Rückführung, den Transport und die Logistik der
Gipsabfälle zu organisieren. Darüber hinaus soll eine App
entwickelt werden, die es ermöglicht den Bedarf an Gips während
eines Hausbaus direkt an den Lieferanten zu melden.
Starten
soll das Projekt „Gipsrecycling als Chance für den Südharz“
spätestens im Sommer.
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