Samstag, 20. April 2019

Stadtgespräch: Museumskonzept erörtert

Noch in Erinnerung an die vielen Besucher zur Vernissage der jüngsten Mackensen-Ausstellung am 13. April im Kunsthaus Meyenburg meinte ich, tunlichst frühzeitig die Flohburg aufsuchen zu müssen, um noch einen Sitzplatz zum angekündigten Stadtgespräch zu bekommen.

Es wäre nicht nötig gewesen: noch 20 Minuten vor Beginn traf ich auf leere Stühle und auch zu Beginn der Veranstaltung waren und blieben viele davon weiter unbesetzt. Nachdem aber auch der angekündigte Thüringer Kultusminister Benjamin-Immanuel Hoff durch widrige Verkehrsverhältnisse an der Teilnahme gehindert war, blieb dieses Stadtgespräch trotz bemerkenswerter Redebeiträge und einer ausgezeichneten Moderation durch die Leiterin der Stadtbibliothek Hildegard Seidel im unverbindlichen.

Nach eigenen Erfahrungen leben die Museen in Nordhausen weitgehend von der Bekanntheit und dem Ruf der jeweils ausstellenden Künstler. Wie gerade aktuell das Beispiel Gerd Mackensen im Kunsthaus Meyenburg zeigt. Dauerausstellungen scheinen danach sehr viel wenig zum Erhalt der Museumslandschaft in Nordhausen beizutragen. Und so kann wohl nur eine möglichst enge Vernetzung der einzelnen Museen miteinander und damit ein einheitliches Bild auch gegenüber der Landesregierung den Erhalt auf Dauer sichern.

Anregungen und Vorschläge zu einer solchen Vernetzung waren demzufolge Thema dieses Stadtgesprächs nach den einführenden Statements der Vertreterin der Stadt Nordhausen (Bürgermeisterin Jutta Krauth),des Direktors der Museen in Mühlhausen (Thomas T. Müller) und der Kunsthistorikerin und Susanne Hinsching, verantwortlich für die Museen der Stadt und Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, die sämtlich am Podiumstisch Platz genommen hatten.
Die Vorschläge im Zuge der teils ausführlichen Wortmeldungen aus dem Teilnehmerkreis zielten auf Aufnahme des IFA-Museums, der Traditionsbrennerei, der KZ- Gedenkstätte Mittelbau Dora in das Museumskonzept der Stadt Nordhausen ab. Anreize für junge Menschen sollten geschaffen und die Kooperation mit der Hochschule und dem Theater Nordhausen intensiviert werden.
Die Podiumsbesetzung nahm die Anregungen und Vorschläge mit sichtlichem Interesse zur Kenntnis, doch schränkte Bürgermeisterin Jutta Krauth die Bereitschaft einer Aufnahme in das Konzept mit dem Hinweis ein, dass darüber ja der Stadtrat beraten und beschließen müsse.


Bleibt abschließend zu bemerken, dass ja im Rahmen dieses Bürger-Beteiligungsverfahren zu dem Museumskonzept neben diesem Stadtgespräch eine Fragebogen- Aktion – auch online- noch bis zum 26. April läuft (www.zukunft-museen.de) zu deren Teilnahme die Nordhäuser Bürgerschaft eingeladen ist. Und möglicherweise eine regere Teilnahme erbringt als dieses Stadtgespräch am Donnerstag.

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