Neue Compagniemitglieder stellen sich in der Ballettgala am 29.09. dem Publikum vor
Fünf
neue Mitglieder begrüßt das Ballett TN LOS!, die Ballettcompagnie des
Theaters Nordhausen, in dieser Spielzeit in seinen Reihen. Die jungen
Tänzerinnen
und Tänzer stellen sich in der Ballettgala – TN LOS! am 29. September
um 19.30 Uhr zum ersten Mal dem Nordhäuser Publikum vor. Die
Gala
verspricht spannenden Tanzgenuss, steht doch ein Ausschnitt aus „Ein
Sommernachtstraum“, der ersten Ballettpremiere der
Spielzeit, auf dem Programm!
Das
„Küken“ der Compagnie ist die 19-jährige Hannah Law aus Tulsa, Oklahoma
in den USA. Sie tritt in Nordhausen
ihr erstes Festengagement an. Schon als Kind nahm sie in ihrer
Heimatstadt Ballettunterricht. Als sie mit acht Jahren im „Nussknacker“
mittanzen durfte und professionelle Balletttänzer bei der Arbeit
beobachten konnte, wurde ihr klar, dass der Tanz mehr als
ein Hobby sein kann. Sie
besuchte die National Ballet School in Kanada.
Die Kooperation, die ihre Schule mit der renommierten Palucca Schule
Dresden verbindet, kam ihr entgegen, interessierte sie sich doch für die
Tanzszene in Europa. So studierte
sie ein
Jahr in Dresden. Nur einen Tag vor ihrer Abschlussprüfung dort tanzte
sie in Nordhausen vor. Im Sommer in ihrer Heimat erreichte sie die
Zusage. „Nordhausen ist eine gute Compagnie für ein erstes Engagement
mit talentierten und großartigen Tänzern“, findet
die junge Künstlerin.
Aus
Italien stammt Eleonora Peperoni. Schon als Kind tanzte sie oft im
heimischen Wohnzimmer, „meine beiden Brüder
mussten immer als Tanzpartner herhalten“, lächelt die 23-Jährige. Auch
heute nimmt der Tanz eine große Rolle in ihrem Leben ein. „Ich kann
sein, was ich will, kann meine Gefühle ausdrücken und Stress abbauen.“
Schon als Kind war es ihr großer Traum, im Ausland
zu tanzen, eine neue Sprache und neue Menschen kennenzulernen. „In
Deutschland gibt es so viele Möglichkeiten, die Deutschen lieben das
Theater und das Ballett.“ Und so kam sie nach der Ausbildung in der
Junior Company in Florenz, dem Balletto di Toscana und
dem Balletto di Roma, wo sie zuletzt zwei Jahre tanzte, nach
Nordhausen. Hier freut sie sich nun auf „Schwanensee“, das in
Ausschnitten in der Ballettgala und im ganzen dann im Dezember zu sehen
ist.
Der
Kanadier Dominic Bisson aus Ottawa war zunächst Kunstturner. Durch
seine Familie entdeckte er den Tanz und
begann seine künstlerische Ausbildung in Ottawa. Bald schon wechselte
er nach Marseille an die Nationale Tanzhochschule. Der Schwerpunkt
seiner Ausbildung liegt auf dem klassischen und neoklassischen Tanz. Mit
Ivan Alboresi hat er in Nizza schon gearbeitet:
er tanzte in seiner Choreographie „Tod in Venedig“. Dominic Bisson
tanzte außerdem an der Oper Marseille und im Nationalballett Marseille.
Nach Nordhausen kommt er aus Aix-en-Provence, wo er ein Jahr lang im
Ballet Preljocaj tanzte. „Ich freue mich, hier zu
sein – ein neues Land kennenzulernen. Ich möchte die Zeit nutzen, um
Deutsch zu lernen“, sagt der junge Tänzer. Besonders gut gefällt ihm in
Nordhausen die Altstadt: „Es ist schön, in einer ruhigeren Stadt zu
leben.“ Sein Hobby ist es, Kleidung zu entwerfen
und selbst zu nähen.
Aus
Düsseldorf kommt der 24-jährige Nils Röhner. „Meine Oma hat mich als
Kind zum Jazztanz geschickt, weil ich X-Beine
hatte“, schmunzelt er über seine Anfänge. Nach und nach gewann der Tanz
immer mehr an Bedeutung in seinem Leben. Er besuchte die Royal Academy
of Dance, hatte schließlich fünf
Mal pro Woche Training. In der
Universität still zu sitzen, konnte er sich nicht
vorstellen – und so fiel die Entscheidung, Tanz zu studieren, nicht
schwer. An der Hochschule für die Künste in Rotterdam erhielt er auf
Anhieb einen Studienplatz. Klassisches Ballett bildete die Grundlage für
einen zeitgenössischen Schwerpunkt. „Klassisches
Ballett ist für modernen Tanz wie Mathematik für die
Naturwissenschaften“, beschreibt Röhner das Verhältnis der beiden
Richtungen. Bevor er nach Nordhausen kam, reiste er im Sommer durch
Japan und Taiwan, besuchte Kollegen aus dem Studium. Das Reisen ist sein
Hobby, „eine Parallelwelt“. Doch auch Politik interessiert ihn sehr.
Andrea
Zinnato komplettiert den Reigen der neuen Gesichter. Schon als Kind
tanzte er in seiner Heimat Kalabrien
viel, doch „in Süditalien ist es für Jungen schwer, zu tanzen“. Unter
seiner Wohnung war eine Ballettschule, deren
Besitzerin ihn einlud,
mitzumachen. Der Italiener begann seine professionelle Tanzausbildung in
Florenz, wohnte dort bei seiner Schwester, die
an der Universität studierte. „Sie war wie meine zweite Mutter“,
erinnert er sich. Andrea Zinnato erhielt ein Stipendium für ein Jahr an
der Ballettschule Theater Basel und wechselte dann an die Staatliche
Ballettschule Berlin, wo er seinen Bachelor machte.
Seine ersten Engagements führten ihn nach Mainz und an das Nordharzer
Städtebundtheater Halberstadt. Nordhausen ist ihm nicht ganz fremd: Als
Gast wirkte er schon in einigen Vorstellungen von „Romeo und Julia“ mit.
Außer dem Tanzen choreographiert er auch
gerne – für sich selbst, für Freunde und Kollegen. „Das ist wie eine
ganz eigene Sprache zu sprechen“, beschreibt er den Prozess.
Wer die neuen Mitglieder des Balletts TN LOS! kennenlernen möchte, erhält Karten für die Ballettgala am 29. September
um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52), im Internet unter
www.theater-nordhausen.de
und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.
Fotos: András Dobi