Donnerstag, 7. Juni 2018

Talkshows: Keine Fragen an AfD-Fraktionschef Alexander Gauland?

Seit Monatsbeginn geistert der Vogelschiss des Alexander Gauland durch die Medien. Und wohl auch durch die Sozialen Netzwerke (von denen ich keines nutze). Ich muss hier nicht weiter erklären, was Gauland mit seiner „Vogelschiss“- Aussage angeblich meinte, darüber haben sich die Medien hinlänglich ausgelassen und ihm unterstellten, mit seiner Aussage vornehmlich den Nationlsozialismus verharmlost zu haben. Dazu las man in der „Welt“ am 02.06. unter dem Titel „ Relativierung der Nazi-Zeit Gauland meint exakt das, was er sagt. Das macht es so schlimm“ (Auszug): „Achtzig Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind dem Horror, den Adolf Hitler unter größtenteils freudiger Gefolgschaft der Deutschen angezettelt hat, zum Opfer gefallen. Sechs Millionen Juden wurden mit technischer Präzision ermordet. Deutschland, halb Europa, wurden mit einer Terror-Diktatur aus Willkür, Hass und Todesangst überzogen.
Als Hitler sich feige aller Verantwortung entzog, lag der Kontinent in Trümmern und Asche. Die Deutschen erwachten aus dem selbst geschaffenen Albtraum, beklagten ihre Toten und die Soldaten, die noch in Gefangenschaft waren, am Rhein und in den eisigen Weiten Sibiriens. Und doch waren sie mit einem blauen Auge davongekommen.(Ende des Auszugs).
Und angesichts dieser Problematik lese ich bei „Meedia“ (Auszug): Wie umgehen mit AfD-Politiker Gauland nach seinem viel kritisierten "Vogelschiss"-Vergleich? Die öffentlich-rechtlichen Talker Anne Will, Sandra Maischberger und Maybrit Illner gehen auf Distanz . . . Bereits am gestrigen Montag hatte Plasberg gegenüber dem Tagesspiegel erklärt “Wir werden Herrn Gauland nicht mehr in unsere Sendung ‘hart aber fair’ einladen”. Weiter sagt er: “Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei “hart aber fair” sein.”(Ende des Auszugs vom 05.06.18).
Nun glaube ich kaum, dass das Bedauern über diese Entscheidung bei Alexander Gauland wirklich gro0 ist, hat man sich seitens der Talker doch bei seiner jeweiligen Teilnahme weniger bemüht, ihn sachlich zu befragen und anzuhören, als vielmehr, ihn vorzuführen und bloß zu stellen.

Als Zuhörer dieser Talkshows aber war ich bisher der Auffassung, die Talker hätten nicht nach eigenem Ermessen darüber zu befinden, wer an ihren Shows als Gast teilnimmt, vielmehr seien sie auch mir als Gebührenzahler gegenüber verantwortlich. Und weil so scheinbar ganz allgemein in den Medienanstalten gehandelt wird, kann ich nur einmal mehr wünschen, dass das Verfassungsgericht endlich den entsprechenden Staatsvertrag aufhebt. Dann nämlich müssten die Öffentlich-rechtlichen Medienanstalten – wie die Printmedien - um zahlende Nutzer werben, anstatt sich ihrer Gebühreneinnahmen sicher zu sein, ganz gleich ob der Zahler mit den Programmen zufrieden ist, die ihm da täglich geboten oder zugemutet werden. 

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