Seit
Monatsbeginn geistert der Vogelschiss des Alexander Gauland durch die
Medien. Und wohl auch durch die Sozialen Netzwerke (von denen ich
keines nutze). Ich muss hier nicht weiter erklären, was Gauland mit
seiner „Vogelschiss“- Aussage angeblich meinte, darüber haben
sich die Medien hinlänglich ausgelassen und ihm unterstellten, mit
seiner Aussage vornehmlich den Nationlsozialismus verharmlost zu
haben. Dazu las man in der „Welt“ am 02.06. unter dem Titel „
Relativierung der Nazi-Zeit Gauland meint exakt das, was er sagt. Das
macht es so schlimm“ (Auszug): „Achtzig Millionen Menschen auf
der ganzen Welt sind dem Horror, den Adolf Hitler unter größtenteils
freudiger Gefolgschaft der Deutschen angezettelt hat, zum Opfer
gefallen. Sechs Millionen Juden wurden mit technischer Präzision
ermordet. Deutschland, halb Europa, wurden mit einer Terror-Diktatur
aus Willkür, Hass und Todesangst überzogen.
Als
Hitler sich feige aller Verantwortung entzog, lag der Kontinent in
Trümmern und Asche. Die Deutschen erwachten aus dem selbst
geschaffenen Albtraum, beklagten ihre Toten und die Soldaten, die
noch in Gefangenschaft waren, am Rhein und in den eisigen Weiten
Sibiriens. Und doch waren sie mit einem blauen Auge
davongekommen.(Ende des Auszugs).
Und
angesichts dieser Problematik lese ich bei „Meedia“ (Auszug): Wie
umgehen mit AfD-Politiker Gauland nach seinem viel kritisierten
"Vogelschiss"-Vergleich? Die öffentlich-rechtlichen Talker
Anne Will, Sandra Maischberger und Maybrit Illner gehen auf Distanz .
. . Bereits am gestrigen Montag hatte Plasberg gegenüber dem
Tagesspiegel erklärt
“Wir werden Herrn Gauland nicht mehr in unsere Sendung ‘hart
aber fair’ einladen”. Weiter sagt er: “Wer die Verbrechen des
Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei “hart aber
fair” sein.”(Ende des Auszugs vom 05.06.18).
Nun
glaube ich kaum, dass das Bedauern über diese Entscheidung bei
Alexander Gauland wirklich gro0 ist, hat man sich seitens der Talker
doch bei seiner jeweiligen Teilnahme weniger bemüht, ihn sachlich zu
befragen und anzuhören, als vielmehr, ihn vorzuführen und bloß zu
stellen.
Als
Zuhörer dieser Talkshows aber war ich bisher der Auffassung, die
Talker hätten nicht nach eigenem Ermessen darüber zu befinden, wer
an ihren Shows als Gast teilnimmt, vielmehr seien sie auch mir als
Gebührenzahler gegenüber verantwortlich. Und weil so scheinbar ganz
allgemein in den Medienanstalten gehandelt wird, kann ich nur einmal
mehr wünschen, dass das Verfassungsgericht endlich den
entsprechenden Staatsvertrag aufhebt. Dann nämlich müssten die
Öffentlich-rechtlichen Medienanstalten – wie die Printmedien - um
zahlende Nutzer werben, anstatt sich ihrer Gebühreneinnahmen sicher
zu sein, ganz gleich ob der Zahler mit den Programmen zufrieden ist,
die ihm da täglich geboten oder zugemutet werden.
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