Zum heute vorgestellten Entwurf der
Thüringer Tierwohlstrategie erklärt
Stephanie Erben, Landessprecherin von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:
"Die Tierwohlstrategie wurde im kleinen
Kreis von Fachleuten hinter
verschlossenen Türen erstellt. Die Expertise
ökologisch wirtschaftender
Betriebe, von Umweltverbänden aber auch von
grünen Fachpolitikern wurde
bisher nicht einbezogen. Das ist schade, denn
deren Perspektive muss im
nun folgenden Dialogprozess, den die
federführenden Sozial- und
Landwirtschaftsministerinnen angekündigt haben,
dringend ergänzt werden.
Einige Haltungsformen wie die muttergebundene
Kälberaufzucht, die
kraftfutterreduzierte Fütterung von Milchvieh oder die
Haltung von
Schweinen auf Stroh fehlen in dem jetzigen Entwurf gänzlich. Der
vorliegende Entwurf einer Tierwohlstrategie, die im rot-rot-grünen
Koalitionsvertrag verabredet ist, kann damit nur der Ausgangspunkt einer
zügig zu führenden Debatte für mehr Tierwohl in Thüringen sein.
Neben
ambitionierten Zielen für mehr Tierwohl brauchen wir mit dieser
Strategie
aber auch konkrete Umsetzungsmaßnahmen und eine definierte
Zeitschiene, um
diese Maßnahmen auch auf den Weg bringen zu können. Das
können
Anreizprogramme für zügige Veränderungen der Haltungsbedingungen
sein, die
vom Land auch finanziell untersetzt werden müssen. Auch diese
Aussagen
vermisse ich im vorgelegten Entwurf. Mit Blick auf die
Verbraucherinnen und
Verbraucher brauchen wir endlich auch eine
deutliche Kennzeichnung der
Haltungsbedingungen - auch bei verarbeiteten
Produkten. Hier nur auf
ausstehende Bundesregelungen zu warten - und
damit konkrete Veränderungen
immer weiter auf die lange Bank zu schieben
- bringt uns nicht
weiter."
Ansprechpartner: Harald Schwalbe, Landesgeschäftsführer,
Tel.
0172-4478799, harald.schwalbe@gruene-thueringen.de
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Landesverband Thüringen
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