Donnerstag, 28. Juni 2018

Erben zur Thüringer Tierwohlstrategie

Zum heute vorgestellten Entwurf der Thüringer Tierwohlstrategie erklärt
Stephanie Erben, Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

"Die Tierwohlstrategie wurde im kleinen Kreis von Fachleuten hinter
verschlossenen Türen erstellt. Die Expertise ökologisch wirtschaftender
Betriebe, von Umweltverbänden aber auch von grünen Fachpolitikern wurde
bisher nicht einbezogen. Das ist schade, denn deren Perspektive muss im
nun folgenden Dialogprozess, den die federführenden Sozial- und
Landwirtschaftsministerinnen angekündigt haben, dringend ergänzt werden.
Einige Haltungsformen wie die muttergebundene Kälberaufzucht, die
kraftfutterreduzierte Fütterung von Milchvieh oder die Haltung von
Schweinen auf Stroh fehlen in dem jetzigen Entwurf gänzlich. Der
vorliegende Entwurf einer Tierwohlstrategie, die im rot-rot-grünen
Koalitionsvertrag verabredet ist, kann damit nur der Ausgangspunkt einer
zügig zu führenden Debatte für mehr Tierwohl in Thüringen sein.

Neben ambitionierten Zielen für mehr Tierwohl brauchen wir mit dieser
Strategie aber auch konkrete Umsetzungsmaßnahmen und eine definierte
Zeitschiene, um diese Maßnahmen auch auf den Weg bringen zu können. Das
können Anreizprogramme für zügige Veränderungen der Haltungsbedingungen
sein, die vom Land auch finanziell untersetzt werden müssen. Auch diese
Aussagen vermisse ich im vorgelegten Entwurf. Mit Blick auf die
Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen wir endlich auch eine
deutliche Kennzeichnung der Haltungsbedingungen - auch bei verarbeiteten
Produkten. Hier nur auf ausstehende Bundesregelungen zu warten - und
damit konkrete Veränderungen immer weiter auf die lange Bank zu schieben
- bringt uns nicht weiter."


Ansprechpartner: Harald Schwalbe, Landesgeschäftsführer, Tel.
0172-4478799, harald.schwalbe@gruene-thueringen.de

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Landesverband Thüringen

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