Neue Ausstellung in SWG-Begegnungszentrum zeigt Scherenschnitte der Familie Szesny
Eine kleine Schere,
gummiertes Papier und Geduld: Mehr braucht Elisabeth Szesny aus
Nordhausen nicht, wenn sie ihre Scherenschnitte fertigt. Freihand
zaubert die Seniorin hauchdünne Blumen und Gräser aus schwarzem
Papier. Eine Leidenschaft, die sie seit Kindertagen fesselt. „Die
Scherenschnittkunst ist in meiner Familie tief verwurzelt“,
berichtet die gebürtige Mecklenburgerin. Sie zeigt die Arbeiten
jetzt im großen Saal im SWG-Begegnungszentrum „Nordhaus“ in
Nordhausen. Die Ausstellung trägt den Titel:
„Botanische Wanderung mit Scherenschnitten aus drei Generationen der Familie Voß“.
„Botanische Wanderung mit Scherenschnitten aus drei Generationen der Familie Voß“.
Zu sehen sind in der Schau
Scherenschnitte von Szesnys Großmutter Helene Voß, die 1863 geboren
ist. Die Großmutter war es auch, die die Scherenkunst in die Familie
brachte. „Sie liebte alles Kleine und Unscheinbare“, beschreibt
die Enkelin. Schon Helene Voß erschuf filigrane Blumen und Gräser
mit der Schere – auch die Liebe zur Botanik wurde über die
Generationen vererbt. Schnitte, so hauchdünn, als seien die Blumen
mit einem dünnen Pinsel aufs Papier gebracht. Seit über 100 Jahren
existieren die Bilder. Elisabeth Szesny, deren zweite Leidenschaft
die Musik ist, hütet den Familienschatz.
Auch ihr Vater Martin Voß,
Pfarrer in Mecklenburg und elffacher Vater, verbrachte in seinen
Urlauben viel Zeit mit Scherenschnitten. Manchmal saß er auf einer
Wiese, zwischen den Knien eine Blume haltend, und schnitt diese aus
dem Scherenschnittpapier. Er war es auch, der seiner Tochter noch zu
DDR-Zeiten von der Reise aus dem Westen eine besonders dünne Schere
mitbrachte. „Die habe ich noch heute“, erzählt die Nordhäuserin.
Die Kunst des
Scherenschnitts ist in der Familie immer weiter gegeben worden. So
sind im „Nordhaus“ auch einige Arbeiten von Szesnys Geschwistern
zu sehen.
Die Ausstellung kann noch
bis September während der Öffnungszeiten des „Nordhaus“,
Stolberger Straße 131, besucht werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen