Freitag, 22. Juni 2018

Der Nordhäuser Wasserverband teilt mit:

Gute Nitratwerte im Südharzer Trinkwasser


Nordhäuser Wasserverband kooperiert mit Landwirten, um Nitratbelastung des Grundwassers niedrig zu halten
Im Versorgungsgebiet des Nordhäuser Wasserverbandes (WVN) wird der Grenzwert für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) flächendeckend ohne weitere Aufbereitung eingehalten. Die Trinkwasser-Gewinnungsanlagen des WVN weisen Nitratgehalte zwischen 9 und 35 mg/l aus. „Damit die Qualität unseres Trinkwassers auch zukünftig so gut bleibt, haben wir als Wasserverband schon seit vielen Jahren Kooperationsvereinbarungen mit Landwirten getroffen“, sagt Geschäftsführerin Carmen Lis.
So zahlt der Wasserverband jährlich rund 22.000 Euro Ausgleichszahlungen an neun Landwirte, damit diese in der sogenannten Trinkwasserschutzzone 2 weniger Düngemittel auf den Feldern einsetzen. Das betrifft rund 185 Hektar landwirtschaftliche Fläche. „Die Nitratbelastung des Grundwassers wird zum großen Teil durch stickstoffhaltige Düngemittel aus der Landwirtschaft verursacht“, erläutert Frau Lis. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung sichern die Landwirte deshalb zu, auf bestimmte Dünger zu verzichten bzw. deutlich weniger Dünger auszubringen, als es ihnen nach der Düngeverordnung erlaubt wäre. Mit den Ausgleichszahlungen werden die Ernteeinbußen der Landwirte kompensiert. Das Geld wird nicht gezahlt, wenn sich die Bauern nicht an die Vorgaben halten. Das sei bisher aber nur in wenigen Ausnahmen der Fall gewesen, so Frau Lis. Kontrolliert wird dies über regelmäßige Bodenproben.
Da für die Trinkwassergewinnung im Südharz neben der Neustädter Talsperre zum Großteil Grundwasser genutzt wird, gilt es Verunreinigungen in der Nähe der Gewinnungsanlagen mit insgesamt 16 genutzten Brunnen und der Quelle Hamma so gering wie möglich zu halten. Die dortigen Trinkwasserschutzgebiete bestehen meistens schon aus DDR-Zeiten heraus. Heute kann das Land Thüringen nach dem Thüringer Wassergesetz Wasserschutzgebiete ausweisen, um die öffentliche Wasserversorgung abzusichern; für Privatversorger sieht das Land solche Schutzbereiche nicht vor.
Trinkwasserschutzgebiete werden in drei Schutzzonen unterteilt: Während die Schutzzone 1 mit einem Zaun unmittelbar um die Brunnen herum gekennzeichnet ist und nicht betreten werden darf, ist die Schutzzone 2 nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Die Größe der Schutzzone 2 richtet sich nach der Fließzeit des Grundwassers: Diese beträgt 50 Tage von der äußeren Grenze der Zone bis zum Brunnen. Ausreichend Zeit also, damit Verunreinigungen natürlich abgebaut bzw. beseitigt werden können. Überhaupt sind in der Schutzzone 2 alle Handlungen untersagt, die eine Verunreinigung des Grundwassers befürchten lassen. So besteht u.a. ein Verkehrsverbot für Mineralölfahrzeuge, ist die Erdwärmenutzung verboten und es gibt Einschränkungen bei der landwirtschaftlichen Nutzung. Die Schutzzone 3 umfasst das gesamte unterirdische Wassereinzugsgebiet. Der Wasserverband überwacht seine Wasserschutzgebiete regelmäßig: So werden die Zonen unter anderem bei Begehungen auf Müll, andere Verschmutzungen oder unerlaubte Tierbeweidung kontrolliert.
Wer sich über die Inhaltsstoffe seines Trinkwassers informieren möchte, kann dies auf der Internetseite des Wasserverbandes tun. Auf der Startseite www.wvn-online.de finden Kunden unter der Rubrik „Mein Trinkwasser“ alle wichtigen ortsbezogenen Informationen zu ihrem Trinkwasser. Unter der Rubrik „Qualität“ gelangen Nutzer auch zu einer interaktiven Karte, auf der die Wasserschutzgebiete des WVN verzeichnet sind.
Der Wasserverband Nordhausen wurde 1992 als Zweckverband gegründet, ihm gehören 23 Städte und Gemeinden an. Der Verband versorgt 76.000 Menschen im Landkreis Nordhausen mit Trinkwasser und ist der größte Trinkwasserversorger in der Region.

Nitratgehalt an den Gewinnungsanlagen im Überblick in Milligramm pro Liter (mg/l)
Brunnen Bielen 10
Brunnen Kurhaus 18
Brunnen Kohnstein 11
Brunnen Ellrich 7
Brunnen Niedersachwerfen 19
Brunnen Heringen 18
Brunnen Kleinbodungen 23
Brunnen Herreden 35

Quelle Hamma 29

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