So
wird auf einem Flyer auf die Ausstellung aufmerksam gemacht, die am
vergangenen Samstag mit einer Vernissage unter dem Titel „ Mit der
Wachheit der Sinne – Aus der Tiefe der Stille“ im Kunsthaus
Meyenburg eröffnet wurde. Und nun bis 02. September besucht werden
kann. Und besucht werden sollte.
Zu
sehen sind Werke von Karl-Heinz Bastian, Beate Debus, Michael Ernst,
Elvira Franz, Cordula Hartung, sowie Maria Kühn-Leihbecher. Im
Flyertext heißt es, dass sich die sechs Mitglieder des Verbandes
Bildender Künstler Thüringen e.V. zu einem Ausstellungsprojekt
vereinten, .Und ihrem Projekt – wie man hörte – ein Zitat von
Walter Gropius voranstellten: „ Schönheit zu schaffen und zu
lieben ist elementares Glückserlebnis. Eine Zeit die nicht danach
trachtet, bleibt visuell unentwickelt, ihr Bild ist verschwommen und
ihre künstlerischen Manifestationen können uns nicht erheben“.
Susanne
Hinsching, Kunsthistorikerin und Leiterin der Nordhäuser Museen,
hielt die Laudatio und freute sich in der Einführung, die Besucher
„Mit der Wachheit der Sinne – Aus der Tiefe der Stille“
begrüßen zu können“. Und führte weiter aus: „ Schon der
poetische Ausstellungstitel lädt zum freien Assoziieren ein, ähnlich
wie die abstrakte Kunst“ so die Fachfrau. Und nahm
diesen Begriff
auf, um ihn zu erläutern: „Der Begriff >abstrakte Kunst<
bezeichnet eigentlich jede Form der Bildenden Kunst, die sich von der
gegenständlichen, wirklichkeitsbezogenen Darstellung losgelöst hat.
Die Künstler versuchen damit häufig, die Innenwelt darzustellen,
die vielfältiger ist als die sichtbare Außenwelt.
Die
Objekte der Abstrakten Kunst lösen demzufolge beim Betrachter keine
objektive Gegenstandsassoziation aus, sondern regen zur geistigen
Auseinandersetzung und eigenen Interpretation an. Etwas, das uns als
Betrachter aber auch heute nicht immer leicht fällt.“ (Ich komme
später noch auf Hinschings Ausführungen zurück).
Inzwischen
schrieb Dr. Wolfgang Pientka – bekanntlich Vorsitzender des
Kunsthaus Meyenburg-Fördervereins – zur Vernissage und der
Ausstellung selbst einen Bericht, der die hier wiedergegebenen
Ausführungen Susanne Hinschings zu flankieren vermag, denn er
schreibt u.a.:“ Der assoziationsreiche Titel . . . macht neugierig
und es sind dem Kunsthaus viele Besucher zu wünschen, die sich
einlassen mit allen Sinnen in die Stille der Ausstellungsräume
einzutauchen. Die Erschließung der Bilder und Plastiken erfordert
Kontemplation und es wäre sicherlich verfehlt, wenn man versucht,
den Werken eine Erläuterung, eine Interpretation zu geben. Jeder
Betrachter erfühlt anders, jeder Betrachter findet in dieser Stille
seinen Zugang zum jeweiligen Werk...“
Diesen
Zugang hoffe ich noch zu finden, denn die Vernissage, die ich
besuchte, bot natürlich keine Zeit oder Gelegenheit einer stillen
Betrachtung. Zumal mich meine physischen Einschränkungen auf einen
festen Platz beschränkten. Von dem aus ich immerhin die Möglichkeit
hatte, die Virtuosität eines Künstlers zu bewundern, der die
Vernissage musikalisch umrahmte. Und ihr einen teils heiteren, teils
aber auch skurril wirkenden Anstrich verlieh: Günter Heinz,
Posaunist und Flötist, auf beiden Instrumenten ein Virtuose. Kein
Unbekannter übrigens in Nordhausen, nachdem er ja in der jüngeren
Vergangenheit im Theater Nordhausen gastierte. Und auch schon im
Kunsthaus Meyenburg seine musikalische Visitenkarte abgab. Der Mann
ist meines Erachtens ein Genie auf seinen Instrumenten. Und Teilen
davon, wie etwa dem Mundstück seiner Posaune. Nicht immer melodisch,
aber gekonnt. Er zeigte insgesamt zwar nur Ansätze seines Könnens
als Improvisationsmusikers, aber man kennt ja seine Kunst, die von
einer Balace zwischen akustisch erzeugter und digitaler Musik geprägt
ist. Ihn zu erleben, ist jedenfalls beeindruckend.
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