Montag, 14. August 2017

Wie viele Kontrolleure braucht Facebook?

Erst nachdem ich hier gestern meine Meinung zu dem Disput zwischen der Vorzeige-Journalistin (auch Moderatorin) Dunja Hayali und einem Kritiker äußerte, habe ich bei Google die Stimmen zu dieser Auseinandersetzung aufgerufen. Und geriet ins Staunen über das große zustimmende Echo über diese Auseinandersetzung seitens der Journalistin. Man freute sich vielfach, dass Hayali in ihrer Entgegnung das gleiche Niveau wählte wie zuvor ihr Kritiker. Und dieses Niveau war meines Erachtens der untersten Schublade gesellschaftlicher Kommunikation entlehnt.

Ohne noch einmal näher auf diese Auseinandersetzung mit ihrem versöhnlichen Ausklang einzugehen, finde ich interessant, dass heute Deutschlandradio u.a. berichtet, dass der Gründer und Chefredakteur von Netzpolitik.org. Markus Beckedahl die Zahl der Kontrolleure bei Facebook für unzureichend hält und auch die aktuell geplante Personalaufstockung für nicht ausreichend erachtet. Und er erinnert, dass die Bundesregierung Facebook und andere Netzwerke verpflichtete, offensichtlich rechtswidrige Inhalte nach ihrer Meldung innerhalb eines Tages zu entfernen. Gleichzeitig bemängelte Beckedahl, dass der Staat Facebook damit in eine Situation bringe, selbst über die Meinungsfreiheit in Deutschland entscheiden zu müssen.

Wie problematisch das ist, zeigt das Beispiel des Disputes Dunja Hayalis mit ihrem Kritiker: der zunächst gelöscht, dann aber – mit einer Entschuldigung - wieder eingestellt wurde. Ich überlege, ob er wieder eingestellt worden wäre, wenn nicht Dunja Hayali beteiligt gewesen wäre? Scheinbar ist die Löschung einer relevanten Äußerung auch davon abhängig, wer sie gemacht hat. Und das zeugt meines Erachtens von der Fragwürdigkeit einer solchen Verpflichtung von Facebook und der anderen Netzwerke.

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