Sonntag, 27. August 2017

Erschweren Krankenhäuser das Gesundwerden?

Eine Frage, die man eigentlich kaum ernst nehmen kann. Und doch hat sie ihre Berechtigung angesichts eines Berichtes, den man kürzlich in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ lesen konnte. Dort hieß es u.a. (Auszug): „Patienten in Deutschlands Krankenhäusern essen nicht genug. Jeder vierte kommt Studien zufolge schon mangel- oder unterernährt in die Klinik. Dort folgt dann in der Mehrzahl der Fälle ein weiterer Gewichtsverlust. Schlimmer noch: Selbst viele anfangs normal ernährte Patienten zeigen nach dem Aufenthalt im Krankenhaus Anzeichen von Mangel- oder Unterernährung. Das behindert ihre Genesung erheblich.“ (Ende des Auszugs).

Ich hatte diese Problematik schon gleich nach Erscheinen dieses Berichtes aufgegriffen, schon weil sie mich als relativ häufigen Krankenhauspatienten unmittelbar angeht. Deshalb hatte ich sie schon am 22.d.M. in einen kurzen Eintrag gefasst („Neue Hiobsbotschaft zu Krankenhäusern“) mit dem Bemerken, das Klinikum hier in Nordhausen um eine Stellungnahme gebeten zu haben. Zu meiner eigenen Erfahrung habe ich zu bemerken, dass ich während stationärer Aufenthalte im Klinikum tatsächlich an Gewicht verlor, nicht aber wegen Ernährungsmangel, sondern als Folge von Operationen. Im übrigen kann ich dem Klinikum auch hinsichtlich der angebotenen und erhaltenen Kost für mich selbst nur das beste Zeugnis ausstellen. Allerdings auch mangels eigenem Urteilsvermögen: ich kann nicht kochen und lebe zuhause vornehmlich aus Büchsen.

Ich wandte mich also nach Erscheinen jenes Berichts mit der Bitte um Stellungnahme an den Assistenten der Geschäftsleitung des Klinikums, Kai Buchmann, bekanntlich Kandidat der gerade bevorstehenden Wahl zum Oberbürgermeister. Eine Stellungnahme erhielt ich bis heute allerdings nicht, Buchmann hat möglicherweise als OB-Kandidat derzeit wichtigeres zu tun. Ich bedauere sein Schweigen allerdings schon deshalb, weil sich demnächst ein neuerlicher Aufenthalt im Klinikum als nötig erweisen könnte.


Bange muss mir trotzdem nicht sein, denn wenn es in dem FAS-Bericht heißt, dass jeder Vierte schon mangel- oder unterernährt in die Klinik kommt, trifft für mich gerade das Gegenteil zu: ich gehe dann mit beträchtlichem Übergewicht ins Klinikum und könnte demzufolge jedenfalls einen Gewichtsverlust gut verkraften. Meinethalben also muss die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin nicht Alarm schlagen und einen Abhilfe-Vorschlag machen, wie es in dem Bericht heißt.  
Foto: Dr. U. Heinrich

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