Im vorhergehenden Eintrag hatte ich
beklagt, dass in den Medien vor allem ein Thema das politische und
gesellschaftliche Geschehen beherrschte. Und ich mich hinreißen
ließ, ihm zuviel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet zu haben. Wodurch
manches andere Thema in den Hintergrund geriet. Und das Nach- oder
Aufholen der vernachlässigten Themen nicht leicht fällt. Auch wenn
ich es auf solche beschränke, die mich unmittelbar berühren.
Als Beispiel drängt sich mir dabei
geradezu ein Thema auf, das in anderer Weise die Medien durchzieht,
als das gerade gemeinte (das derzeit bei karnevalistischen
Veranstaltungen weidlich genutzt wird): die Renten und Rentner in
Deutschland. Wobei schon dieses „ ...in Deutschland“ der
Präzisierung bedürfte. Nachdem gerade gestern die „WELT“ zu diesem
Themenkomplex unter dem Titel „Die Deutschen fliehen mit ihrer
Rente ins Ausland“ von einem entsprechenden Trend berichtete, den
sie ausgemacht haben will.
Womit der Versuch, bei diesem
Themenkomplex herauszufinden was Sache ist, denkbar schwer fällt.
Das soll durch Aufmacher einiger Zeitungen veranschaulicht werden:
taz: Nicht jeder hat im Alter das Geld,
um sich fit zu halten.
Frankfurter Rundschau: Immer mehr
Rentner arbeiten
Süddeutsche: Deutsche gehen trotz
Einbußen früher in Rente
ZEIT: Altersarmut: Kaufkraft der
Rentner deutlich gesunken
Frankfurter Rundschau: Altersarmut:
Wenn die Rente nicht reicht
WELT: Jeder Dritte fürchtet
Altersarmut – zu Unrecht
Handelsblatt: DGB-Studie: Arbeitnehmer
bezweifeln, dass die Rente reicht
Dabei steht nach der Lektüre aller
dieser Berichte eigentlich nur fest, dass Rentner im Gegensatz zu dem
gerade berichteten Trend ins Ausland in nicht geringer Zahl teilweise
noch bis ins hohe Alter noch arbeiten. Ob sie das wollen oder müssen,
können nicht einmal Experten genau sagen. Offenbar spielen da viele
Umstände eine Rolle. Und wenn man die Kommentare dazu liest,
spekuliert man da ganz nach (politischer, sozialer oder
gesellschaftlicher) Interessenlage. Dabei heißt es doch gerade
derzeit beim Öffentlich-Rechtlichen: Eine Meinung kann man sich nur
dann bilden, wenn man die Fakten kennt. Und weil ich nach meinen
neuerlichen Surfen im Internet auf keine wirklichen Fakten gestoßen
bin, darf ich mir zumindest bei dieser Thematik sagen, dass ich
vermutlich nichts versäumt habe.
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