Nordhausen (pln 26/13). Passend zum
diesjährigen Internationalen Jahr des Wassers sind ab heute Fotografien des
Unesco-Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft im Historischen Landratsamt
zu sehen.
Die Wasserwirtschaftsingenieurin Elke Blanke hatte bei ihren
Streifzügen durch das „Oberharzer Wasserregal“ über und unter Tage
stets ihre Kamera im Gepäck und zeigt hier vielleicht weniger bekannte
Ausschnitte der reichen Bergbautradition im Harz und die damit verbundene
Wasserwirtschaft. „Das ist eine ingenieurtechnische Leistung, die den
Harz nicht nur in Deutschland, sondern weltweit bekannt gemacht hat“, so
Elke Blanke. Die Wasserkraft war im Bergbau nicht nur Energielieferant, um Erz
zu fördern, sondern auch um Pumpen anzutreiben. Man sagte damals „Wasser
durch Wasser heben“, so Elke Blanke: das in die Schächte eindringende
Wasser wurde durch die Kraft des Wassers, das oft riesige Räder bewegte, wieder
abgepumpt. Eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Bergbaus spielten die
Zisterziensermönche aus dem Kloster Walkenried. Schon 1225 entstand bei Seesen
die erste historisch nachgewiesene Wasserkraftanlage. Ab dem 16. Jahrhundert
blühte die Nutzung der Wasserkraft im Bergbau dann auf. „Wir wollen hier
das Werk der ‚Alten’ würdigen - was sie geschaffen haben, davon erzählt
diese Ausstellung und leistet so einen Beitrag dazu, dass unser Harz mit seiner
einmaligen Natur- und Kulturausstattung noch stärker in das Blickfeld der
Öffentlichkeit rückt“, sagte Landrätin Birgit Keller zur
Ausstellungseröffnung.
Die Harzwasserwerke pflegen seit 1991 das Oberharzer
Wasserregal und haben rund 40 Millionen Euro in den Erhalt des Systems aus
Teichen, Gräben und Wasserläufen über und unter der Erde investiert. „Wir
haben 15 Jahre auf die Ernennung zum Weltkulturerbe gewartet“, sagte
Jürgen Alich von den Harzwasserwerken. Im Sommer 2010 war es dann soweit: Die
Oberharzer Wasserwirtschaft als das weltweit größte Teich- und Grabensystem der
Welt wurde als Unesco-Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Die Foto-Ausstellung von
Elke Blanke kann bis zum 28. März montags bis freitags zu den Geschäftszeiten im
Foyer des Historischen Landratsamtes Nordhausen, Grimmelallee 23, besucht
werden. Damit ist die Ausstellung noch am Weltwassertag am 22. März zu sehen,
der unter dem Motto „Wasser und Zusammenarbeit“ – ebenso wie
das Weltwasserjahr, das die UNO für dieses Jahr ausgerufen hat. Ziel dieses
Internationalen Jahres ist es u.a. bewusst zu machen, vor welchen
Herausforderungen die Wasserwirtschaft weltweit steht – angesichts steigender
Nachfrage, dem oft fehlendem Zugang zu sauberem Wasser oder der
ressourcenschonenden Nutzung dieses Lebenselixiers. Welche Bedeutung das Wasser
in der jahrhunderte währenden Tradition des Bergbaus im Harz hatte, erläutert Elke
Blanke gern bei Besucherführungen. Termine dafür können direkt mit ihr vereinbart
werden, Telefon 03631 911 324. Mehr Bilder zur Eröffnung auch unter
www.facebook.com/landkreisnordhausen.
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