Da habe ich mich doch in den
vergangenen Tagen recht intensiv mit dieser Wanderausstellung
anlässlich des 50. Jahrestages des Élysée-Vertrages befasst und
versucht, die bei der Vernissage gehörten Vorträge in komprimierte
Texte zu fassen. Es ist mir nur ungenügend gelungen, wie ich selber
zugestehen muss. Und das vor allem deshalb, weil meine eigenen
Erinnerungen an die Vorgänge und Ereignisse jener Zeit dabei wieder
wach wurden. Und weil sich da eine Menge Vorstellungen einstellten,
die so gar nicht in das Bild einer kontinuierlichen Entwicklung zu
damaliger Zeit passte, wie sie auf den Infotafeln in dieser
Ausstellung aufgezeichnet sind. Und wie sie nach den Vorträgen
abgelaufen sind. Man kann und sollte es aber wohl bei dem belassen,
was da beschrieben wird. Umso mehr, als die damalige junge Generation
kaum Ressentiments zeigte und der Einigung zwischen Deutschland und
Frankreich durchaus offen und „empfänglich“ (bei Jugendtreffen)
gegenüber stand.
An einen anderen Umstand aber wurde ich
bei aller Überlegung noch erinnert: an Ergebnisse bei Wahlen von
Politikern zu damaliger Zeit: Wahlergebnisse von 80 und mehr Prozent
gab es damals kaum. Konrad Adenauer zum Beispiel wurde 1949 gerade
mal mit 54,9 Prozent in den Bundestag gewählt und der Bundestag
wählte ihn danach mit einer Stimme Mehrheit zum Bundeskanzler. Und
sein Nachfolger Ludwig Erhard wurde mit 68,7% Bundeskanzle.
Wahlergebnisse von 90 und mehr Prozenten wurden erst nach der Wende
üblich, man orientierte sich an denen der früheren DDR. Soweit zu
Adenauer und dem Élysée-Vertrag.
Über solchen Erinnerungen wäre jetzt
fast die Parlamentswahl in Italien hinten runter gefallen, die ja
für das aktuelle Europa auch von immenser Bedeutung ist. Man mag
über das Ergebnis unterschiedlicher Meinung sein, aber eigentlich
finde ich es gut, dass der Appell des EU-Parlamentspräsidenten
Martin Schulz an die Italiener keine Wirkung zeigte. Nämlich Silvio
Berlusconi nicht zu wählen. Man würde sich ja auch in Deutschland
dagegen wehren, wenn vor einer Bundestagswahl aus dem Ausland
versucht würde, aktiv Einfluss zu nehmen. Andererseits wäre es hier
undenkbar, dass ein Mann mit einer persönlichen wie politischen
Belastung wie sie Berlusconi aufweist, in den Bundestag gewählt
werden könnte. Die Italiener sind nun mal ein Volk mit eigener
Mentalität, und das muss man eben zur Kenntnis nehmen. Es bleibt
also abzuwarten, was sich weiter auf Parlamentsebene in Italien tut,
und wie sich das politisch und wirtschaftlich auf die EU auswirken
wird.
Auf den Skandal mit Bio-Eiern
einzugehen erspare ich mir, Skandale mit Eiern, etwa solche, die
geliefert wurden, obwohl es sie gar nicht gab, kennt man schon aus
den sechziger Jahren. Und mit unterschiedlich dubiosen Umständen kam
es auch danach gelegentlich zu Eier-Skandalen. Eier sind ja doch
recht vielfältig nutzbar. Das Werfen mit (faulen) Eiern auf
politische Gegner scheint allerdings aus der Mode gekommen zu sein.
Vielleicht gibt es auf Grund entsprechender Kontrollen keine faulen
Eier mehr!?
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