Samstag, 2. Februar 2013

Unzufrieden mit mir selber


Man schreibt Anfang Februar und angesichts der Berichte, die ich allein im Januar zu den unterschiedlichsten Themen gesammelt habe, um darüber nachzudenken, bin ich hoffnungslos im Rückstand. Weil – wie üblich - so unterschiedlich darüber berichtet wurde, dass ich zu oft den Faden verlor und zu keiner eigenen Meinung fand.

Ein anderer Grund war diese Sch...sexistische Thematik, an der ich hängen blieb. Weil es mir tagtäglich unter immer neuen Aspekten und Deutungen begegnete. Und abgesehen von allen tendenziösen Aspekten und Deutungen scheint ihr Auslöser (der „Stern“-Bericht zu Rainer Brüderle) – quasi als angehender Höhepunkt – willkommenes Thema für karnevalistische Veranstaltungen zu sein. Wie derzeit zum Beispiel bei „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim. Ob und wie es dann nach dem Karneval mit dieser Chose weitergeht, bleibt abzuwarten.

Jedenfalls bin ich unzufrieden mit mir selber, weil ich mich durch diese unselige Berichterstattung und Kommentierung in den Medien immer wieder von wichtigeren Themen ablenken ließ, obwohl ich im Endeffekt nur immer wieder den Kopf schütteln konnte über die Art und Weise, wie die Medien mit einem (alternden) Politiker wie Rainer Brüderle, mit Auswirkungen auf die gesamte FDP, umgehen. Und das alles unter dem Siegel der Presse- und Meinungsfreiheit. Fair kann ich das nicht finden.

Ein Beispiel für die unterschiedliche Bewertung von Vorgängen durch die Medien finde ich in der Gegenüberstellung eines aktuellen Vorgangs zu dieser Problematik Brüderle: Die „WELT“ berichtete gerade von drei deutschen Journalisten mit Migrationshintergrund, die in einem öffentlichen Forum über die unmöglichsten Beleidigungen berichteten, die sie von Seiten verschiedener Zeitungsleser als Reaktion auf ihre Berichte hinnehmen mussten. Beleidigungen, die eindeutig Rassismus in der übelsten Form darstellen. Statt diesen Rassismus mit aller Schärfe zu verurteilen, heißt es lediglich, „selten war Rassismus so unterhaltsam.“

In der Konsequenz muss ich mir wieder mal vornehmen, mich von einzelnen Themen nicht über Gebühr in Anspruch nehmen zu lassen. Und mich spätestens dann davon zu lösen, wenn sich abzeichnet, dass es nur noch um Populismus oder Quoten geht. Es ist nur nicht ganz einfach, diesen Zeitpunkt jeweils herauszufinden. Aber auch das gehört dann wohl zu den Überlegungen, wenn auch nur rings um die eigentlichen Themen und Probleme.

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