Nordhausen
(FHPN) Die alle zwei Jahre in Leipzig stattfindende Messe „TerraTec“
fand auch dieses Mal wieder mit reger Beteiligung der Fachhochschule
Nordhausen statt.
Schwerpunkte
der Messe waren Umwelttechnik und Umweltdienstleistungen, die im
Januar 2013 den nationalen und internationalen Besuchern präsentiert
wurden. Gemeinsam mit der parallel stattfindenden Messe „enerTec“
sowie der Biogas-Jahrestagung wurden mehr als 800 Aussteller sowie
ca. 11.000 Besucher gezählt.
Das
Forschungsteam um Prof. Dr.-Ing. Sylvia Schade-Dannewitz aus dem
Studiengang Umwelt- und Recyclingtechnik an der FH Nordhausen trat
gemeinsam mit weiteren Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Gemeinschaftsstand
„Forschung für die Zukunft“ auf.
Hier
bot sich die Gelegenheit, den zum Großteil fachkundigen Besuchern
aktuelle Forschungsprojekte vorzustellen und diese zu diskutieren.
Das
Team der FH Nordhausen hatte mehrere Projekte im Gepäck. Das Projekt
„Leichtstoffrecycling“ z. B. zielt auf eine Verbesserung der
Technologie zur Aufbereitung von Leichtverpackungsabfällen ab. Diese
aus dem gelben Sack oder der gelben Tonne bekannten, aber schwer
aufzubereitenden Abfälle bieten viele Forschungsansätze. Das
Projekt wird seit 2011 gemeinsam mit dem Ostthüringer Maschinen- und
Anlagenbauer Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH
bearbeitet.
Eines
der dank Förderung durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Technologie bearbeiteten Module beinhaltet die Abtrennung
von Folien aus Leichtverpackungsabfällen. Hierzu kommt eine neue
Maschinenentwicklung namens „Unterdrucktrenner“ zum Einsatz. Ein
Highlight des Messauftritts war ein voll funktionstüchtiges Modell
dieser Maschine, was es den Besuchern des Messestandes leicht machte,
das Prinzip dieser Technik zu verstehen.
Ein
weiterer vorgestellter Bestandteil des Projektes
„Leichtstoffrecycling“ ist der „pneumatische Sacköffner“,
der ein berührungsloses Öffnen von gelben Säcken sowie weiteren
Arten von Foliensäcken ermöglicht.
In
jedem Recyclingprozess spielt auch die Entstaubung von Maschinen und
Arbeitsplätzen zur Luftreinhaltung eine wichtige Rolle. Für
Filteranlagen sind daher umfassende Kenntnisse der anfallenden Stäube
und herrschenden Rahmenbedingungen sowie Versuche notwendig, um die
Prozesse, die beim Filtern ablaufen, zielgerichtet zu gestalten. Die
Entwicklung eines neuen Entstaubungsaggregates, genannt
„Rotationsentstauber“, vervollständigt das Arbeitsprogramm der
Fachhochschule Nordhausen im Rahmen des Projektes
„Leichtstoffrecycling“.
Darüber
hinaus wurde an der Fachhochschule Nordhausen die „Pressbohrmethode“
entwickelt. Sie dient der Verbesserung von Probennahmen aus
unterschiedlichsten Materialien. Parallel zur Pressbohrmethode wurde
auch die „Pressmethode“ zur Bestimmung wasserlöslicher
Verbindungen entwickelt. Die Proben werden dabei ausgepresst und die
gewonnene Pressflüssigkeit kann direkt zur Analyse verwendet werden.
Beide Methoden verbessern die aktuell marktüblichen Verfahren
hinsichtlich Genauigkeit und Zeitaufwand.
All
diese vielfältigen Aufgabenstellungen, die sich ideal in das Profil
des Studiengangs Umwelt- und Recyclingtechnik eingliedern, geben auch
den Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen des Studiums sowie in
Form von Abschlussarbeiten praxisorientiert zu arbeiten.
Im
Rahmen der Messe wurden zudem zahlreiche Interessierte über das
Studienangebot der Fachhochschule Nordhausen informiert und beraten.
Zurückblickend
ziehen die Nordhäuser Experten ein positives Messefazit. Viele
Gespräche mit Fachleuten und Studieninteressierten förderten den
Informationsaustausch, gaben wertvolle Anregungen und trugen zur
Steigerung des Bekanntheitsgrades der Fachhochschule Nordhausen bei.
Bilder:
Die Experten der Fachhochschule Nordhausen erklären den
Messebesuchern das Prinzip des „Unterdrucktrenners“
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