Freitag, 24. Februar 2023

 


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Fastenzeit: Der eine fastet Schokolade, Alkohol und Netflix – andere ganz auf Essen
Foto: manu schwendener (Unsplash)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
der erste Tag ist hart. Familienfeier in meiner Heimat, köstlicher Frankfurter Kranz, liebevoll belegte Schnittchen, aber mein Teller bleibt leer. „Danke, es sieht echt lecker aus, aber ich faste“, sage ich, und es folgt die Gegenfrage, die ich so oft in diesen Tagen höre:

„Was fastest du denn?“

„Essen. Ich faste Essen.“ In den Gesprächen der vergangenen Tage, egal in welchem Bereich, folgten immer dieselben Reaktionen: „Wie lange denn?“, „Wie, 40 Tage?“, „Stirbt man dann nicht?“, „Aber man muss doch irgendetwas essen.“

Ja, man muss tatsächlich irgendwann etwas essen, und es ist ein großer Segen, dass wir in unserem Land von allem im Überfluss haben. Fasten ist bewusster Verzicht. Und es kann unterschiedliche Formen haben, auch in der Bibel: Beim „Daniel Fast“ im englischen Sprachraum ernährt man sich wie der biblische Daniel nur von Gemüse und Wasser.

Die meisten Menschen heutzutage üben bewussten Verzicht auf liebgewonnene Luxusgüter wie zum Beispiel Schokolade, Alkohol oder den Fernseher (PRO fastet übrigens Nutzerkommentare, mehr lesen Sie hier). Jesus Christus hingegen fastete 40 Tage und 40 Nächte in der Wüste – und verzichtete komplett auf Nahrung und Wasser. Das wollte ein Pastor aus Mosambik neulich auch tun, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. Er überlebte die Tortur nicht.

Nein, darum soll es beim Fasten nicht gehen.

Jesus ruft in der Bergpredigt zur Demut auf: „Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“ Jesus sagt das im Gegensatz zu den „Heuchlern“, die finster dreinschauen, um ihr Fastenleiden zur Schau zu stellen.

Daher habe ich mir die Frage gestellt, ob es sinnvoll ist, öffentlich über mein Radikalfasten zu schreiben. Aber es gibt bei diesem Verzichtsthema so viele interessante Aspekte, dass ich gerne darüber berichten will, ohne meine Askese zu sehr in den Vordergrund zu stellen.

Ab jetzt schreibe ich also regelmäßig in den kommenden sieben Wochen über das Fasten, bis zum höchsten christlichen Fest des Jahres, nämlich Ostern.

Und das sollte ja auch das Ziel sein, wenn man in der Passionszeit verzichtet: Sich bewusst auf dieses weltbewegende Ereignis vorzubereiten, an dem Gottes Sohn den Tod besiegt hat.

Da darf man auch mal hungern.

Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre.
Nicolai Franz
PRO-Redaktion

PS: Keine Sorge, ich setze meine Gesundheit nicht aufs Spiel. Und nein, ohne ärztliche Aufsicht sollte man nicht über einen längeren Zeitraum auf Essen verzichten. Später dazu mehr.
Nicolai Franz

Zitate

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