Dienstag, 31. Januar 2023

 Pressemitteilungen der Deutschen Bischofskonferenz

31.01.2023
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Pfarrer Konrad Bestle wird neuer Rektor am Campo Santo Teutonico im Vatikan

„Dem starken Ort ein nachhaltiges Profil geben“

 

Neuer Rektor am Campo Santo Teutonico im Vatikan wird der Augsburger Priester und bisherige Kurat der deutschsprachigen römischen Pfarrgemeinde Santa Maria dell’Anima, Konrad Bestle. Er folgt auf Prälat Dr. Hans-Peter Fischer, dessen Mandat nach zwei Amtszeiten am 8. Dezember 2022 endete. Konrad Bestle ist in seinem Amt künftig Rektor der Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes und somit auch des am Campo Santo Teutonico bestehenden Päpstlichen Priesterkollegs.

 

Konrad Bestle wurde 1984 in Krumbach geboren. Er studierte katholische Theologie in Augsburg und Rom. Nach der Priesterweihe 2011 im Augsburger Dom folgten Stellen als Kaplan in Marktoberdorf und Memmingen. Von 2014 bis 2016 leitete er die Berufungspastoral im Bistum Augsburg. Nach einer Auslandserfahrung im Erzbistum Westminster in London ist Konrad Bestle seit 2018 Kurat an der deutschsprachigen National- und Pfarreikirche Santa Maria dell’Anima, wo er für seelsorgliche Fragen und den Religionsunterricht an der Deutschen Schule Rom verantwortlich ist. Konrad Bestle erklärt zur heutigen Ernennung, die zum 1. Februar 2023 gilt: „Der Campo Santo Teutonico ist ein faszinierender Ort mit besonderer Ausstrahlung, dem ich als Mitglied der Erzbruderschaft bereits seit Jahren verbunden bin. Ich danke den Verantwortlichen, die mir diese Aufgabe zu- und anvertrauen.“

 

Die Erzbruderschaft des Campo Santo Teutonico begrüßt die Ernennung Bestles. Ihr Camerlengo, Franco Reale, erklärt: „Vor Konrad Bestle gab es in der Geschichte bereits mit dem ersten und sehr erfolgreichen Rektor unseres Kollegs, Anton de Waal, ein prominentes Beispiel eines jungen Kaplans, der von der Anima zum Campo Santo Teutonico gewechselt ist. Mit Konrad Bestle haben wir einen jungen, dynamischen Rektor gewonnen, mit dem es uns nicht schwerfallen wird, die unmittelbar anstehenden und weitreichenden Aufgaben zu bewältigen, die auf den künftigen Campo Santo Teutonico warten. Durch seine pastorale Erfahrung wird der Spiritualität unseres Ortes und insbesondere unserer Gemeinschaft Rechnung getragen. Seine offene und kommunikative Art und sein bisheriger Schwerpunkt auf die Jugendarbeit werden uns helfen, unseren Ort jung und lebendig zu halten und zusammen mit der Erzbruderschaft in eine gute Zukunft zu führen.“

 

Vonseiten der Deutschen Bischofskonferenz ist Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg) für den Campo Santo Teutonico als Beauftragter verantwortlich. Er freut sich, dass ein Augsburger Diözesanpriester mit internationaler Erfahrung die neue Aufgabe übernimmt: „Mit Konrad Bestle konnte ein Priester gewonnen werden, der sich durch Nähe zu den Menschen ebenso auszeichnet wie durch seine tiefe Verwurzelung im katholischen Glauben. Ich bin zuversichtlich, dass der neue Rektor die Vielfalt der Herausforderungen stemmen kann, mit denen sich der Campo Santo aufgrund seiner reichen Geschichte unter veränderten Bedingungen im Blick auf eine sinnvolle Zukunft konfrontiert sieht, um diesem historisch starken Ort auf dem Territorium des Vatikans ein nachhaltiges Profil zu geben. Die Chance der Kirche in Deutschland, so nah am Grab des Apostelfürsten Petrus aktiv zu werden, sehe ich auch als Verpflichtung, dieses spirituell, pastoral und kulturell kostbare Potential zu nützen und wechselseitig Brücken zu bauen zwischen Römern und Germanen. Meine Hoffnung ist, dass Rektor Bestle von vielen Menschen unterstützt wird, die diese Ziele mittragen, begleiten und fördern.“

 

Hintergrund

Der Campo Santo Teutonico liegt auf dem Territorium der frühmittelalterlichen Schola Francorum auf extraterritorialem Gebiet des heutigen Vatikanstaats. Bereits seit dem späten 8. Jahrhundert wird dort ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden. Papst Leo III. schenkte das Gelände 800 n. Chr. Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom. Heute gehört das Gelände der 1454 gegründeten Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes, deren Camerlengo seit dem 13. November 2021 Franco Reale ist. Im 19. Jahrhundert wurde in den Gebäuden um den Friedhof herum ein Priesterkolleg gegründet. Dessen Gründungsrektor wurde 1876 Prälat Anton de Waal, der das Kolleg zu einem Zentrum der kirchengeschichtlichen Forschung und der frühchristlichen Archäologie machte. Heute beherbergt der Campo Santo Teutonico eine umfassende Bibliothek, die zu den bedeutendsten Forschungseinrichtungen in Rom gehört, sowie das Römische Institut der Görres-Gesellschaft. Im Collegio Teutonico wohnen Priester und einige Laien, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der vatikanischen Kurie tätig sind.

 

Der Rektor des Campo Santo Teutonico wird auf Vorschlag des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz nach Absprache mit dem Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Vorstand der Erzbruderschaft ernannt. Die Ernennung erfolgt durch den Generalvikar der Vatikanstadt im Einvernehmen mit dem vatikanischen Dikasterium für den Klerus, dem alle Päpstlichen Kollegien zugeordnet sind.

 

Hinweis:

Pressefotos von Rektor Konrad Bestle sind unter Nennung des Copyrights kostenfrei zum Herunterladen in der Bildergalerie dieser Pressemitteilung unter www.dbk.de verfügbar.

 

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich von den Pressestellen der Deutschen Bischofskonferenz und des Bistums Augsburg verschickt. Mehrfachzusendungen bitten wir zu entschuldigen.

 

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder (Stand: Januar 2023) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

 

 

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