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20.01.2023 | 16:00 UTC
 
wie kann man die Ukraine bestmöglich militärisch unterstützen, welche Waffen bekommt das Land von wem und auf welchem Weg, ohne eine direkte Beteiligung der Lieferländer am Krieg zu suggerieren?

Seit Monaten dreht sich alles um diese Fragen. Während wir diesen Newsletter verschicken, treffen sich Partner und Verbündete der Ukraine im so genannten Ramstein-Format, um die weitere Strategie abzustimmen. Im Zentrum steht dabei  aktuell die Frage, ob und welche Kampfpanzer die Ukraine erhalten soll, konkret, ob Deutschland die Genehmigung zur Lieferung von Leopard 2-Panzern erteilen wird.

Während gerade Deutschland in der militärischen Unterstützung Kiews immer eher auf der Bremse zu stehen scheint, machen Partner wie Polen Druck. Dass manche Waffen- und Munitionslieferung auch abseits der großen Abstimmungsprozesse erfolgt, ist in diesen Tagen bekannt geworden. Konkret hat Bulgarien die Ukraine in den ersten Kriegsmonaten substantiell unterstützt, während das EU- und NATO-Land offiziell Zurückhaltung geübt hat. Wir berichten und ordnen ein.

Neben diesem Schwerpunkt blicken wir in dieser Woche zweifach in die Republik Moldau, das Land, das am stärksten in der unmittelbaren Nachbarschaft der Ukraine belastet und gefährdet ist. Auch hier zieht sich ein Riss durch die orthodoxe Kirche zwischen Moskau-treuen und -kritischen Geistlichen. Im exklusiven Interview mit dem Metropoliten Vladimir zeigt sich seine Unsicherheit. Er jongliert zwischen Bibelzitaten und Rechtfertigungsrhetorik. Im brutalen Kontrast dazu steht der tägliche Überlebenskampf von Frauen, die sich aus Not prostituieren. Unsere Reporterin hat monatelang im Milieu der Sexarbeiterinnen recherchiert und mit ihnen über ihr hartes Leben gesprochen.

Nach diesem Blick in die verzweifelte Wirklichkeit armer Frauen gehen wir dorthin, wo sich in dieser Woche die Wirtschaftsbosse und politischen Entscheidungsträger getroffen haben, nach Davos. Wir haben uns das Polnische Haus beim Weltwirtschaftsforum angesehen, wo sich hochrangige polnische Politiker und Wirtschaftsvertreter mit interessierten Gästen austauschen.

Und wir blicken auf die Slowakei, wo die Autoproduktion eine zentrale wirtschaftliche Bedeutung hat. Unser Autor geht der Frage nach, wie sich die Hersteller dort vom Verbrennermotor auf E-Mobilität umstellen.

Die vorgezogenen Neuwahlen in der Türkei werfen ihren Schatten voraus und werden uns in den nächsten Wochen sicher intensiv beschäftigen. In dieser Woche porträtieren wir für Sie den Bürgermeister von Istanbul, der als Hoffnungsträger der Opposition vielfachen Gängeleien ausgesetzt ist.

Wenig politische Veränderung ist in nächster Zeit in Serbien zu erwarten. Entsprechend eindeutig positioniert sich die serbische Ministerin  für Europäische Integration und Migration, Tanja Miscevic, im exklusiven DW-Interview linientreu und postuliert: Serbien wird die Unabhängigkeit Kosovos niemals anerkennen!

Zu guter Letzt empfehle ich Ihnen den Nachruf auf Gaspar Miklos Tamas. Der Intellektuelle und Philosoph hatte sich seit Jahrzehnten immer wieder in die ungarische Politik eingemischt und sich zuletzt als schärfster Orban-Gegner profiliert. Er wird fehlen!

Wir hoffen, mit dieser Auswahl aus unserer Berichterstattung über die Zeitläufte in unserer östlichen und südöstlichen Nachbarschaft Ihr Interesse zu finden und freuen uns über Feedback! 

Adelheid Feilcke
Director of Programs for Europe | Programming
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NATO-Waffenlieferungen an die Ukraine
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Wie Bulgarien die Ukraine bewaffnete
Eine Recherche der Tageszeitung "Die Welt" zeigt, wie die mittlerweile gestürzte Reform-Regierung in Bulgarien die Ukraine nach dem Angriff Russlands mit Waffen versorgte.
Artikelbild   Ukraine darf auf "Leopard"-Lieferung hoffen
Nach monatelangem Hin und Her soll Bundeskanzler Olaf Scholz nun bereit sein, die Lieferung von deutschen "Leopard"-Kampfpanzern an die Ukraine zu erlauben - allerdings nur unter einer Bedingung.    
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Wozu braucht die Ukraine Panzer aus dem Westen?
Die Ukraine setzt auf den Kampf der verbundenen Waffen gegen Russlands militärische Übermacht - und hofft auf noch mehr Panzer aus dem Westen.
 
Polen auf der Weltbühne
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Das Polnische Haus leuchtet selbstbewusst
Auf dem Weltwirtschaftsforum ist Polen mit einer großen Delegation aus Politik und Wirtschaft vertreten. Präsident Duda gehört zu den gefragten Gesprächspartnern. Dreh- und Angelpunkt ist das sogenannte Polnische Haus.
 
Krieg und Kirche
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Metropolit Vladimir: "Ich habe nie für Putin gebetet!"
Der Krieg in der Ukraine zeigt die Unsicherheit des moldauischen Geistlichen. Obwohl er versucht, sie mit der Erfahrung eines Offiziers in Bibelzitaten zu verbergen, wird sein Bedürfnis erkennbar, sich zu rechtfertigen.    
 
Ganz unten in Moldau
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Sexarbeiterinnen in der Republik Moldau: "Mariana haben sie erhängt, Natascha ertränkt"
Auf die Hilfe der Polizei können Sexarbeiterinnen in der Republik Moldau nicht zählen, weil ihr Gewerbe dort illegal ist. Häufig werden sie Opfer von Gewalttaten, erzählen sie DW-Reporterin Violeta Colesnic.  
 
Serbien und Europa
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'Serbia will never accept the independence of Kosovo'
Serbia hopes to complete its EU accession negotiations by the end of 2024 - a tall order considering the recent tensions with Kosovo, which Belgrade does not recognize as an independent state, and Serbia's close ties with Russia. Tanja Miscevic, Serbia's minister of European Integration, stated categorically in an interview with DW in Berlin that Serbia will never recognize Kosovo's independence. 
 
Slowakei im Umbruch
Wie das Autoland Slowakei auf Elektro umsteigen will
Die Slowakei ist Weltspitze: Nirgendwo sonst werden im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Autos gebaut. Doch mit dem Aus von Verbrennungsmotoren sind Jobs in Gefahr. Wie managt die Slowakei den Wandel?
 
Türkei im Wahlkampfmodus
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Ekrem Imamoglu: Hoffnungsträger der türkischen Opposition
Von einem relativ unbekannten Bezirksbürgermeister zum möglichen Präsidentschaftskandidaten - und das alles in dreieinhalb Jahren. Ein Porträt von Ekrem Imamoglu, der heute für viele als Hoffnungsträger gilt.
Artikelbild   Turkey: Erdogan sets stage for earlier elections
The Turkish president has indicated that a pivotal election could take place in May rather than June. Polls show a tight race in what could be a major test of Erdogan's rule.
 
In Memoriam
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Gaspar Miklos Tamas: Zum Tod von Orbans schärfstem Kritiker
Nach langer und schwerer Krankheit ist der linke Philosoph und Publizist Gaspar Miklos Tamas gestorben. Mit ihm verliert Ungarn eine einzigartige und prägende Persönlichkeit.
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Adelheid Feilcke
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