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Fokus Mittel- und Südosteuropa
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01.10.2021 | 16:15 UTC
 
welche Auswirkungen wird die Bundestagswahl auf das Machtgefüge innerhalb Europas haben? Wird Deutschlands Stimme stärker oder schwächer werden? Ivan Krastev hat die Wahlen am 26. September von Berlin aus beobachtet und kommentiert diese für uns unter dem Titel "Der Kampf um die liberale Demokratie in Europa".

Tatsächlich ist das politische und wirtschaftliche Gewicht Deutschlands in Europa groß. Berlin ist in vielen Fragen Orientierungspunkt besonders für die Länder Mittel- und Südosteuropas. Das sollte die zukünftige Bundesregierung nutzen, wenn es um problematische Themen wie Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung und Menschenrechte geht - und dabei mit Bestimmtheit im bilateralen wie im europäischen Kontext agieren. In mehreren Beiträgen aus dem Angebot dieser Woche sehen wir die Ambivalenz manchen Handelns, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. Unser Autor zeigt dies am Beispiel der Beziehungen zu Rumänien und Bulgarien auf.

Auf europäischer Ebene ist der Mangel an Einigkeit der Hauptgrund für fehlende Entschiedenheit und Konsequenz. Diese Schwäche wird nicht nur von Populisten innerhalb der EU ausgenutzt. Sie schwächt auch das europäische Gewicht in den sechs Staaten des westlichen Balkans. Die Reise von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in die Region hat außer schönen Worten wenig Fortschritte gebracht - nicht zuletzt aufgrund der europäischen Zerstrittenheit bezüglich der Beitrittsperspektive der Westbalkan-Länder.

Immerhin haben wir in dieser Woche positiv zu vermelden, dass es Brüssel gelungen ist, die Spannungen zwischen Kosovo und Serbien im Streit um die gegenseitige Anerkennung von Autokennzeichen vorerst abzubauen. Nun soll in den nächsten Monaten eine dauerhafte Lösung gefunden werden. Wenn es den EU-Vermittlern wirklich gelingen sollte, an diesem neuralgischen Punkt im Verhältnis der beiden Länder einen Durchbruch zu erzielen, wäre das ein wichtiges Zeichen dafür, dass die EU ihrem Anspruch gerecht werden kann, bei Konflikten in der Region zu vermitteln. Unsere Korrespondentin hat die Auswirkungen des Dauerstreits um die Kennzeichen für die betroffenen Menschen in Kosovo und Serbien dokumentiert.

Des Weiteren empfehle ich Ihrer Aufmerksamkeit unsere Beiträge über das umstrittene neue Amt für Medien und Kommunikation in Albanien und über ein Dorf in der Republik Moldau, das mit deutscher Hilfe zu neuem Leben erwacht.

Wir hoffen, mit dieser Auswahl Ihr Interesse zu wecken und freuen uns sehr über Ihr Feedback!

Adelheid Feilcke

Director of
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EU - Südosteuropa
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