Walk weist rot-rot-grüne Vorschläge zur ThürKO zurück
„Totalrevision der Kommunalordnung mit der CDU nicht machbar“
Erfurt – Rot-Rot-Grün kann nicht mit einer
Zustimmung zu einer „Totalrevision der Thüringer Kommunalordnung“
(ThürKO) rechnen. Das hat der innenpolitische Sprecher der Fraktion,
Raymond Walk, nach einem Gespräch des Innenarbeitskreises
der CDU-Fraktion, mit dem Bürgermeister von Waltershausen, Michael
Brychcy, erklärt. Walk und Brychcy, der zugleich Präsident des Thüringer
Gemeinde- und Städtebundes ist, fürchten erhebliche Auswirkungen auf
die Handlungsfähigkeit der Bürgermeister und Kommunalverwaltungen,
sollten die rot-rot-grünen Vorschläge (Drs. 7/1188) Gesetzeskraft
erlangen. Sie fordern eine zusätzliche mündliche Anhörung im
Innenausschuss des Landtags.
Walk wertete den Gesetzentwurf als
„Frontalangriff auf die kommunalen Verantwortungsträger vor Ort“ und
warf Rot-Rot-Grün eine bei den Verhandlungen über das erste
Corona-Hilfspaket im Mai getroffene Vereinbarung
„auf unangemessene Weise
zu überdehnen“. Die Minderheitsfraktionen und die CDU hatten sich
verständigt, corona-bedingte Änderungen an der ThürKO zunächst
auszuklammern und in einem gesonderten Gesetzgebungsverfahren zu
beraten. Die CDU hatte einen entsprechenden Entwurf vorgelegt
(Drs. 7/869). „Was Rot-Rot-Grün jetzt präsentiert, hat mit
dem Ursprünglichen einer Pandemieklausel nichts mehr zu tun“, so Walk.
Er stellte unmissverständlich klar, dass die CDU-Fraktion die in über 50
Änderungsvorschlägen deutlich werdende Zielstellung
des RRG-Entwurfs grundsätzlich
ablehnt. „Die Vorschläge laufen darauf hinaus, die Rechte der vor Ort
Verantwortlichen, vor allem der Bürgermeister, erheblich einzuschränken,
zum Teil das Mehrheitsprinzip in den Räten auszuhebeln. Bürokratie und
Verwaltungsaufwand sowie der damit verbundene
Zeitaufwand der immerhin ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder werden
sich somit deutlich vergrößern“, fasste Walk zusammen.
Brychcy unterstütz die Forderung der
CDU-Fraktion nach einer mündlichen Anhörung: „Die ThürKO ist das für die
Kommunalverantwortlichen wichtigste Gesetz. Alle strittigen Punkte
müssen ausführlich erörtert werden“, sagte er. Mit seiner
Forderung bezieht sich der einflussreiche Kommunalpolitiker darauf,
dass bisher nur eine schriftliche Anhörung vorgesehen ist. Seiner
Meinung zufolge deutlich zu wenig. Walk und Brychcy forderten
Rot-Rot-Grün auf, „sich auf das mit den vorhandenen parlamentarischen
Mehrheiten Machbare zu konzentrieren. Wirklicher Handlungsbedarf
besteht beim Umgang mit der Pandemiesituation. Corona ist noch nicht vom
Tisch, und der nächste Erreger kommt
bestimmt“, unterstreichen beide übereinstimmend.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
In Vertretung des Pressesprechers
Pressestelle
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